Am 15. Juni des vergangenen Jahres hatte der
Kreisausschuss in seiner Sitzung den Auftrag für das rund 1,3
Millionen-Euro-Projekt an die Firma Burgey GmbH aus Göllheim vergeben. Das nach
einer längeren Vorlaufzeit. „Wir haben auf eine Förderung des Landes gehofft,
gerade auch, weil es diese bei vergleichbaren Projekten an anderen Orten gab.
Leider ist diese bis zum heutigen Tage ausgeblieben und wir müssen als Kreis das
Projekt alleine stemmen“, sagt Landrat Rainer Guth. Zu einer weiteren
Verzögerung kam es, weil ein Bodengutachten ergab, dass von der ursprünglich
geplanten Plattengründung auf Pfahlgründung umgeschwenkt werden musste.
Platz für vier Fahrzeuge
Nun sind die Arbeiten aber weit vorangeschritten, das Gebäude steht, um die rund 15 mal 30 Meter große Halle ist bereits gepflastert worden, die Innenarbeiten laufen. „Wir möchten noch im Spätherbst Einweihung feiern“, berichtet Tanja Gaß, die Leiterin der Abteilung Ordnung und Verkehr der Kreisverwaltung Donnersbergkreis. Wie Roland Breitenbruch, der den Bau von Seiten der Kreisverwaltung betreut, erläutert, stehen neben Innenarbeiten unter anderem noch die Hausanschlüsse aus. Vier Fahrzeuge werden in der Halle künftig untergebracht, zunächst sollen dies zwei Gerätewagen und ein Rettungswagen des Kreises, dazu ein Rettungswagen (RTW) des Rockenhausener Ortsvereins des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sein.
Doch die dank einer Lichtkuppel auch innen
hell wirkende Halle mit einer Nutzfläche von 540 Quadratmetern wird nicht nur
Fahrzeugstellplätze haben. So gibt es im Erdgeschoss des vom Kirchheimbolander
Architekten Christoph Groth geplanten Gebäudes Duschräume für Männer und
Frauen, Lagerräume, ein Desinfektionsraum, eine Werkstatt und Büros. Im
Obergeschoss entstehen neben Toiletten auch eine Küche, ein Aufenthaltsbereich,
ein Besprechungsraum, der auch für Schulungen vorgesehen ist, und Lagerräume
für das Katastrophenschutz-Modul Sanitätsdienst. Die Gebäudehülle wurde in
einem Stahlskelett-System errichtet, die Außenwände haben gedämmte Fassadenpaneele.
Die Innenwände wurden in Massivbauweise hergestellt. Das Dach ist um 15 Grad
geneigt. Hinter dem Gebäude werden neun Parkplätze und Fahrradstellplätze entstehen.
Funktionale Halle
„Wir bauen hier eine funktionale Halle, die
der Katastrophenschutz im Landkreis bitter nötig hat“, sagt Tanja Gaß. So sieht
es auch der Landrat: „Gerade vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse mit
der Flutkatastrophe im Norden von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, aber
auch den zunehmenden Starkregenereignissen und Vegetationsbränden in unserer
Region ist ein entsprechend aufgestellter Katastrophenschutz von großer
Bedeutung. Der Bau einer neuen SEG-Halle war schon lange ein Thema. Ich bin
froh, dass wir diesen umsetzen.“ Der Landrat fügt zudem an: „Im
multifunktionalen Gebäude werden eine zentrale Fahrzeugunterstellung, Aus- und
Fortbildung sowie der schnelle Weg zum Einsatz ermöglicht.“ Positiv seien an
diesem Standort zudem die Synergieeffekte mit der gegenüberliegenden Feuerwehr
der Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land. „So entsteht hier in Rockenhausen ein
Katastrophenschutz-Stützpunkt. Ich bin dankbar, dass dafür im Kreis alle
politischen Kräfte an einem Strang gezogen haben“, sagt Guth. Nachdem coronabedingt
kein Spatenstich stattfinden konnte, hoffen alle Beteiligten, nun bald die
Einweihung zu feiern.
Die bisher von der Einheit genutzte Halle in
der Breslauer Straße hat immer weiter wachsenden Anforderungen an den
Katastrophenschutz nicht mehr erfüllen können. „Die Helfer freuen sich, hier in
eine adäquate Unterkunft einziehen zu können. Wenn man ordentliche Fahrzeuge
und eine ordentliche Unterkunft hat, dann macht das Spaß, auch jungen Menschen,
die wir brauchen“, sagte Martin Moser, der Präsident des DRK-Kreisverbandes
Donnersberg, bei einem Baustellenrundgang. „Es ist auch eine Wertschätzung für
die Aktiven im Katastrophenschutz, dass hier investiert wird“, sagte Dominik Gebhard, der
stellvertretende Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Donnersbergkreises.
Schnell-Einsatz-Gruppen bestehen aus medizinisch und technisch
ausgebildeten Einsatzkräften, die bei außergewöhnlichen Ereignissen – etwa bei
Unfällen mit vielen Verletzten – die Betroffenen versorgen und den
Rettungsdienst unterstützen sollen. Der Kreis hat für solche Einsatzbereiche
drei SEG-Einheiten gebildet: Sanität, Betreuung und Versorgung. Das Personal
hierfür stellt aktuell das Deutsche Rote Kreuz.
Zahlen & Fakten SEG-Halle Rockenhausen
- Baustart:
Herbst 2020
- Größe:
rund 15 mal 30 Meter, Nutzfläche 540 Quadratmeter
- Gebäudehöhe:
7,24 Meter
- Planung: Groth Architektur Kirchheimbolanden
- Ausführende
Baufirma: Burgey GmbH Göllheim
- Kosten: rund 1,3 Millionen Euro, Finanzierung durch den Donnersbergkreis
- Stellplätze
in der Halle: 4
- Dazu
Büroräume, Lagerräume, Duschen, Toiletten, Aufenthaltsraum, Teeküche, Schulungs-
und Besprechungsraum, Desinfektionsraum
- Einweihung: Spätherbst 2021