Arbeitslosigkeit seit 2005 um 40 % gesunken

    In seiner 16. Sitzung am 13. Juni nahm der Kreistag Kenntnis von den Berichten der Gemeinnützigen Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft (GBQ) und des Jobcenters Donnersbergkreis.

    Die Zahl der Arbeitslosen im Kreisgebiet konnte seit 2005 um ca. 40 % gesenkt werden. Wurden damals noch 3817 Personen als arbeitslos registriert, waren es im Jahr 2016 nur noch 2138. Klaus Theato, Geschäftsführer des Jobcenters, berichtete, dass sowohl die Zahl der Langzeitarbeitslosen als auch die der Langzeitleistungsbezieher verringert wurde. Die Integration arbeitsloser Menschen in den 1. Arbeitsmarkt war jedoch 2016 weniger erfolgreich als im Vorjahr. Mit 638 Vermittlungen blieb man leicht unter der Zielsetzung. Theato begründete diese Entwicklung damit, dass die Qualifikation der Gemeldeten nicht den Anforderungen an die offenen Stellen entspräche.

    Flüchtlinge bildeten Anfang 2016 noch eine eher kleine Gruppe, mittlerweile sind 493 Menschen aus der Gruppe "Flucht-Asyl" beim Jobcenter registriert. Davon stammen rund 70 % aus Syrien, 15 % aus Afghanistan, je 5 % aus dem Iran und Eritrea, 3 % aus Somalia. Die restlichen 2 % setzen sich aus Menschen aus Pakistan, dem Irak und Nigeria zusammen. Theato erwartet einen weiteren Anstieg, weil so manches Verfahren noch nicht abgeschlossen ist.

    Die operativen Schwerpunkte und Maßnahmen für das laufende Jahr sind gesetzt: Integration von Jugendlichen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, Ausbildung von Menschen ohne Abschluss zu Fachkräften, Aktivierung von Langzeitbeziehern und Landzeitarbeitslosen zur Erhöhung der Integrationschancen. Hinzu kommt die Verbesserung von Beschäftigungschancen für schwerbehinderte Menschen, die Nutzung der Marktentwicklung und Erschließung neuer Arbeitgeber sowie die Integration geflüchteter Menschen in Ausbildung und Arbeit. Für dieses Maßnahmenpaket steht ein Eingliederungsbudget in Höhe von rund zwei Millionen Euro zur Verfügung.

    Bereits seit 2005 arbeitet die Beschäftigungsgesellschaft mit langzeitarbeitslosen Menschen, die ihr das Jobcenter Donnersbergkreis zuweist. Als langzeitarbeitslos gilt, wer innerhalb der letzten 18 Monate mindestens 12 Monate arbeitslos gemeldet war. Geschäftsführerin Judith Schappert stellte die aktuelle Arbeit der GBQ vor, die sich in vier Maßnahmen gliedert: die sogenannten Arbeitsgelegenheiten (AGH) mit Mitteln des Jobcenters, das Projekt "Fit für den Job" mit Mitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds (ESF), die Flüchtlingsintegrationsmaßnahme (FIM) mit Bundesmitteln und die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen mit Mitteln des Jobcenters. Sie alle seien wichtige Instrumente, um die Erwerbsfähigkeit der seit langem arbeitslosen Menschen zu stabilisieren und sie an eine Tagesstruktur heranzuführen, erklärt Schappert. Einfach ist das nicht: "Die Problemlagen der einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind sehr vielschichtig und unterschiedlich",  so die Geschäftsführerin. In diesem Jahr durchliefen bisher 50 Männer und 14 Frauen die Maßnahme, die meisten sind zwischen 25 und 50 Jahre alt. Für jüngere und ältere Menschen gibt es oft spezielle Programme. 40 Plätze wurden der Beschäftigungsgesellschaft für 2017 bewilligt, eingesetzt werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den sogenannten Öko-Trupps sowie in kommunalen und sozialen Einrichtungen. Ohne diese Kooperationsbereitschaft der verschiedenen Partner wäre die Maßnahme nicht möglich, hob Schappert lobend hervor und betonte außerdem die Bedeutsamkeit der Arbeitsaufträge, ohne die die Personal- und Sachkosten nicht gedeckt werden könnten. Außerdem leisteten diese niederschwelligen Arbeiten einen kleinen Beitrag zum Erhalt der gemeindlichen und touristischen Infrastruktur in der Region. Schapperts Dank galt auch den Mitarbeitern der Beschäftigungsgesellschaft "für die nicht immer einfache Arbeit".

    Zur Sache: Gesellschaft für Beschäftigung und Qualifizierung

    Die Gemeinnützige Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft mbH Donnersbergkreis mit Standorten in Marnheim und Alsenz wurde Ende 2004 gegründet. Gesellschafter sind der Kreis und die sechs Verbandsgemeinden. Geführt wird die GBQ von Judith Schappert und Simone Rühl-Pfeiffer, die im Dezember 2016 von der Gesellschafterversammlung als zweite Geschäftsführerin bestellt wurde. Ziel ist laut Leitbild "die Förderung und Unterstützung von Menschen […] mit komplexen Profillagen zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt. Gleichzeitig werden eine persönliche und soziale Stabilisierung und die Gewinnung einer persönlichen Perspektive angestrebt." Die GBQ ist zertifiziert nach AZAV und damit als Träger zugelassen.


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