Kuscheln erwünscht: Ukrainische Flüchtlinge zu Besuch beim „Falkner der Herzen“

    Es war ihm und seinem Team eine ganz besondere Herzensangelegenheit: In Zusammenarbeit mit dem Förderverein der Ortsgemeinde Imsbach und zudem unterstützt vom Verkehrsverein Imsbach hat Achim Häfner am Freitag, 22. April, ukrainische Kriegsflüchtlinge in seine Falknerei nach Bisterschied eingeladen.

    Manchmal sagt ein Gesichtsausdruck mehr als tausend Worte: Am Freitagnachmittag war das in Bisterschied der Fall. Achim Häfner ist Falkner aus Leidenschaft. Seine Tiere sind Therapievögel. Und man kommt ihnen besonders nahe. So dürfen die Besucher seiner Vorführungen Weisgesichtseule „Merlin“ oder die anderen Greifvögel nicht nur auf die Hand nehmen, sondern „auch streicheln, mit ihnen kuscheln oder auch küssen“, wie Häfner mit einem Schmunzeln anmerkt.

    Falkner besucht Einrichtungen in ganz Deutschland

    Er fährt mit seinem Team durch ganz Deutschland und besucht Einrichtungen, begleitet Menschen in palliativen Stationen und Hospizen ehrenamtlich. „Unser Ziel ist es, den Menschen die Tiere nahe zu bringen, ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, sie aus ihrem Alltag raus zu holen, sie zu entschleunigen, einfach mal inne zu halten und den Moment zu genießen“, beschreibt es der Falkner.

    Alle Tiere werden im Alter von 3 bis 5 Tagen per Hand großgezogen. Bereits als Jungtiere werden sie auf den Besuch unterschiedlicher Einrichtungen und den Umgang mit kranken Menschen vorbereitet. Achim Häfner ist Botschafter des Kinderhospizes Sterntaler in Dudenhofen, für das er bei Auftritten regelmäßig Spenden sammelt.

    Das Leid der Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind, bewegt auch ihn zutiefst. Und so kam ihm die Idee, den Menschen, die nach einer schlimmen Zeit bei uns angekommen sind, mit seinen Tieren etwas Gutes zu tun. Mit dem Förderverein der Ortsgemeinde Imsbach, zu dessen Vorsitzenden André Ebbing er eine freundschaftliche Verbindung hat, fand er schnell einen Partner. Der Förderverein unterstützte das Team der Falknerei bei der Bewirtung und übernimmt auch die Kosten für die Verköstigung der Gäste. Das mit einer weiteren Unterstützung aus dem Bergmannsdorf: Auch der Verkehrsverein Imsbach hat mit einer Geldspende zum Gelingen des Nachmittages beigetragen.

    Tiere ins Herz geschlossen

    Die Kreisverwaltung Donnersbergkreis wiederum zeigte sich angetan von diesem Engagement, nahm Kontakt zu den Erstanlaufstellen in Steinbach und Falkenstein auf und organisierte über den ÖPNV einen Bus. Mit diesem wurden die Gäste in Steinbach und Falkenstein abgeholt und wieder zurückgefahren. Die Steinbacherin Oksana Bauer half Achim Häfner als Übersetzerin. Ein Team, das sich vom ersten Moment wunderbar verstand – und so sorgte der Falkner mit so manchem lustigen Spruch für ein Lächeln bei den ukrainischen Gästen. Diese schlossen die Vögel in ihr Herz, nahmen das Angebot des Falkners, mit den Tieren zu kuscheln, gerne an. „Es ist beeindruckend zu sehen, welch wunderbare Verbindung mit den Tieren entsteht“, sagte Landrat Rainer Guth, der ebenfalls vor Ort war.

    Nach rund zwei Stunden stiegen die ukrainischen Gäste mit einem Lächeln in den Bus. Der Kommentar einer Besucherin: „Danke! Schön!“ Zwei Worte, die tief im Herzen bei Achim Häfner, seinem Team, André Ebbing und den Helfern des Fördervereins Imsbach angekommen sind. In für die Menschen schwierigen Zeiten war das eine schöner Nachmittag. Ganz so, wie es sich der „Falkner der Herzen“ gewünscht hatte.

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