Bei der Juli-Sitzung des Ausschusses für
Kreisentwicklung und Demografie stand das Thema „Lebensbegleitende Berufsberatung“
auf der Tagesordnung. Der noch neue Leiter der Arbeitsagentur Kaiserslautern,
Peter Weißler, stellte ein Pilotprojekt dieses Namens vor, das seit März 2017 im
hiesigen Agentur-Bezirk (sowie zwei weiteren im Bundesgebiet) erprobt wird.
Landrat Werner hatte eingangs verdeutlicht, dass
Berufsorientierung einen wichtigen Baustein im Handeln des Wirtschaftsforums
Donnersberger Land darstelle. Präventive Beratung auch für Arbeitnehmer im
Hinblick auf Weiterqualifizierung könne als Instrument gegen drohende Arbeitslosigkeit
dienen. Demografischer Wandel, Digitalisierung und steter technischer
Fortschritt seien Herausforderungen, auf die man reagieren müsse. In diesem
Sinne sei die aktuelle Initiative der Agentur für Arbeit begrüßenswert.
Agenturleiter Peter Weißler erklärte in seinem Vortrag,
der neue Ansatz bestehe darin, dass berufliche Orientierung und Beratung
Menschen in jeder Lebensphase zugutekommen soll. Für diesen ganzheitlichen
Ansatz seien im Bezirk sechs Berater ausgebildet worden, einer davon sei in
Kirchheimbolanden tätig. Aufgezeigt wurden dann „Säulen“, um die es in dem
Projekt geht. Ein Trend gehe dahin, dass Schüler/innen ab Klasse 8 jetzt auch
berufliche Einzelberatung an der Schule (statt nur im Agentur-Gebäude) erhalten
können. In die Kooperation fürs gemeinsame Ziel gelingende Berufsausbildung
solle in mehrerlei Hinsicht die Berufsbildende Schule einbezogen werden.
Stützunterricht könne hier ebenso angeboten werden wie die möglichst „nahtlose“
Vermittlung in einen anderen Berufszweig.
In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit sei die Agentur dem
Auftrag, auch erwerbstätige Erwachsene zu beraten, nicht gerecht geworden. Dies
solle sich mit dem neuen Projekt ändern, das auf lebenslanges Lernen abziele
und Beschäftigten helfen wolle, sich beruflich neu zu orientieren oder
weiterzuentwickeln. Bei alle dem nehme die Arbeitsagentur eine Lotsenfunktion
wahr und reagiere auf den Wandel in der Arbeitwelt, wurde betont. Dass vielfältige
Kooperation mit Hochschulen der Region eine weitere Säule des Pilotprojekts
darstellt, wurde ebenfalls erwähnt. Beratend begleitet werden sollen demnach
auch Studienabbrecher, für die z. B. ein Duales Studium bei einer regionalen
Firma in Betracht kommt. Andersherum könnten Agentur-Mitarbei-ter/innen auch
berufsbegleitende Seminare der Hochschulen nutzen.