Bericht des Jobcenters Donnersbergkreis
Trotz der Coronakrise stellt sich die Arbeitsmarktsituation
im Donnersbergkreis recht stabil dar. Darüber informierte Klaus Theato,
Geschäftsführer des Jobcenters Donnersbergkreis, in der jüngsten Sitzung des
Kreistages, die Corona-konform im Festhaus in Winnweiler stattfand.
Nach Theatos Angaben waren im September 2020 insgesamt
21.686 Kreisbürgerinnen und -bürger sozialversicherungspflichtig beschäftigt –
drei Prozent weniger als im Vorjahr.
3.484 Leistungsberechtigte zählte das Jobcenter
im Februar 2021. Der Informationsbedarf während der Coronakrise war hoch – bis
zu 2.000 Anrufe pro Monat waren von den Mitarbeitenden zu beantworten. Bei alledem
muss immer die Leistungsgewährung sichergestellt sein, sie hat, so Theato,
"oberste Priorität", denn das Geld wird am Monatsersten dringend
gebraucht.
War die Zahl der Arbeitslosen im Mai 2020
während der ersten Welle der Pandemie mit 2.487 noch auf einem Höchststand (gegenüber
1.872 im selben Monat des Vorjahrs), wird für Mai 2021 mit 2.369 wieder ein
leichter Rückgang registriert.
Dass die Auswirkungen der Coronakrise nicht
stärker zu Buche schlagen, schreibt Klaus Theato dem erleichterten Zugang zur
Kurzarbeit zu. 234 Betriebe hatten allein im Donnersbergkreis im Dezember 2020
Kurzarbeit für 1.736 Beschäftigte beantragt.
Besonders erfreulich: Die Zahl der arbeitslosen
15-24-Jährigen ist ebenfalls wieder zurückgegangen. Im Mai 2020 hatte das
Jobcenter einen signifikanten Anstieg von 193 auf 272 verzeichnet, mittlerweile
liegt die Zahl bei 210 und damit um 22,8 Prozent niedriger als im vergangenen
Jahr. Nach Klaus Theatos Erfahrungen sind Suchtprobleme und mangelnde Mobilität
– oft in Kombination – Ursachen für die Schwierigkeiten der jungen Menschen auf
dem ersten Arbeitsmarkt.
Bericht
der Gemeinnützigen Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft
Gute Erfolge bringt laut Einschätzung des
Jobcenters in diesen Fällen eine engmaschige Betreuung, wie sie die Gemeinnützige
Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft (GBQ) in ihren Maßnahmen
anbietet. Judith Schappert, Geschäftsführerin der GBQ und Büroleiterin im
Kreishaus, legte dem Kreistag den Situationsbericht für die Jahre 2020 und 2021
vor. In dieser Zeit konnte die GBQ in ihren Räumen in Marnheim vier Maßnahmen in
Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Donnersbergkreis, dem Sozialamt der
Kreisverwaltung Kirchheimbolanden und den Verbandsgemeinden durchführen.
Mit dem Jobcenter des Donnersbergkreises
arbeitet die GBQ u. a. bei den Arbeitsgelegenheiten zusammen. Die Teilnehmer*innen
sollen hier in erster Linie eine Tagesstruktur einüben und einer geregelten
Arbeit nachgehen.
Kooperation auch bei den sogenannten
förderfähigen Arbeitsplätzen nach § 16i des SGB II (Sozialgesetzbuch), über die
man Langzeitarbeitslose in den ersten Arbeitsmarkt eingliedern will.
Ein weiteres gemeinsames Projekt ist „Fit für
den Job“, eine aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes geförderte
Qualifizierungsmaßnahme für Jugendliche unter 25 Jahren, die nicht erwerbsfähig
und/oder arbeitslos sind. Voraussetzung sind die erfüllte Schulpflicht und die
nicht erfüllte berufliche Erstausbildung.
Für Flüchtlinge, deren Abschiebung bereits
fest stand, konnte die GBQ eine Arbeitsgelegenheit anbieten. Ziel war die
sinnvolle Beschäftigung und damit verknüpft die persönliche Stabilisierung
während dieser Zeit. Eine Altersbegrenzung gab es nicht.
Wie Judith Schappert berichtete, kamen im Jahr
2020 neue Projekte mit zwei Schulen im Donnersbergkreis hinzu: „Eine Berufsorientierung
mit Werkstattcharakter für den Nachmittagsbereich“ an der
Georg-von-Neumayer-Schule in Kirchheimbolanden und ein sogenannter „Praxistag“
mit der IGS Eisenberg. Außerdem wurde ein Holz-Projekt mit der Hermann-Nohl-Schule in Kirchheimbolanden durchgeführt.
Aktuell beschäftigt die GBQ 11 Personen mit 9
Stellen, dazu kommt eine Honorarkraft für die Ökotrupps.
Nähere Informationen zu den einzelnen
Maßnahmen auf der Webseite der Kreisverwaltung unter "Aktuelles –
Aktuelles aus dem Kreishaus".