Der Schutzschirm „Frühe Hilfen“ wurde übertragen

    Am 01.03.2023 wurde die Funktion der Netzwerkkoordination Frühe Hilfen / Kinderschutz von Silvia Rosenbaum, Leitung des Referates 53 Soziale Dienste, Eingliederungshilfe, Jugendgerichtshilfe an Melanie Hoffmann übertragen.

    Die ersten Wochen waren bisher geprägt von einer Einarbeitung in die umfassende Thematik der Frühen Hilfen und des Kinderschutzes.

    Das niederschwellige Angebot richtet sich an alle Frauen/Familien, die ein Kind erwarten oder schon geboren haben. Der Schwerpunkt der Unterstützungsangebote liegt dabei auf Familien mit Kindern im Alter von 0-3 Jahren.

    „Im Jugendamt spielt Prävention und niederschwellige Unterstützung von Familien / Kindern eine immer größere Rolle - mit dem Ziel, für alle Kinder im Donnersbergkreis eine förderliche Umgebung für ihre Entwicklung zu schaffen. Die Netzwerkkoordinatorin steht in einer aufbauenden Präventionskette am Anfang.“ – so Rosenbaum. „Sie hat die Aufgabe lokale Akteure zu vernetzen und gemeinsam passende Angebote zu schaffen. Zum Netzwerk der Frühen Hilfen Donnersbergkreis gehören die Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Organisationen, Fachbereiche und Institutionen, die in der Unterstützung von Familien und Kindern tätig sind.“

     Seit vielen Jahren bieten speziell qualifizierte Familien-, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen im Kreisgebiet vor allem eine aufsuchende Unterstützung für interessierte Familien an. Es besteht auch enge Zusammenarbeit im Rahmen des Projektes „Guter Start ins Kinderleben“ mit der Geburtsstation des Westpfalz-Klinikums. Dort bietet eine speziell qualifizierte Familien-, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin Beratung für Frauen an und vermittelt gegebenenfalls unbürokratische Hilfe und Unterstützung für die erste Zeit zuhause.

    Silvia Rosenbaum ist froh, den Aufgabenbereich der „Frühen Hilfen“ in gute Hände weiter geben zu können und mit Melanie Hoffmann eine engagierte Fachfrau gefunden zu haben.

    Melanie Hoffmann hat langjährige Erfahrung als stellvertretende Kindertagesstättenleitung und im Bereich der Kita-Sozialarbeit. Neben diversen Fort- und Weiterbildungen verfügt sie ebenfalls über eine mehrjährige Expertise in der systemisch-familientherapeutisch orientierten Gruppenarbeit. Derzeit qualifiziert sie sich nebenberuflich noch an der Hochschule in Koblenz weiter.

    „Die ersten Monate waren geprägt von der Einarbeitung, dem Kennenlernen der regionalen und überregionalen Player und auch dem Kennenlernen der Verwaltungsabläufe“, so Melanie Hoffmann. „Zu meinen Aufgaben gehört neben der Weiterentwicklung der Frühen Hilfen auch das Projekt „Kinder psychisch und/oder suchtkranker Eltern – KipsE“. Mein Ziel ist es, den hohen Stellenwert der Prävention durch die Frühen Hilfen weiter zu forcieren. Vor allem durch die niederschwelligen Angebote erreichen wir Entlastung und Stärkung aller Eltern, die Säuglinge und Kleinkinder versorgen und erziehen und können so frühzeitig Entwicklungsbenachteiligungen für die Kinder vermindern oder gar ganz vermeiden. Von elementarer Bedeutung ist hierbei aber eine enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten in der Kommune. Nur so können auch wichtige Impulse für die konkrete Arbeit der Akteurinnen und Akteuren abgeleitet und eine bedarfsgerechte Angebotsstruktur etabliert werden.“

    Die Organisation, Moderation, Planung und thematische Steuerung des Netzwerks übernimmt die Netzwerkkoordinaton. Hier ist es von Bedeutung, über bisherige Kooperationen alle Teilnehmer zu informieren, Neuerungen zu multiplizieren und als Ansprechpartner für Themen zum Kinderschutz/Kindergesundheit/Frühe Hilfen Offenheit zu signalisieren. Der jeweilige Grad der Umsetzungsmöglichkeiten ist von den regionalen Ressourcen abhängig.

