Verantwortlich für die Hitzebelastung sind heiße Tage mit hohen Lufttemperaturen ab 30 °C bei gleichzeitiger Windstille oder nur sehr schwachem Wind. Ihnen folgen häufig Tropennächte, in denen die Lufttemperatur nicht unter 20 °C fällt. Hält dieser Zustand mehrere Tage und Nächte an, sprechen wir von einer Hitzewelle.
Wer ist besonders gefährdet?
- Seniorinnen und Senioren
- Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder
- Personen mit chronischen Erkrankungen
- Personen, die körperlich schwer oder/ und im Freien arbeiten (z.B. Landwirte, Bauarbeiter)
- Obdachlose
Was macht Hitze mit uns?
Die thermophysiologische Wärmebelastung
kann an heißen Tagen oder an Tagen mit extremer Hitze die Gesundheit gefährden.
Flüssigkeitsmangel, eine Verschlimmerung verschiedener Krankheiten, Hitzekrämpfe
sowie Sonnenstich und Hitzschlag können die Folge sein. Ernstzunehmende
Warnzeichen des Körpers sind: Kreislaufbeschwerden, Muskelkrämpfe in Armen und
Beinen, Bauchkrämpfe, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, erhöhter
Puls, ein Gefühl der Erschöpfung oder von Unruhe, Verwirrtheit und ein trockener
Mund.
Erstmaßnahme im Notfall: Kühlen, kühlen, kühlen, etwas trinken und Notruf 112 wählen.
Wie verhalte ich mich richtig bei Hitze?
- Passen Sie den Tagesablauf an: meiden Sie nach Möglichkeit die Mittagshitze im Freien und beschränken Sie Aktivitäten im Freien auf die Morgen- und Abendstunden.
- Vermeiden Sie körperliche Belastungen, auch Sport. Falls Sie körperlich arbeiten müssen, trinken Sie pro Stunde zwei bis vier Gläser eines kühlen, alkoholfreien Getränks.
- Bleiben Sie draußen nach Möglichkeit im Schatten.
- Tragen Sie einen breitkrempigen Sonnenhut und eine Sonnenbrille.
- Beim Aufenthalt in der Sonne benutzen Sie ein Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor mindestens 20 (für Kleinkinder mindestens 30) oder höher mit „UVA-/UVB-Schutz“ oder der Bezeichnung „Breitspektrum“.
- Lassen Sie niemals Kinder oder gesundheitlich geschwächte Menschen in einem geparkten Fahrzeug zurück – auch nicht für sehr kurze Zeit! Gleiches gilt für Tiere.
- Achten Sie auf Ihre Mitmenschen, insbesondere auf alleinstehende, ältere oder pflegebedürftige Personen!
Trinken und essen Sie ausreichend:
Sie müssen Ihrem Körper ausreichend
Flüssigkeit zuführen und gleichzeitig den Elektrolytverlust ausgleichen. Hierzu
eignen sich: natriumhaltiges Mineralwasser, Säfte, Suppen, Brühen; wasserreiche
Früchte, wie Melonen, Gurken, Tomaten, Erdbeeren, Pfirsiche. Nehmen Sie
zusätzlich täglich mindestens anderthalb bis zwei Liter Flüssigkeit zu sich.
Bei einem Anstieg der Körpertemperatur von einem Grad, wie es zum Beispiel bei
Fieber der Fall ist (Körpertemperaturanstieg von 37 auf 38 °C), müssen Sie
täglich wenigstens einen halben Liter Flüssigkeit zusätzlich aufnehmen; Die
Deutsche Gesellschaft für Ernährung
empfiehlt grundsätzlich als Richtwert 1,5 Liter pro Tag zu trinken. Bei Hitze
kann der Flüssigkeitsbedarf auf das Drei- bis Vierfache ansteigen.
Vorsicht bei Alkohol und Kaffee. Viele denken, dass eine Extraportion Koffein den Kreislauf in Schwung bringen könnte und trinken besonders viel Kaffee oder Cola. Dies gibt dem Organismus lediglich einen vorübergehenden Energiestoß. Danach sackt der Kreislauf sogar noch weiter ab als vorher, was den Körper zusätzlich belastet. Deshalb sind koffeinhaltige Getränke an heißen Tagen nicht empfehlenswert. Das gilt sogar für Eiskaffee. Alkohol erweitert die durch die hohen Temperaturen sowieso schon weit gestellten Gefäße noch mehr, das Blut versackt und der Kreislauf leidet.
Des Weiteren empfiehlt das Gesundheitsamt:
- Meiden Sie sehr kalte Getränke – sie belasten den Magen.
- Essen Sie verteilt auf den Tag mehrere kleine, leichte Mahlzeiten.
- Halten Sie Ihren Körper kühl.
- Bleiben Sie in einem kühlen Raum.
- Lüften Sie nachts und morgens. Dunkeln Sie die Räume tagsüber ab.
- Verschaffen Sie sich Abkühlung mit einer kühlen Dusche oder einem kühlen Bad.
- Lassen Sie kühles Wasser über die Handgelenke laufen.
- Legen Sie eine feuchtkühle Kompresse auf Stirn oder Nacken, eine gekühlte Gelmaske auf die Augen oder verwenden sie einen Wassersprüher für Gesicht, Arme und Dekolleté.
- Reiben Sie die Füße mit gekühltem Fußbalsam ein, den Rücken und die Beine mit Franzbranntwein. Betupfen Sie die Schläfen, Hals und die Stelle hinter den Ohren mit kaltem Wasser oder Eis.
- Tragen Sie leichte, nicht einengende Bekleidung in hellen Farben (Baumwolle).
Säuglinge und Kleinkinder:
- Je kleiner ein Kind ist, desto empfindlicher reagiert es. Deshalb sollten Säuglinge (Kinder unter einem Jahr) nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden
- Kinder sollten zwischen 11.00 und 15.00 Uhr, möglichst im Haus oder zumindest im Schatten aufhalten, da dann die Sonnenstrahlung am stärksten ist.
- Des Weiteren wird eine luftige, helle Baumwollkleidung mit breitkrempigem Hut oder Mütze mit Nackenschutz empfohlen.
- Mindestens 20 Minuten vor dem Aufenthalt im Freien sollten Sie dem Kind eine wasserfeste Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor (mindestens 30) auftragen.
Weitere Informationen
Links zu weiteren ausführlichen
Informationen finden Sie unter diesem Beitrag.
Kontakt
Bei Fragen stehen Ihnen die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes zu den Öffnungszeiten zur
Verfügung unter der Telefonnummer 06352 710-500.
- "Hitze in Rheinland-Pfalz" - Informationsseite des Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit RLP
- Der "Hitzeknigge" des Umweltbundesamtes
- Gesundheitsschutz in den heißen Sommermonaten (Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung RLP)
- Flyer: Häusliche Pflege bei Hitzeperioden (Bayerisches Landesamt fürGesundheit und Lebensmittelsicherheit)
- Den Klimawandelgesund meistern: Coole Tipps für heiße Tage (BMUV)
- Risiko Hitzewelle: Hitzewarnungen (Deutscher Wetterdienst)
Foto: Gerd Altmann auf Pixabay