Widerspruchsverfahren - was ist das?
Maßnahmen der Verwaltung, mit denen diese im Einzelfall Regelungen trifft (Verwaltungsakte) und durch die sich die Bürgerinnen und Bürger in ihren Rechten verletzt fühlen, können sie vor den Verwaltungsgerichten überprüfen lassen.
Gemäß § 68 VwGO (Verwaltungsgerichtsordnung) sind Recht- und Zweckmäßigkeit eines Verwaltungsaktes (= Bescheid/Verfügung) vor Klageerhebung in einem sog. Vorverfahren nachzuprüfen, welches der Betroffene durch Einlegung eines Widerspruches einleitet.
Bei jeder Kreisverwaltung wird ein Kreisrechtsausschuss gebildet, der in der Besetzung von einer/einem Vorsitzenden und zwei Beisitzern entscheidet.
Wie läuft das Verfahren ab?
Sobald der Widerspruch bei der Geschäftsstelle des Kreisrechtsausschusses eingegangen ist, erhält der Widerspruchsführer eine Eingangsbestätigung, in der ihm der Zeitpunkt des Eingangs sowie das Aktenzeichen, unter dem die Geschäftsstelle das Verfahren führt, mitgeteilt wird. Gleichzeitig werden von der Geschäftsstelle bei der erlassenden Behörde/Fachabteilung die Akten angefordert, damit sich der Kreisrechtsausschuss umfassend informieren kann.
Dem Widerspruchsverfahren vorgeschaltet ist das sog. „Abhilfeverfahren“, in welchem die Ausgangsbehörde (die den Verwaltungsakt erlassen hat) prüft, ob der vom Bürger in seinem Widerspruch vorgetragene Einwand zutrifft. Ist dies der Fall, hilft sie dem Widerspruch ab, indem der Bescheid zugunsten des Betroffenen aufgehoben, geändert oder über einen zunächst abgelehnten Antrag positiv entschieden wird. Kommt hingegen die Ausgangsbehörde zu der Auffassung, dass der Widerspruch unbegründet ist, hält sie den Bescheid aufrecht und gibt den Widerspruch mit den einschlägigen Verwaltungsakten an den Kreisrechtsausschuss ab. Hierzu hat sie gemäß § 6a AGVwGO 6 Wochen Zeit.
Sind die Unterlagen vollständig und der Sachverhalt klar (spruchreif), beraumt sodann die Vorsitzende/der Vorsitzende des Kreisrechtsausschusses einen Termin zur mündlichen Verhandlung an, in welchem allen Beteiligten – i.d.R. Widerspruchsführer und Widerspruchsgegner – Gelegenheit zur Äußerung gegeben wird.
Es besteht keine Pflicht an diesem Termin teilzunehmen. Eine Widerspruchsentscheidung ergeht auch ohne die Beteiligten.
Im Termin wird die Sache durch die Vorsitzende/den Vorsitzenden aufgerufen, die/der die Verhandlung leitet. Nach dem Vortrag des Sachverhaltes findet eine Erörterung mit den Beteiligten statt. Nach der Erörterung wird die mündliche Verhandlung geschlossen und der Kreisrechtsausschuss berät sich unter Ausschluss der Öffentlichkeit und trifft seine Entscheidung. Diese wird sodann nach Wiederherstellung der Öffentlichkeit unter kurzer Darlegung der Gründe verkündet.
Ein ausführlicher schriftlicher Widerspruchsbescheid geht den Beteiligten sodann i.d.R. innerhalb von 4 Wochen zu.
Das Widerspruchsverfahren ist damit abgeschlossen und es besteht die Möglichkeit, nunmehr Klage vor dem zuständigen Verwaltungsgericht zu erheben.
Was ist zu beachten?
Form
Der Widerspruch muss schriftlich erhoben werden, wobei Sie das Schreiben auch per Telefax versenden können. Achten Sie aber darauf, dass das Schreiben unterzeichnet ist. Die Widerspruchseinlegung ist auch unter Beachtung der Vorgaben der Kreisverwaltung Donnersbergkreis (siehe Impressum) in elektronischer Form zulässig.
Sie können auch persönlich bei der Ausgangs- oder Widerspruchsbehörde (Kreisverwaltung) vorsprechen und Ihren Widerspruch zu Protokoll (Niederschrift) geben. Nicht ausreichend ist eine telefonische Beschwerde, selbst wenn darüber ein Aktenvermerk erstellt wird.
