Arbeiten im Kreishaus zu Zeiten von Corona

    Seit 17. März ist das Kreishaus wegen der Corona-Pandemie für den Publikumsverkehr geschlossen und es kommt - mit Ausnahme der Kfz-Zulassungsstelle - nur noch vereinzelt zum persönlichen Kundenkontakt. Dass manche Dienste auch online angeboten werden, erweist sich nur bedingt als hilfreich, wie bei einer kleinen Umfrage zu ermitteln war.

    Auf den Fluren des Kreishauses ist es dieser Tage menschenleer, und längst nicht alle Plätze in den Büros sind besetzt. Es wird sozusagen im Schichtdienst gearbeitet, damit möglichst nicht zwei Personen gleichzeitig im Zimmer sind. So waren am Nachmittag des 2. April laut elektronischer Zeiterfassung von rund 279 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (einschließlich Teilzeitkräften) nur 106 Personen im Haus - eine Momentaufnahme. Neben dem schon erwähnten Schichtdienst können rund 60 Personen ihre Arbeit im Homeoffice erledigen, andere Kreis-Mitarbeiter/innen haben Urlaub genommen, teilweise weil kleine Kinder zu betreuen sind. Der Krankenstand unterscheide sich nicht von dem des Vorjahresmonats, wie von Büroleitein Judith Schappert zu erfahren ist.    

    Bei Anträgen für die Schulbuchausleihe und für Schülerfahrkarten ändert sich wenig, sie kommen per Post oder E-Mail. Wohl weil die Leute mehr Zeit haben, sind die Sperrmüllanmeldungen in jüngster Zeit angestiegen, ist aus der Umweltabteilung zu hören. Das geschieht wie bisher per Telefon oder E-Mail. Beim Jugendamt sind nach Auskunft von dessen Leiterin Heike Frey persönliche Kontakte auf Situationen beschränkt, in denen dies gesetzlich vorgeschrieben ist, wie etwa bei der Beurkundung einer Beistandschaft. Wenn irgend möglich, werden Termine verschoben. Anträge auf Unterhaltsvorschuss und Elterngeld können kontaktlos gestellt werden, beraten wird telefonisch. „Auch der Postkorb ist immer gut gefüllt,“ sagt Heike Frey und erwähnt, dass Teamsitzungen momentan entfallen. Bei der Familienhilfe stehe nun der regelmäßige Telefonkontakt im Vordergrund. Sollte es dringend notwendig sein, erfolgen Hausbesuche unter sorgfältiger Beachtung der Abstands- und Hygienevorschriften. „Uns stellen sich auch Fragen, die ohne die Corona-Pandemie gar nicht aufgetreten wären“, stellt die Jugendamtsleiterin fest und nennt beispielhaft die Notgruppen in Kitas. (Nach Kenntnis des Jugendamts wurden  zum Stand 2. April 37 Kinder in 26 Kitas betreut).

    Persönliche Begegnungen nach Terminvereinbarung im 20-Minuten-Takt gibt es bei der Kfz-Zulassungsstelle. Wie deren Leiter, Gernot Breitenbruch erklärt, erledigen jetzt zwei statt bisher vier Mitarbeiter/innen die Bearbeitung, und auch beim Kundenkontakt werde auf mindestens zwei Meter Abstand geachtet. Online-Zulassungen würden kaum vorgenommen, da dies eine im Personalausweis aktivierte PIN voraussetzt, die längst nicht jeder hat. Weil Fahrschulen momentan geschlossen sind und auch keine Prüfungen stattfinden, sind bei der Führerscheinstelle Lkw-Fahrer, die ihre Fahrerlaubnis verlängern müssen, fast die einzige Kundschaft. Die Fahrer schicken ihre Anträge jetzt per Post und erhalten eine vorläufige Erlaubnis für sechs Monate. Die Unterschrift auf dem Dokument könne später komplettiert, fehlende Unterlagen nachgereicht werden, erklärt Sachbearbeiterin Linda Bieck. Eine zügige Abwicklung sei wichtig, um den  Warenverkehr am Laufen zu halten.

    Die Reinigungskräfte im Kreishaus haben derzeit besonders viel zu tun. Zusätzlich zu den üblichen Arbeiten sind täglich Türklinken, Telefonhörer und Computermäuse zu desinfizieren. Etwa 15 Beschäftigte der Kreisverwaltung haben ihren Arbeitsplatz innerhalb des Hauses verlegt oder ihr Arbeitsfeld verändert, indem sie jetzt dem Gesundheitsamt zuarbeiten. In Sitzungssälen und „auf Abstand“ leisten sie Telefonberatung oder unterstützen organisatorisch. Über die Telefon-Hotline 06352 / 710-500 werden Fragen beantwortet und Termine für das Abstrichzentrum vergeben. Das Gesundheitsamt wird zudem durch fünf Ärztinnen „von außen“ und punktuell durch ehrenamtliche Helfer/innen unterstützt. Die Geschäftsstelle des Donnersberg-Touristik-Verbands und Büros des ÖPNV-Referats werden für Aufgaben zur Eindämmung der Corona-Pandemie umgenutzt. 

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