Zur Zukunft der Lehranstalt Neumühle

    Eine bedenkliche Nachricht aus Mainz hat am 7. Februar zu einem spontanen Treffen im Hofgut Neumühle bei Münchweiler geführt. Es ging dabei um eine aktuelle Mitteilung, wonach das Land sich nicht an Kosten zur Modernisierung der dortigen Lehranstalt für Schweinehaltung beteiligen will. Sogar vom Abriss eines alten Gebäudes ist die Rede. Vertreter von Bezirksverband, Donnersbergkreis und Verbandsgemeinde äußerten dazu ebenso Bedenken und Unverständnis wie Landtagsabgeordnete Simone Huth-Hage, die das Treffen organisiert hatte. Auch Hofgutleiter Dr. Karl Landfried deutete die Absage zur Förderung notwendiger Investitionen (ca. 350.000 € Zuschuss) als schlechtes Signal für die Zukunft der Neumühle.

    Die Anpassung der Schweinestallungen an aktuelle Tierschutzbestimmungen sei enorm wichtig, damit die Einrichtung ihre Aufgaben als Ausbildungs- und Forschungsstätte erfüllen könne, bekräftigte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder. Schon 2015 seien dem Land konkrete Modernisierungspläne bekannt gemacht worden. Zur Ausbildung zähle der Umgang mit Rindern, Schafen und Schweinen. Fiele am einzigen überbetrieblichen Ausbildungsort für Rheinland-Pfalz und das Saarland ein Aspekt weg, würden Ausbildungswillige in andere Bundesländer ausweichen, so die Befürchtung. „Das wäre dann für die Neumühle ein existenzielles Problem.“

    Die Entscheidung des Landes weise eindeutig in die falsche Richtung, merkte Landrat Rainer Guth an. Es sei paradox, die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raumes und die Vermarktung regionaler Produkte zu propagieren und andererseits einen Traditionsbetrieb wie die Neumühle zu gefährden. Bürgermeister Rudolf Jacob bezeichnete die Lehr- und Versuchsanstalt, die auch Arbeitsplätze biete, als unverzichtbaren Leuchtturm für die Region. „Wir reden bei den Sanierungskosten über einen überschaubaren Betrag - nicht über Millionen“, wurde angemerkt.

    Zuvor und beim Besichtigen der Schweineställe erklärte Dr. Karl Landfried, worum es beim geplanten Neubau genau geht: Der Bereich Ferkelaufzucht soll auf zeitgemäße Art vergrößert und verlegt werden. Gebaut werden könne zweckmäßigerweise dort, wo sich heute ein 40 Jahre alter Holzstall befindet. In den Stallungen für Zucht, Mast und Kälberaufzucht würde mehr Platz gebraucht, um artgerechte Tierhaltung zu gewährleisten. Wo einst 56 Zuchtsauen untergebracht waren, hätten heute nur noch 30 Platz. Diese Zahl reiche aber nicht aus, um knapp 100 Azubis das „Learning by Doing“ zu ermöglichen.

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