„Wir freuen uns, wenn der Donnersberg
gerade im Winter ein beliebtes Ausflugsziel für Menschen auch über unsere
Region hinaus ist und wollen ausdrücklich, dass diese den Berg und die Region
drumherum besuchen“, sagt Wolfgang Erfurt, der Erste Beigeordnete des
Donnersbergkreises – und fügt an: „Es ist unser ausdrücklicher Wunsch und unser
Ziel, dass die Menschen die höchste Erhebung der Pfalz unbeschwert genießen
können. Dafür ist es aber wichtig, dass sich die Besucherinnen und Besucher an
die Verkehrsregeln halten. Wenn die Zufahrtsstraße hinauf zum Berg so zugeparkt
ist, dass Rettungs- und Räumfahrzeuge nicht mehr auf den Berg kommen, müssen
wir leider reagieren. Niemand kann das Risiko eingehen, dass jemandem auf dem
Berg etwas passiert, Rettungsfahrzeuge dann aber nicht hochkommen.“
Sicherlich habe im vergangenen Jahr auch die besondere Corona-Situation mit weitreichenden Kontaktverboten und Urlaubsrestriktionen eine besondere Rolle gespielt, sagt Armin Juchem, der Beigeordnete der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden. Gemeinsam wurde die Situation aus dem vergangenen Winter analysiert – und ein Maßnahmenkatalog erstellt. „Keiner von uns möchte, dass wir die Zufahrtsstraße zum Donnersberg auch in diesem Winter wieder zeitweise sperren müssen. Hier sind wir aber auf das entsprechende Verhalten der Besucherinnen und Besucher des Berges angewiesen“, berichtet Werner Schneider, der Leiter der Polizeiinspektion Kirchheimbolanden.
Ideen in Arbeitsgruppe entwickelt
Die Bilder seien allen Beteiligten noch
im Kopf, sagt Ernst-Ludwig Huy, der Ortsbürgermeister von Dannenfels. Nicht nur
auf dem Berg, gerade auch in der Ortsgemeinde sei es zum Teil zu chaotischen
Situationen mit zugeparkten Straßen und Hotelparkplätzen gekommen. „So sehr wir
uns über Besucherinnen und Besucher freuen, niemand kann es riskieren, dass
Straßen für Rettungsfahrzeuge blockiert werden“, verdeutlicht Huy.
In der Arbeitsgruppe ging es darum, sich
damit zu befassen und Ideen zu entwickeln. Ein dauerhaftes Verkehrskonzept ist
dabei bewusst nicht erarbeitet worden, wie Kreisbeigeordneter Wolfgang Erfurt
erläutert. Der Grund: „Ein solches Konzept müsste in ein kreisweites
Touristikkonzept einfließen, das parallel im Entstehen ist. Hier wollen wir mit
unserer Arbeitsgruppe nicht vorgreifen, sondern uns dann später gegenseitig
möglichst ergänzen.“
Wie Polizeikommissar Michael Baumann
erläutert, überwachen Polizei und Ordnungsbehörde die Situation. Wichtig sei,
an die Vernunft der Besucherinnen und Besucher zu appellieren, wie Wolfgang
Erfurt betont. „Es gibt auf dem Donnersbergplateau nur eine gewisse Anzahl an
Parkplätzen. An den meisten Tagen im Jahr sind diese auch ausreichend. An
winterlichen Wochenenden mit Schnee kommt es aber, wie an vielen anderen Bergen
in Deutschland auch, vor, dass sie nicht ausreichen. Dann hilft es keinem, wenn
Straßen so zugeparkt werden, dass kein Rettungs- und Räumfahrzeug mehr durchkommt“,
sagt der Kreisbeigeordnete.
Kommt es zu einem solchen Fall, soll auch
in diesem Winter wieder reagiert werden – mit einer Sperrung der offiziellen
Zufahrtsstraße ab dem Kreisel Bastenhaus (K 82).
Sperrungen möglichst vermeiden
Für die Zukunft ist geplant, im Falle
einer Sperrung bereits im weiteren Umfeld darauf hinzuweisen, damit sich die
Besucherinnen und Besucher bei der Anfahrt darauf einstellen können.
Die Kreisstraße 51, die am Kloster
Gethsemani vorbeiführt, ist eine Einbahnstraße. Sie kann nur vom Donnersberg
aus nach Dannenfels befahren werden. In der Vergangenheit kam es bei erhöhtem
Verkehrsaufkommen auch vor, dass auf dieser Straße Verkehrsteilnehmer Richtung
Donnersberg unterwegs waren. Dabei kann es im Begegnungsverkehr zu gefährlichen
Situationen kommen. Sollten erneut Verkehrsteilnehmerinnen und
Verkehrsteilnehmer auf der K 51 in Richtung Donnersberg unterwegs sein, auch um
so die Sperrung zu umfahren, muss auch diese Straße gesperrt werden. „Hier muss
die Sicherheit der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer an erster
Stelle stehen“, betont Armin Juchem.
„Wir hoffen, die Besucherinnen und
Besucher zu sensibilisieren, sich an die Verkehrsregeln zu halten und möglichst
Sperrungen vermeiden zu können. Das ist für alle Beteiligten nur die Ultima
Ratio, die letzte Option, um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmerinnen und
Verkehrsteilnehmer sowie der Besucherinnen und Besucher auf dem Berg nicht zu
gefährden. Niemand möchte, dass etwas passiert“, sagt Wolfgang Erfurt.
Verwiesen wird auch auf die Parkplätze in
den weiteren Gemeinden am Fuße des Donnersbergs, von wo aus der Berg zu Fuß
erreichbar ist oder wo es ebenfalls herrliche Wanderwege mit schönen Ausblicken
gibt. „Rund um den Berg gibt es viele wunderbare Orte. Natürlich sollten auch
dort die ausgewiesenen Parkplätze benutzt und keine Straßen so zugeparkt
werden, dass kein Rettungsdienst mehr durchkommt. Schließlich sollte es das
Ziel aller sein, ein unbeschwertes Wintervergnügen in unserer herrlichen Region
zu haben“, sagt der Kreisbeigeordnete.
Geprüft werde zudem der Einsatz von Shuttlebussen an Wintertagen auf den Donnersberg. „Sollte das umsetzbar sein und auch die pandemische Lage einen solchen Einsatz von Shuttlebussen erlauben, kann dies sicherlich in der Zukunft, vielleicht ab dem Winter 2022/2023, zu einer Entlastung der Verkehrssituation an Wintertagen auf dem Donnersberg beitragen“, erläutert Wolfgang Erfurt.