Frist
Der Widerspruch ist innerhalb eines Monats nach Bekanntgabe (i.d.R. Zustellung an den Betroffenen) bei der Behörde zu erheben, die den Verwaltungsakt erlassen hat. Die Frist wird auch gewahrt, durch Einlegung bei der Behörde, die den Widerspruchsbescheid zu erlassen hat (= Kreisverwaltung), § 70 VwGO. Bekanntgabe liegt vor, wenn Ihnen der Bescheid durch die Post übermittelt (Briefkasten oder Übergabe) oder durch die Behörde selbst ausgehändigt wird.
Was Sie sonst noch wissen sollten
Kostet das Widerspruchsverfahren Geld?
Grundsätzlich Ja. Gemäß § 15 Abs. 4 Landesgebührengesetz (LGebG) erhebt die Widerspruchsbehörde eine Widerspruchsgebühr von mindestens 20,00 €, höchstens 1.000,00 € zuzüglich evtl. anfallender Auslagen (z.B. Postgebühren für Zustellungen), § 10 LGebG. Die Kosten hat derjenige zu tragen, der das Widerspruchsverfahren „verliert“. Die Höhe der jeweiligen Gebühr hängt vom „Wert“ der angefochtenen Amtshandlung und dem damit verbundenen Verwaltungsaufwand ab. Dieser sog. Gegenstandswert bestimmt dann die Gebühr, die sich aus der jeweiligen aktuellen Gebührentabelle des Kreisrechtsausschusses ergibt.
In Sozialangelegenheiten ist das Verfahren kostenfrei. Ebenso kann aus Billigkeitsgründen von der Erhebung einer Gebühr abgesehen werden.
Soweit der Widerspruch zurückgenommen wird, bevor die Vorsitzende/der Vorsitzende mit der sachlichen Bearbeitung beginnt, wird das Verfahren ebenfalls kostenfrei eingestellt.
Befreit mich ein Widerspruch gegen einen Gebührenbescheid von der Zahlung dieser Gebühr?
Die Erhebung eines Widerspruchs gegen einen Verwaltungsakt führt in der Regel zur sog. aufschiebenden Wirkung, d.h. der Verwaltungsakt ist während der Dauer des Widerspruchsverfahrens nicht vollziehbar und muss nicht befolgt bzw. von einer Genehmigung darf nicht Gebrauch gemacht werden.
Hiervon gibt es zwei Ausnahmen. Entweder ist der Verwaltungsakt kraft Gesetz sofort vollziehbar (z.B. die Erhebung von Beiträgen und Gebühren) und befreit somit nicht von der Pflicht zur Zahlung der festgesetzten Gebühren oder der Sofortvollzug wird von der Behörde selbst angeordnet.
Findet immer eine mündliche Verhandlung vor dem Kreisrechtsausschuss statt?
Nein. Es besteht die Möglichkeit, mit Einverständnis aller Beteiligten von einer mündlichen Erörterung abzusehen und eine Entscheidung im schriftlichen Verfahren durch den Rechtsausschuss (Vorsitzende/Vorsitzender und zwei Beisitzer) herbeizuführen oder aber ebenfalls mit Zustimmung aller Beteiligter eine Entscheidung durch die Vorsitzende/den Vorsitzenden alleine (ohne mündliche Erörterung mit den Beteiligten) zu beantragen.
Kann ich meinen Widerspruch auch wieder zurücknehmen?
Ja. Seinen Widerspruch kann man jederzeit - ohne Angabe von Gründen - zurücknehmen mit der Folge, dass der angegriffene Bescheid bestandskräftig wird. Entsprechend der Widerspruchseinlegung hat auch die Rücknahme schriftlich oder per Niederschrift bei der Ausgangsbehörde oder der Widerspruchsbehörde zu erfolgen.
Endet das Verfahren immer mit einem Widerspruchsbescheid?
Nein. Neben der Rücknahme des Widerspruchs und der Abhilfe durch die Ausgangsbehörde besteht die Möglichkeit, dass sich die Parteien vergleichsweise einigen.
Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an:
⇑ / Gesundheit und Vorsorge / Gesundheitsvorsorge / Kinder- und Jugendärztlicher Dienst
Zuständige Mitarbeiter
Frau Kerstin Barth
Besucheradresse
Gebäude: GesundheitsamtRaum-Nr.: G5
Morschheimer Straße 9
67292 Kirchheimbolanden

