Das Ergebnis gleich vorweg: Der am 29. Oktober simulierte
Schadensfall bei Diversey im Kirchheimbolandener Industriegebiet wäre im
Ernstfall glimpflich abgegangen. Und das dank der Kompetenz und
Umsichtigkeit der rund 200 Einsatzkräfte von Feuerwehr und
Rettungseinheiten, die für die Großübung „Donar I“ unterwegs waren.
Werksleiter Jörg Müller und Landrat Werner lobten im Anschluss an den
knapp dreistündigen Übungsablauf Fachkompetenz und Motivation der im
Landkreis tätigen Katastrophenschutz-Kräfte.

Szenario zur Übung:
Im
Lager der Firma Diversey, die mit 47 Mitarbeitern Mischungen für
professionelle Reinigungsmittel herstellt, kommt es zu einer Verpuffung
und wenig später brennt es in der Halle. Das Feuer droht auf benachbarte
Gebäude überzugreifen. In der angrenzenden Halle wird ein Großbehälter
beschädigt, sodass Ameisensäure austritt. Brand und Chemieunfall
verursachen Verletzungen; mehrere Personen müssen medizinisch versorgt
werden. Im Einsatz sind Feuerwehreinheiten aus mehreren
Verbandsgemeinden, Gefahrstoffzug und Löschzug Wasser. Außerdem die
Führungsgruppe Technische Einsatzleitung, Leitende Notärzte und
Orga-Leiter, Schnelleinsatzgruppen, Kriseninterventionsteam,
Rettungsdienst und Polizei.
Bei der von
Kreisfeuerwehrinspekteur (KFI) Christian Rossel einberufenen
Nachbesprechung konnte sein Stellvertreter Christian Füllert vermelden,
dass man mit vereinten Kräften die Gefahr gebannt und die Aufgaben in
“hervorragenden Zeiten“ bewältigt habe. So wurde der „Brand“ in einer
guten halben Stunde unter Kontrolle gebracht und innerhalb von 45
Minuten trafen die „Patienten“ im Krankenhaus ein. „Jede Teileinheit
wusste, was sie tut und war professionell vorbereitet,“ lautete die
Einschätzung. Es wurde auch erwähnt, dass bei der simulierten Extremlage
durchaus realer Stress entstanden sei. Zum Beispiel wenn ein Schlauch
platzte und zusätzliches Löschwasser herbeigeholt werden musste. Oder
wenn die Funkverbindung vom Gebäudeinneren nach draußen nicht optimal
funktionierte. Eine solche Großübung sei wichtig, um für den Ernstfall
hinzuzulernen. Geübt würden neben den konkreten Fertigkeiten auch
Aufgabenverteilung und Disziplin, hieß es.
Das Fazit des Tages,
das der Landrat und KFI Rossel zogen, lautet: Der Landkreis ist in
Sachen Katstrophen-schutz gut aufgestellt - was zu verbessern ist, wird
künftig beachtet. Beide zeigten sich dankbar, dass man das
Diversey-Gelände als „Übungsraum“ nutzen konnte. Ein großes Dankeschön
ging an alle aktiven Einsatzkräfte und die Statisten, die - entsprechend
geschminkt - die Rolle der „Verletzten“ übernahmen.