Der Verfasser hat sich zusammen mit einigen Mitgliedern des Kreisseniorenrats Gedanken gemacht über die möglichen Wohnformen für ältere Menschen, d.h. es sollte eine rein theoretische Übersicht erstellt werden.
Hier ist das Ergebnis dieser Überlegungen. Wenn Sie meinen, dass etwas vergessen wurde, schreiben Sie uns bitte oder telefonieren Sie mit uns. Bedenken Sie, dass die Punkte unserer Gliederung sehr allgemein gefasst sind und man deshalb viel unter jedem einzelnen Punkt unterbringen kann.
Mit der Aufstellung soll keine Wertung über einzelne Wohnformen abgeben werden. Es ist uns klar, dass für den einzelnen die eine oder andere Wohnform nicht akzeptabel ist.
1. Einzelwohnungen
Dies ist die derzeit sicher am weitesten verbreitete Wohnform alter Menschen; sie leben in ihrer bisherigen Wohnung, teilweise von Verwandten oder Nachbarn betreut. Wenn erforderlich, werden Pflegedienste und andere Hilfsdienste herangezogen.
2. Wohngemeinschaften (WG)
Einige verwandte oder nicht verwandte Personen leben in einer WG, wie diese bei Stundenten heute weit verbreitet ist. Es gibt für jeden ein eigenes Zimmer, eventuell Gemeinschaftsräume. Küche, Bad und Toiletten werden gemeinsam benutzt.
3. Hausgemeinschaften
In den Wohnungen eines Hauses wohnen ältere Einzelpersonen oder Ehepaare. Gegenseitige Hilfe ist möglich. Dies gilt vor allem dann, wenn Jüngere (mit Kindern) und Ältere gemeinsam ein Haus bewohnen (intergeneratives Wohnen). Ältere können Kinderaufsicht usw. übernehmen, Jüngere die Fahrdienste und bestimmte Einkäufe usw.
4. Siedlungsgemeinschaften (Quartiere)
Senioren bewohnen eine Siedlung (einen Stadtteil). Häufiger: Ältere Menschen und Familien mit Kindern werden durch den Betreiber so mit Wohnraum versorgt, dass eine sinnvolle sich unterstützende Gemeinschaft entstehen kann. Beispiele: Genossenschaft Freie Scholle in Bielefeld, Schammatdorf e.V. bei Trier
5. Altenstädte und Altendörfer
In den USA gibt es bereits eine Stadt, die praktisch nur von Senioren/Seniorinnen bewohnt wird (Durchschnittsalter 70 Jahre). In Italien gibt es ein Projekt, verlassene Dörfer barrierefrei für Senioren herzurichten und ältere Menschen anzusiedeln. Schafft auch Arbeitsplätze für Jüngere (Helfer, Betreuer usw.), Beispiel Tiedoli in der Emilia Romagna [Dorette Deutsch: Schöne Aussichten fürs Alter, München 2006]
6. Betreutes Wohnen (Servicewohnen)
Senioren/Seniorinnen wohnen in altersgerechten Zimmern, Wohnungen oder Appartements und wählen nach Bedarf Betreuungsangebote (Putzen, Einkaufen, Mahlzeiten, Gesundheitsdienste usw.)
7. Heimaufenthalt
Aufenthalt in Altenheimen und Seniorenresidenzen. Rundumbetreuung. Bei größerem Pflegebedarf (Amputationen, Magensonde, schwere Demenz) oft unumgänglich.
Verfasser: Hanno Heinrich Zipp