Postfach
Postfach 12 8067285 Kirchheimbolanden
Details

Frau Rita Fröhlich
Besucheradresse
Gebäude: GesundheitsamtRaum-Nr.: GA 9
Uhlandstraße 2
67292 Kirchheimbolanden

Postadresse
Uhlandstraße 267292 Kirchheimbolanden

Details

Frau Dr. Brigitta Goeschel
Besucheradresse
Uhlandstraße 267292 Kirchheimbolanden

Postfach
Postfach 12 8067285 Kirchheimbolanden
Details

Frau Simone Kirschenknapp
Besucheradresse
Gebäude: GesundheitsamtRaum-Nr.: GA 6
Morschheimer Straße 9
67292 Kirchheimbolanden

Postadresse
Uhlandstraße 267292 Kirchheimbolanden

Postfach
Postfach 12 8067285 Kirchheimbolanden
Details

Frau Vera Nüchel
Besucheradresse
Gebäude: GesundheitsamtRaum-Nr.: GA 2
Morschheimer Straße 9
67292 Kirchheimbolanden

Postadresse
Uhlandstraße 267292 Kirchheimbolanden

Details

Zugeordnete Abteilungen
Leistungsbeschreibung
Die Aufgabe der Landkreise und kreisfreien Städt ist es, die Gesundheit von Kinder und Jugenlichen zu schützen und zu fördern. Hierfür arbeiten sie mit Schulen und Gemeinschaftseinrichtungen für Kinder zusammen.
Zum Aufgabengebiet gehören:
Schuleingangsuntersuchung
Gemäß § 2 und § 54 der Schulordnung für öffentliche Grundschulen in Rheinland-Pfalz und entsprechend dem Schulgesetz ist die ärztliche Schuleingangsuntersuchung die einzige vom Gesetzgeber vorgeschriebene Pflichtuntersuchung übernimmt der Kinder-und Jugendärztliche Dienst der Gesundheitsämter.
Wichtige Informationen zur Schuleingangsuntersuchungen.
Alle Kinder, die zum 1. September das 6. Lebensjahr vollenden, werden im gleichen Jahr schulpflichtig. Die ärztliche Untersuchung ist ein wichtiger Teil des Schulaufnahmeverfahrens. Sie verbindet Aspekte der individuellen schul-und unterrichtsbezogenen Kindergesundheitsförderung mit solchen der kinderärztlichen Krankheitsfrüherkennung. Die ärztliche Schuleingangsuntersuchung ist heute als ein Screening-Verfahren zu verstehen. Sie umfasst Seh- und Hörtest, sowie Untersuchungen zur Sprachentwicklung, Wahrnehmungsfähigkeit, Konzentration, Merkfähigkeit, Ausdauer, sozial-emotionalen Kompetenzen, Grob- und Feinmotorik und dem allgemeinen körperlichen Gesundheitszustand. Die ärztliche Schuleingangsuntersuchung hat zur Aufgabe schulrelevanten Förderbedarf festzustellen, sie soll epidemiologische Gesundheitsparameter erfassen und dient der individuellen Beratung der Eltern. Die Aufnahme oder Zurückstellung eines Kindes erfolgt gemäß Schulordnung durch Entscheidung des Schulleiters, der sich mit dem Schularzt ins Benehmen setzt. Nach der Schulanmeldung erhalten die Eltern eine Einladung zur Untersuchung mit Terminvereinbarung und den Elternfragebogen.
Einladung - Einladung zur Einschulungsuntersuchung_SJ 2020-21.docx
Elternfragebogen - Elternfragebogen
Schulordnung RLP - Schulordnung
Förderschulgutachten
Das Verfahren zur Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs erfasst ein sonderpädagogisches Gutachten und eine schulärztliche Untersuchung, welche der Schulbehörde als Entscheidungsgrundlage dienen. In Rheinland-Pfalz findet sonderpädagogische Förderung für Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf vorrangig an den Lernorten Schwerpunktschule und Förderschule statt.
http://sonderpaedagogik.bildung-rp.de/sonderpaedagogische-foerderung.html
Gutachten zur Schulfähigkeit
Zur Überprüfung gesundheitlicher und psychosozialer Hintergründe bei erhöhten Fehlzeiten im Unterricht sowie bei Befreiungen/Teilbefreiungen vom Unterricht aus gesundheitlichen Gründen.
Schulgesetz - Schulgesetz
Kindeswohl und Kindesgesundheit
Am 07.03.2008 ist in Rheinland-Pfalz das Landesgesetz zum Schutz von Kindeswohl und Kindesgeffährdung LKindSchuG in Kraft getreten. Diesem Gesetz liegt das Recht eines jeden Kindes "auf eine positive Entwicklung und Entfaltung sowie auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit" (§1) zu Grunde.
Die besondere Pflicht der Eltern hierfür Sorge zu tragen soll durch niedrigschwellige Angebote im Bereich der Frühen Hilfen aber auch durch Früherkennungsuntersuchungen U1-U9 beim Kinderarzt unterstützt und gefördert werden. Sie dals Anhaltspunkt risikohafte Entwicklungen in Bezug auf Kindeswohlgefährdung und Kindesmissbrauch bei der Zielgruppe der unter 6-Jährigen zu erkennen.
Durch das eingerichtete verbindliche Einladungswesen erhalten seit 2008 alle in Rheinland-Pfalz lebenden Eltern zur jeweils nächsten U-Untersuchung ihres Kindes eine Einladung durch das Zentrum für Kindervorsorge in Homburg. Der beiliegende Rückmeldebogen wird nach erfolgter Untersuchung vom Arzt an die zentrale Meldestelle in Homburg zurückgeschickt. Sollte innerhalb der empfohlenen Frist die Bestätigung nicht eingehen wird das zuständige Gesundheitsamt eingeschaltet. Die MitarbeiterInnen setzen sich daraufhin unverzüglich schriftlich, telefonisch oder per Hausbesuch mit den Eltern in Verbindung und wirken im Dialog auf die Inanspruchnahme der ausstehenden U-Untersuchung hin. Sollte keine Kontaktaufnahme möglich sein oder sollten im Hausbesuch gewichtige Anhaltspunkte einer Gefährdung des Kindes erkennbar sein, ist das Gesundheitsamt gesetzlich verpflichtet das örtliche Jugendamt zu informieren. Dieses prüft unmittelbar und in eigener Zuständigkeit, ob eine Kindeswohlgefährdung vorliegt.
Anträge / Formulare
K