„Wir hatten von Anfang an viele gute Ideen für unsere Zusammenarbeit und wir konnten auch schon mit einigen unserer Projekte erfolgreich an den Start gehen“, so Landrat Otto Rubly. „Unsere Themen sind breit gefächert – es geht von der ärztlichen Versorgung über die Wirtschafts- und Tourismusförderung bis hin zur Sicherstellung bzw. dem Ausbau der regionalen Infrastruktur“, ergänzt Landrat Ralf Leßmeister. „Die letzten Jahre zeigen, dass wir gemeinsam viel erreichen können“, fasst Landrat Rainer Guth zusammen.
Und was ist hier bisher passiert?
Stichworte: Rettungshubschrauber, Ärzte für die Westpfalz, Medizin-Studium in Ungarn und in Kaiserslautern, Alte Welt-Initivative, Strukturlotsen und der Masterplan für die Westpfalz.
Erfolgreich gekämpft haben die Landräte Guth, Leßmeister und Rubly unter anderem für den Rettungshubschrauber „Christoph 66“. Er wurde im August 2019 in Dienst gestellt und ist seitdem über 5.400 Einsätze geflogen. Stationiert im Donnersbergkreis umfasst das Einsatzgebiet des ADAC Rettungshubschraubers die Stadt und den Landkreis Kaiserlautern, die Landkreise Kusel und Birkenfeld sowie den Donnersbergkreis.
Schwerpunktthema ärztliche Versorgung: In der Westpfalz und in der „Alten Welt“ wird die Ärzteschaft immer älter. Knapp die Hälfte der Hausärzte ist älter als 60 Jahre, 28,2% sind über 65.
Aus der Lösungs-Idee, zusätzliche Medizin-Studienplätze anzubieten, entstand hier die Initiative „Ärzte für die Westpfalz“. Anknüpfend an eine Kooperation des Westpfalz-Klinikums reisten Guth, Leßmeister und Rubly als Delegation der westpfälzischen Gebietschefs Anfang 2023 zu ersten Gesprächen ins ungarische Pécs. Danach ging es schnell: Gemeinsam mit den Landkreisen Südwestpfalz, Bad Kreuznach, den Städten Kaiserslautern, Pirmasens und Zweibrücken sowie der ZukunftsRegion Westpfalz (ZRW), dem Pfalzklinikum und dem Westpfalz-Klinikum wurde bereits im Februar 2023 „Ärzte für die Westpfalz“ als Initiative zur Stärkung der ärztlichen Versorgung der Öffentlichkeit vorgestellt. Win-Win: Mittlerweile haben – unterstützt durch großzügige Spender – bereits 24 junge Menschen das Studium in Pécs aufgenommen, und sie verpflichten sich, nach Studienabschluss in der Region tätig zu werden.
Doch damit nicht genug: Inzwischen ist eine weitere Kooperation auf dem Weg: Durch eine Zusammenarbeit mit der Semmelweis-Universität (Budapest) wird in absehbarer Zukunft ein Medizin-Studium in Kaiserslautern ermöglicht.
Ein weiteres Paradebeispiel für produktive Zusammenarbeit und Lösungsansätze ist die Alte Welt-Initiative, ein Gemeinschaftsprojekt der Landkreise Kusel, Kaiserslautern, Bad Kreuznach und dem Donnersbergkreis sowie der Kirche. Die Idee zur Initiative entstand bei einem Landrätetreffen in Meisenheim. Seit 2018 werden hier nun zahlreiche Projekte aus den Bereichen Mobilität, Wirtschaft, Umwelt, Tourismus, Fördermittel sowie Jugend- und Seniorenarbeit umgesetzt. Um als Wohn- und Wirtschaftsraum attraktiv zu bleiben, wurden 2022 zudem Strukturlotsen für die Bereiche Tourismus, Gesundheit, Wirtschaft und Innenentwicklung eingestellt, die Vereinen, Unternehmen und Gemeinden bei der Umsetzung ihrer Projektideen helfen.
Ziel des Vorhabens ist es, Fördermittel für den Aufbau und die Verstetigung einer regionalen Fördermanagement-Struktur zu erhalten. Mit Erteilung der Bewilligung wird nun eine Personalstelle bis September 2027 im Alte Welt e.V. etabliert, die durch die bereits gut funktionierende interkommunale Kooperation zur Regionalentwicklung in der Grenzregion beitragen soll. Eine tolle Leistung der Strukturlotsen, die die Initiative entwickelt und den Antrag für den Verein „Alte Welt“ entworfen haben.
Im Oktober 2024 gab es dazu eine gute Nachricht: über das Bundesprogramm „Regionen gestalten“ erhält der Verein Alte Welt e.V. eine Förderung von 337.000 Euro für das Vorhaben „Alte Welt – neue Wege. Fit für die Zukunft dank interkommunalem Fördermittelmanagement“. Diese Förderzusage baut auf den bisherigen Erfolgen dieser interkommunalen Zusammenarbeit auf und stärkt das Selbstbewusstsein und Vertrauen aller Beteiligten, da bundesweit nur sieben Modellregionen ausgewählt wurden. Gefördert wird das Projekt über das Forschungsvorhaben Region gestalten - Absorptionsfähigkeit von Fördermitteln in strukturschwachen Räumen stärken.
Nicht zuletzt ist aus der Zusammenarbeit der Landräte auch offene Brief (Masterplan für die Westpfalz) entstanden, den Landrat Guth, Landrat Leßmeister und Landrat Rubly Ende 2024 an Alexander Schweitzer sandten, um den Dialog zur Stärkung der Westpfalz anzustoßen..
- Hier gelangen Sie zum Offenen Brief "Masterplan für die Westpfalz"
- Hier gibt es aktuelle Informationen zum Rettungshubschrauber Christoph 66
- Hier geht es zur Homepage von "Ärzte für die Westpfalz"
- Bericht: "Gute Nachrichten für die Alte Welt: 337.000€ für den Alte Welt e.V."
- Hier geht es zur Medical School Kaiserslautern
Fotos: Kreisverwaltung Donnersbergkreis / WKK