Zahlen & Fakten zur Zellertalbahn
- Einweihung:
1872
- 1998 wurde der Verkehr komplett eingestellt
- Saisonaler
Ausflugsverkehr auf der Strecke zwischen 2001 und 2017
- Streckenlänge:
27,7 Kilometer zwischen Monsheim und Langmeil
- 11 Bahnübergänge, 15 Brücken
- 2020 gab es grünes Licht für eine Ertüchtigung der Strecke
- Geplante Kosten für die Ertüchtigung: 8,3 Millionen Euro. Das Land fördert die Ertüchtigung mit einer Summe von 6,7 Millionen Euro
- Baustart zur Ertüchtigung: Juni 2021
- Mit der Renovierung der Brücken, Durchlässe und des Oberbaus konnte in den letzen Monaten ein wichtiger Meilenstein zur Reaktivierung der Bahn erreicht werden.
- Zeitplan: Im Jahr 2024 soll möglichst ein Ausflugsverkehr aufgenommen werden.
1872 eingeweiht, war die Zellertalbahn einst Verbindungsstück der Strecke München - Paris. Nachdem 1998 der Verkehr (auch für Güter) komplett eingestellt wurde, hatte sich der Donnersbergkreis zur Sicherung der Strecke um die Erhaltung der Infrastruktur bemüht. Der 2001 gestartete saisonale Ausflugsverkehr an Sonn- und Feiertagen musste 2017 aufgrund gravierender technischer Mängel eingestellt werden. Der Ausflugsverkehr, der durch den Zweckverband Schienenpersonennahverkehr bestellt und finanziert wird, wurde mit einem großen Engagement des Fördervereins Eistalbahn/Zellertalbahn unterstützt. In den 16 Jahren wurden dafür über 35.000 Ehrenamtsstunden erbracht.
Arbeiten laufen
Im Jahr 2020 gab es grünes Licht für eine Ertüchtigung der Strecke. Der damalige rheinland-pfälzische Verkehrsminister Volker Wissing überbrachte einen Förderbescheid über 6,7 Millionen Euro. Die Gesamtkosten sind auf 8,3 Millionen Euro kalkuliert. Es besteht die Hoffnung auf weitere Fördermittel nach Eisenbahnkreuzungsgesetz – für die Bereiche, wo offizielle Straßen wie Kreisstraßen die Bahnstrecke kreuzen. Den Restbetrag tragen der Donnersbergkreis, der Kreis Alzey-Worms und die Verbandsgemeinden Monsheim, Göllheim, Kirchheimbolanden und Winnweiler.
„Für den Klimaschutz im Verkehrsbereich spielt der ÖPNV eine zentrale Rolle. Der Schienenverkehr bildet hier das Rückgrat: Jeder Kilometer, der auf der Schiene anstatt im eigenen Pkw zurückgelegt wird, spart CO2 ein. Damit die Strecke durch das Zellertal wiederinstandgesetzt und der touristische Ausflugsverkehr bald wiederaufgenommen werden kann, haben wir 6,7 Millionen Euro an Förderung zur Verfügung gestellt. Gerade die Sicherung solcher Nebenstrecken durch einen saisonalen Ausflugsverkehr hilft, die Infrastruktur für einen möglichen künftigen Regelbetrieb einsatzbereit zu halten", sagte Katrin Eder, damals Staatssekretärin im Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität, heute Klimaschutzministerin, bei einem Baustellenrundgang im Jahr 2021 in Höhe Alsenbrück-Langmeil.
Ein bedeutendes Projekt
„Für unsere Region ist der Erhalt und weitere Ausbau dieser Strecke ein bedeutendes Projekt, das von allen Beteiligten in vertrauensvoller Zusammenarbeit geplant und realisiert wird. Seit Beginn der Reaktivierung im Jahr 2001 haben wir das Ziel verfolgt, die Strecke irgendwann in den Rheinland-Pfalz-Takt zu integrieren, um langfristig eine dauerhafte Verbindung zwischen Worms, Monsheim und Kaiserslautern und damit einen wichtigen „Brückenschlag“ zwischen Rheinhessen und der Pfalz herzustellen“, sagte Heiko Sippel, der Landrat des Kreises Alzey-Worms, und fügte an: „Dieser Absicht kommen wir mit den fortschreitenden Bauarbeiten wieder ein großes Stück näher und hoffen, dass wir im Rahmen der Mobilitätswende dieses Ziel im Sinne unserer Bürgerinnen und Bürger auch in absehbarer Zeit realisieren können.“
Ein Vorhaben, das auch sein Amtskollege Rainer Guth verfolgt: „Wir haben lange für die Ertüchtigung der Zellertalbahnstrecke gekämpft. Ganz besonders sind wir auch dem Förderverein Eistalbahn/Zellertalbahn sowie den Betriebsleitern für das große Engagement dankbar. Wir brauchen diese Strecke, für den Ausflugsverkehr, für die Berufspendler und natürlich auch für den Klimaschutz. Sie ist die kürzeste Schienenverbindung zwischen Kaiserslautern und Worms.“ Guth dankte bei der Streckenbesichtigung auch dem ebenfalls anwesenden Bundestagsabgeordneten Gustav Herzog, der sich für den Erhalt und die Entwicklung eingesetzt hat, sowie seinem Vorgänger Winfried Werner, der ihm die Zellertalbahn ans Herz gelegt habe.
Ausgedehnter Ausflugsverkehr
Nach der vollständigen Ertüchtigung soll ein ausgedehnter Ausflugsverkehr auf der Strecke unterwegs sein, an Samstagen, Sonntagen, Feiertagen und während der Ferien jeden Mittwoch. Langfristige Ziele, das hob Dr. Fritz Brechtel, Verbandsvorsteher des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd, hervor, seien die Integration der Zellertalbahn in den Rheinland-Pfalz-Takt sowie die Entwicklung dieser Schienenstrecke zu einer attraktiven und schnellen Verbindung zwischen den Zentren Kaiserslautern und Worms. Dadurch könnten umfangreiche Reisezeitvorteile von mindestens 20 Minuten je Richtung zwischen beiden Städten realisiert werden.
Auf der knapp 28 Kilometer langen Strecke müssen elf
Bahnübergänge und 15 Brücken gemäß geltender technischer Anforderungen
ertüchtigt werden. „Es ist ein Großprojekt, dessen Nutzen für die Region von
großer Bedeutung ist“, betonte der Donnersberger Landrat.