"Air Rescue Pfalz" ist startklar

    Gute Nachrichten für die Westpfalz: Seit Kurzem steht ein Rettungshubschrauber der Johanniter Unfallhilfe (JUH) bereit, um Intensivpatienten zwischen den vier Standorten des Westpfalzklinikums (WPK) in Kaiserslautern, Kusel, Rockenhausen und Kirchheimbolanden zu befördern. Zugrunde liegt laut WPK-Geschäftsführer Peter Förster eine sogenannte "innerklinische Transportvereinbarung" zwischen WPK und JUH, die von den betroffenen Gebietskörperschaften unterstützt wurde. Eine Stationierung des Hubschraubers auf dem Klinikgelände selbst war nicht möglich. "Direkt über der Bettenstation? Das hätte der Landesbetrieb Mobilität nie genehmigt", so Förster.

    Die nächsten Wochen startet "Air Rescue Pfalz" daher von Sembach (Kreis KL) aus, dauerhaft soll der Helikopter jedoch in Imsweiler im Donnersbergkreis stationiert sein, wo bereits ein Flugplatz betrieben wird und der örtliche Flugsportverein dem Zuwachs positiv entgegensieht. Zunächst ist ein einjähriger Probebetrieb geplant.

    Bei Bedarf kann der Intensivtransporthubschrauber (ITH) der JUH, der größer ist als übliche Rettungshelikopter, auch für Notfälle eingesetzt werden. "Air Rescue Pfalz" ergänzt damit die bodengebundenen Rettungsmittel und kann, sofern die Witterungsverhältnisse den Einsatz erlauben, lebenswichtige Zeit sparen. Wie der ärztliche Leiter des Rettungsdienstbereichs Kaiserslautern, Dr. Wolfgang Hoffmann, berichtete, kommt es in seinem Zuständigkeitsgebiet laut Statistik zu durchschnittlich 2,73 Luftrettungseinsätzen pro Tag. Dienst übernimmt jeweils der Hubschrauber, der sich am nächsten befindet. Für Nachtflüge liegen zurzeit noch keine Genehmigungen vor, die JUH strebt jedoch einen 24-Stunden-Betrieb an. Noch muss bei Dunkelheit der ITH aus Gießen angefordert werden.

    Landrat Rainer Guth ist froh, dass mit der Stationierung des leistungsstarken Helikopters eine "Versorgungslücke geschlossen werden konnte". Dies sei durch die gemeinsame Arbeit der Kreise Kaiserslautern, Kusel und Donnersbergkreis sowie der Stadt Kaiserslautern möglich geworden. Ralf Leßmeister, Landrat im Kreis Kaiserslautern, sieht darin eine weitere Stärkung der Klinikstandorte, Amtskollege Otto Rubly aus Kusel hob den Mehrwert für die Patienten des Westpfalzklinikums hervor.

    Diese profitieren von der "fliegenden Intensivstation". Beatmungsgeräte sind immer an Bord, wenn nötig kann eine Herz-Lungen-Maschine mitgeführt werden, wie der ärztliche Leiter Dr. Marc Kumpch erläutert. Stationsleiter Peter Ziepser und der technische Leiter der Johanniter Luftrettung, Markus Ortner, lieferten Infos zum Fluggerät: Das Besondere ist die Größe des Hubschraubers, die erlaubt, dass der Patient quer zur Flugrichtung transportiert und damit leichter versorgt werden kann. Mit seinen zwei Turbinen à 900 PS ist der ITH fast doppelt so leistungsstark wie ein herkömmlicher Helikopter und kann vollgetankt fast drei Stunden in der Luft bleiben.

    Die Crew der Johanniter Luftrettung besteht aus dem Pilot, einem Notarzt und einem Rettungsassistenten mit Sonderausbildung, in der Fachsprache HEMS-TC (Helicopter Emergency Medical Services–Technical Crew) genannt, der nicht nur dem Notarzt assistieren, sondern auch den Piloten bei kniffligen Landungen beispielsweise unterstützen kann.

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