Die medizinische Versorgung im
Donnersbergkreis sowie die Standortentwicklung beschäftigten den Kreisseniorenrat
in seiner jüngsten Mitgliederversammlung. Beide Themen werden aktuell von
Kreisseite verstärkt vorangetrieben.
Michael Schmid, Chefarzt des
Westpfalzklinikums in Kirchheimbolanden, legte in seinem Vortrag bedenkliche Zahlen
vor: Im Jahr 2030, wenn ein Drittel der Donnersberger Bürgerinnen und Bürger
über 80 Jahre alt sein wird, geht die Hälfte der heute praktizierenden Ärzte im
Kreis in den Ruhestand. Es fehlt an Nachfolgern. "Der Donnersbergkreis hat
viel Lebensqualität zu bieten", weiß Schmid aus eigener Erfahrung. Er arbeitet
mit Hochdruck daran, Hausärzte und Fachärzte verschiedener Richtungen in den Donnersbergkreis
zu holen. Gleichzeitig müsse der stationäre Bereich gesichert werden, so der
Mediziner. "Dieses Thema können wir nur gemeinsam voranbringen", pflichtet
Landrat Guth bei.
Wichtige Schritte wurden bereits getan: Der im Frühjahr gegründete
Weiterbildungsverbund soll jungen Kollegen die Ausbildung zum Haus- oder
Facharzt erleichtern, und das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Donnersberg
bietet Patienten ein breites Angebot an einem Standort und den dort praktizierenden
Ärzten gleichzeitig die Chance auf ein zeitlich entlastendes Arbeitsumfeld. Gerade
auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf müsse geachtet werden, erläutert
Landrat Guth, denn "mehr als die Hälfte der Studierenden im Fach Medizin
ist weiblich". Der Kreis ist mit gutem Beispiel vorangegangen und hat kürzlich
die amtsärztliche Stelle im Gesundheitsamt mit zwei Medizinerinnen in Teilzeit
besetzt.
Wie die Attraktivität des
Kreises gesteigert werden kann um den Standort Donnersbergkreis auch künftig zu
sichern, damit beschäftigt sich im Kreishaus Reiner Bauer mit seinen Mitarbeiterinnen
Stefanie Heller und Ina Bundenthal. "Wir müssen unsere Stärken besser
vermarkten", meint Bauer. Seine Themen 'Standortentwicklung' und 'Wirtschaftsförderung'
müssten ressortübergreifend aufgestellt werden, nur so könne man ganzheitlich
vorankommen, ist Bauer überzeugt. Auch Seniorinnen und Senioren profitierten
davon, wenn Dörfer lebendig blieben. "Die Älteren sollen nicht hinter
verschlossen Türen bleiben", so Landrat Guth, "und auch die
Vereinsamung jüngerer Menschen darf nicht außer Acht gelassen werden".
Der Landrat dankte der Vorsitzenden
des Kreisseniorenrats, Ingrid Schlabach, für ihren unermüdlichen Einsatz, der
in ihrem Überblick über die Veranstaltungen des Kreisseniorenrates der letzten
zwölf Monaten deutlich zum Ausdruck kam. Sie sei ein Beispiel dafür, "dass
das Ehrenamt als Stütze unserer Gesellschaft unverzichtbar ist", würdigte
der Landrat ihr Engagement.
Hingewiesen wurde auf zwei
themenverwandte Veranstaltungen:
Am Samstag, dem 8. September, lädt das MVZ
Donnersberg zu einer Info-Veranstaltung von 10 bis 12 Uhr in den Westflügel der
Stadthalle an der Orangerie in Kirchheimbolanden ein. Experten geben Auskunft über häufige und
bekannte Krankheitsbilder und deren Behandlung.
Am Mittwoch, dem 19. September,
findet um 19 Uhr im Bürgerhaus in Bolanden ein Abend zu alternativem Wohnen im
Alter statt. Die Landeszentrale Gesundheit (LZG) informiert über den "Wohnpunkt
Weierhof-Bolanden", die involvierten Arbeits- und Steuerungskreise
berichten über ihre Tätigkeiten.