Seit 1. Februar läuft in der Grundschule Kerzenheim ein
neuartiges Projekt in Kooperation mit der Kreismusikschule (KMS). Es heißt 'Instrumentenkarussell'
und sorgt dafür, dass Kinder von Klasse 1 bis 4 unverbindlich allerlei
Instrumente kennenlernen und erste Spiel-Erfahrungen sammeln können. Schulleiterin
Kerstin Becker hatte das Angebot zur musikalschen Bildung per Elternbrief
bekannt gemacht. Sie freut sich, dass 45 von 66 Schülern/innen mitmachen.
Drei Gruppen à 15 Teilnehmern sind gebildet worden.
Bis Mai werden die Kinder viel Neues erfahren. Beim Starttermin wurden das
weniger bekannte Chalumeau sowie Klarinette und Saxofon vorgestellt. Die Kinder
lauschten den Erklärungen und später kurzen Vorspielsequenzen von Musikschuldozent Gennadij Sidel. Sie durften Fragen stellen und sich Lieder wünschen;
lustige zum Tanzen und traurige. Bei sechs weiteren Mittwochsterminen stellen
andere Lehrkräfte der Gruppe jeweils zwei neue Instrumente vor: Flöte, Gitarre,
Klavier und Streichinstrumente sind ebenso dabei wie Trommeln, Percussion,
Mundharmonika und Gesang.
"Es gehört mit zu unserem Auftrag, solche Schnupperangebote kostenlos zu
unterbreiten", merkte Musikschulleiterin Jolanthe Seidel-Zimmermann auf
Nachfrage an. Weil heutige Grundschüler die Musiker von morgen sein können, sei
es sinnvoll, sie jetzt ans Musizieren heranzuführen. Das Pilotprojekt in
Kerzenheim sei auch im Sinne von Integration und Inklusion zu sehen. Der 'Karussell'-Gedanke
ist wohl im doppelten Sinne zu deuten. Wer angemeldet ist, kann unterwegs nicht
abspringen, lernt also sämtliche Instrumente kennen. Und andere Schulen
können dem Kerzenheimer Beispiel folgen, damit sich das Karussell weiterdreht.