    Melanie Hoffmann führt aus: „Mit Stand zum 31.07. wurden im laufenden Jahr 2023 bisher 31 Familien durch die aufsuchenden Frühen Hilfen im Donnersbergkreis begleitet. Das Statistische Landesamt weist in den Monaten Januar bis April 2023 insgesamt 159 Lebendgeborene von im Donnersbergkreis wohnhaften Müttern aus. Diese Zahl zeigt bei insgesamt 603 Neubürgern durch Geburten im Donnersbergkreis im Jahr 2022, dass das Interesse sowie der Bedarf an Unterstützungsmöglichkeiten für Familien stetig anwächst und weiter ausgebaut werden sollte. Hierfür benötigt es vor allem an innovativen Ideen.“ (…) „Im Sinne der Prävention und des allumfassenden Kinderschutzes werde ich auch an dem großen Ziel des Jugendamtes, das Kinderschutzkonzept für den gesamten Kreis zu überarbeiten, maßgeblich beteiligt sein.“

    Dieses Konzept, welches die Grundlage für den Kinderschutz im Kreis bildet, soll dahingehend überarbeitet und ggf. erweitert werden, dass es allen Akteurinnen und Akteuren aus den unterschiedlichen Professionen, die sich mit dem Thema Kinderschutz auseinandersetzen und ihm regelmäßig im Arbeitsalltag begegnen, Orientierung bei der gemeinsamen Haltung in Kinderschutzfragen gibt und die interdisziplinäre und multiprofessionelle Zusammenarbeit beschreibt.

    Rosenbaum und Hoffmann abschließend: „Dies ist eine große Herausforderung der wir uns im Kreis als Team mit den multiprofessionellen Akteuren gerne stellen – für die es aber einen weitaus größeren Schutzschirm benötigt.“

    „Frühe Hilfen“

    Im Sinne der Prävention helfen die Frühen Hilfen bei der Wahrnehmung und Reduktion von kindeswohlschädlichen Einflüssen. Sie bilden somit den Start einer Präventionskette, verbinden die Bereiche Kinder- und Jugendhilfe, Frühförderung, Gesundheitswesens und Schwangerschafts(konflikt)beratung und können als Grundlage einer Präventionsstrategie gelten.

    Die Angebote der Frühen Hilfen wenden sich an Eltern aller sozialen Schichten und Nationalitäten, sind bedarfs- und lebensweltorientiert und werden je nach Situation den aktuellen Bedürfnissen der Eltern und Kinder angepasst.

    Die Teilnahme an den Angeboten ist auf freiwilliger Basis gehalten und soll zur Erleichterung der Annahme auf einem niedrigschwelligen Niveau erfolgen. Auf solche Weise können die Zielgruppen in ihren Unterschiedlichkeiten von Kultur, Sprache, Religion, psychosozialbelastetem Hintergrund und Bildungsstand bedarfsgerecht angesprochen werden. Besonders Familien mit geringen Ressourcen und in schwierigen Lebenslagen finden hier Hilfe und Unterstützung. Allen Familien werden Hilfe, Anregungen, Austausch und Unterstützung auf eine niedrigschwellige Art geboten.

    Frühe Hilfen sind keinem bestimmten Hilfetypus zuzuordnen, sondern basieren auf einem System von aufeinander bezogenen Unterstützungsangeboten, die allgemeine, sowie spezifische Hilfen umfassen. Gesetzlich verankert sind sie im Bundeskinderschutzgesetz (BkiSchG). Kern ist Artikel 1, das Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz (KKG). Es hat das Ziel, das Kindeswohl zu schützen und die Entwicklung von Kindern zu fördern.


    Foto: Kreisverwaltung Donnersbergkreis

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