Am 8. März findet zum 110. Mal der Internationale
Frauentag statt – ein Tag, an dem die Gleichberechtigung der Geschlechter im
Fokus steht.
Berlin ist das einzige Bundesland, in dem der
Frauentag am 8. März ein gesetzlicher Feiertag ist. In den anderen Teilen des
Landes können pandemiebedingt keine besonderen Veranstaltungen stattfinden. Und
dennoch kann jede einzelne Frau für sich den Tag nutzen, um sich – vielleicht
etwas mehr als sonst – mit Frauenfragen auseinanderzusetzen.
Der Ursprung des Weltfrauentags liegt in der Arbeiterinnenbewegung.
Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts schlossen sich Frauen in vielen
Ländern zusammen, um für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. In Deutschland
war Clara Zetkin eine bekannte Frauenrechtlerin und eine der Initiatorinnen des
internationalen Frauentages. Die wichtigste Forderung damals war das Frauenwahlrecht.
Dieses wurde in Deutschland 1918 eingeführt und erstmals 1919 angewandt. Bis
heute hat die Frauenbewegung viele Errungenschaften vorzuweisen. Doch
Ungleichheit und Gewalt gegenüber Frauen existieren trotzdem.
Dies zeigt sich auch an der immer noch sehr
unterschiedlichen Bezahlung von Männern und Frauen, die laut statistischem
Bundesamt in Deutschland aktuell bei 19 Prozent liegt. Verdeutlicht wird diese
Differenz durch den sogenannten Equal Pay Day – 2021 ist dies der 10. März. Was
sagt dieses Datum aus? Die Zeit vom 1. Januar bis zum 10. März entspricht 19 %
des Jahres. Bei gleichem Stundenlohn steht der 10. März damit für den Zeitpunkt
im Jahr, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer bereits ab dem 1.
Januar bezahlt werden.
Die Corona-Pandemie hat die Arbeitsmarktbedingungen
für Frauen zusätzlich verschlechtert (z. B. durch den Wegfall vieler Minijobs
in der Gastronomie), doch es gibt auch positive Entwicklungen. Mit einem Urteil
vom Januar 2021 hat das Bundesarbeitsgericht gerade die Rechte von Frauen
gestärkt und entschieden, dass ungleiche Bezahlung ein ausreichendes Indiz für
die Diskriminierung von Frauen ist. Es sei denn, der Arbeitgeber beweist das Gegenteil.