Die Begehung aller kreiseigenen Schulen nahm diese
Woche ihren Anfang in Winnweiler. In der Dezember-Sitzung des Schulträgerausschusses
hatte Landrat Rainer Guth diese Besuche für das erste Quartal 2018 angekündigt.
In Begleitung von Bauamtsleiter Uwe Welker will der Landrat – geführt von Schulleiter
und Hausmeister – die dreizehn Standorte kennenlernen und sich ein Bild von der
baulichen Situation machen. Am anschließenden Gespräch nehmen jeweils auch die
Schulelternsprecher teil. In Schulen bestehe immer hoher Investitionsbedarf,
doch die Mittel seien begrenzt, so der Kreischef und betonte: "Investitionsentscheidungen
sollen transparent sein und müssen auf Basis des Ist-Zustands getroffen
werden."
Nach dem Wilhelm-Erb-Gymnasium war am Mittwoch die Albert-Schweitzer-Realschule
plus an der Reihe. Hier sind es die energetisch nicht mehr vertretbaren Fenster
und die veraltete Elektrotechnik, die noch in diesem Jahr ausgetauscht werden. Auch
die Schalldämmung in der Lehrküche ist bereits für die Sommerferien geplant. Schulleiter
Torsten Edinger, Hausmeister Karlheinz Böhmer und Verbindungslehrerin Doris Damnitz
sind zu Recht stolz auf ihre gepflegte Schule, in der die Schulgemeinschaft
Verantwortung für den Zustand der Räume übernimmt. So versehen Schülerinnen und
Schüler abwechselnd einen Kehrdienst in den Pausen, wer sich in der Mensa daneben
benimmt, muss putzen. Sozialkompetenz wird großgeschrieben, das Schulfach
"Glück" soll die Kinder in ihrer Persönlichkeit stärken. Die Schule
will auch fit machen für die Zukunft und stellt Zug um Zug auf Tablets um, die
über den sparsamen Umgang mit dem Schulbudget finanziert wurden. "Hier
spürt man, dass sich Schulleitung und Eltern kümmern", sagte Landrat Guth
und warb einmal mehr für ehrenamtliches Engagement, denn "die öffentliche
Hand kann nur das Nötigste tun". Er ermutigte die Schulelternsprecherin Alexandra
Kretschmann und ihre Stellvertreterin Manuela Lehmann dazu, Anliegen der
Elternschaft in Absprache mit der Schulleitung einzureichen. "Es ist mir
ein großes Anliegen, das schulische Umfeld möglichst optimal zu gestalten, denn
es bildet die Grundlage für positive Erfahrungen in der Schulzeit. Diese
wiederum tragen zur Bindung an die Region bei", hob Landrat Guth hervor.
Das Bauamt führt solche Begehungen jährlich vor der Abstimmung
des Haushalts durch, erläuterte Uwe Welker. Der Kreis stellt auf dieser Basis
einen Maßnahmenplan für die nächsten Jahre auf, der durch "Wunschlisten"
der Schulen ergänzt werden kann. "Wichtig ist hierbei die Priorisierung",
so Welker, "denn einem Bedarf von 13 bis 15 Millionen Euro steht ein Haushaltsbudget
von rund 2,5 Millionen Euro gegenüber". Ganz oben auf der Liste stehe die
Erfüllung der rechtlichen Anforderungen durch Nachbesserungen im Brandschutz,
beispielsweise. "Zunächst wollen wir alle Schulen in unserer Trägerschaft
barrierefrei ausstatten", kündigte Landrat Guth an und betont: "Das
ist eine moralische Verpflichtung."