Recht viele Interessenten fanden sich am 23. März in
Eisenberg-Steinborn ein, als es galt, eine Nachzüchtung der sagenumwobenen
Helincheneiche zu pflanzen. Bürgermeister Adolf Kauth und Landrat Rainer Guth
legten dabei ebenso mit Hand an wie Patrick Lemmen von der Forschungsanstalt
für Waldökologie und Geschäftsführer Jochen Krebühl von der Stiftung Natur und
Umwelt. Seitens der Stiftung wurde der Donnersbergkreis im Jahr 2012 für die
Aktion „Junge Riesen“ ausgewählt. Deren Ziel ist es, Bäume nachzuzüchten, die
aufgrund ihres Alters, ihrer Größe und ihrer „Geschichte“ eine Besonderheit
darstellen.
Bürgermeister Kauth nannte die Pflanzung ein
historisches Ereignis und hob den symbolischen Charakter der Drillingseiche
hervor, die laut einer mittelalterlichen Sage der geheime Treffpunkt des
Liebespaars Anselm und Helinchen gewesen sein soll. Vor sieben Jahren habe es
die Überlegung gegeben, die in Teilen etwas morsch gewordene Drillingseiche zu
fällen, da sie eine Gefahr für Waldbesucher darstellen könnte. Die uralte Eiche,
von der heute nur noch zwei Stämme zu sehen sind, habe letztlich erhalten
werden können, sei aber zur Sicherheit von einem Zaun umgeben. Die jetzt
erfolgende Neupflanzung nahe dem alten Baum trage zur Aufwertung des Standortes
bei.
Umweltbildung und praktizierter Naturschutz sind nach
Ausführung von Jochen Krebühl die Aufgaben der öffentlich-rechtlichen Stiftung
unter Vorsitz von Umweltministerin Ulrike Höfken. Mit Stiftungsgeldern sei das
Projekt „Junge Riesen“ gefördert worden, ebenso wie z. B. die Wiederansiedlung
von Luchsen in Rheinland-Pfalz. Von 2012 bis 2018 habe man aus Sämlingen alter
Baumriesen Bäumchen wachsen lassen, die nun reif für die Umpflanzung sind.
Landrat Rainer Guth dankte Landespfleger Dieter Hünner, der die Aktion für
den Landkreis engagiert begleitet habe sowie allen Beteiligten für die gelungene Initiative.
Sehr gern nehme er seine erste Baumpflanzung nach sechsmonatiger Amtszeit vor
und freue sich über die große Teilnehmerrunde, betonte der Kreischef. Er
spannte den Bogen zur wertvollen Ressource Holz ebenso wie zur Sage, die sich
um die Helincheneiche rankt. Gleich darauf fanden die Wurzelballen ihren Platz
in den vorbereiteten Pflanzlöchern, wo sie sich hoffentlich gut zum „neuen
Drilling“ entwickeln werden.
Umwelt-Projekt
mit kreisweiter
Bedeutung
Für die Nachzüchtung „junger Riesen“ wurden im
Donnersbergkreis vor Jahren rund 50 alte Solitärbäume ausgewählt. Dazu zählen u.
a. Eichen in Münchweiler und Weitersweiler, Edelkastanien in Dannenfels und
eine Winterlinde in Gonbach. Gemeinden, Organisationen und Privatleute können
solche reproduzierten Bäumchen bei den Baumschulen Kircher in Kirchheimbolanden
und Ritthaler in Hütschenhausen erwerben.
Die Gemeinde Gauersheim lässt z. B. für jedes
neugeborene Kind im Ort einen „jungen Riesen“ pflanzen. Eine gute Idee, die zur
Nachahmung empfohlen werden kann.