Zwei große Komplexe im Kontext beruflicher Qualifikation
wurden in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Kreisentwicklung und
Demografie thematisiert. Als Referenten waren „Job aktiv“-Managerin Gerda
Gauer und der Chef der Arbeitsagentur Kaiserslautern, Peter Weißler, geladen.
Sie gaben den Anwesenden Einblicke in Aktivitäten zu Berufsorientierung,
Fachkräftesicherung und „lebenslanges Lernen“.
Die 2003 ins Leben gerufene Initiative „Job aktiv“,
die von der Projektmanagerin seither mit viel Engagement und Ideenreichturm
begleitet wird, beurteilte Landrat Werner mit dem prägnanten Satz: „Frau Gauer
ist ein Glücksfall für den Kreis“. Ihr Vortrag ließ dann auch erkennen, dass
Enthusiasmus mitschwingt in der Arbeit, die auf inzwischen sechs Teilbereiche
angewachsenen ist. Sie wurden im Aussschuss, allgemein und mit Zahlen und
Fakten aus den Jahren 2016/17 versehen, vorgestellt.
Berufliche Fortbildung für Mitarbeiter kreisansässiger
Unternehmen, die im Landkreis stattfinden, gehört von Anbeginn zum „Job
aktiv“-Auftrag. Im Berichtszeitraum seien kostengünstige Kurse in den Bereichen
Englisch im Beruf, Excel, Rhetorik, Kommunikation am Arbeitsplatz, Service am
Telefon und Kinästhetik in der Pflege besucht worden. Im gleichen Zeitraum
hätten 225 Schülerinnen an 16 Betriebsbesichtigungen zum Kennenlernen von Ausbildungsberufen
in Handwerk und Industrie, Hotels und Pflegeeinrichtungen teilgenommen,
berichtete Gauer. Speziell zur Gewinnung von Fachkräften in Pflegeberufen
wurden die „Pflegetage“, zu denen Diakoniewerk Zoar und Westpfalz-Klinikum einmal
jährlich einladen, genannt. Seit vier Jahren sei noch die Karrieremesse Pflege
und Gesundheit hinzugekommen. Hierbei informieren Betriebe, Schulen und Hochschulen
mit Infoständen und Vorträgen über Berufswege (auch Studium und
berufsbegleitender Qualifizierung) und Perspektiven.
Als Vortragsnachmittage kombiniert mit einer
Betriebsbesichtigung vor Ort, führte die Projektleiterin einen Termin mit 45
Teilnehmern bei den Walther-Werken und einen weiteren mit 22 Teilnehmern im
Diakoniewerk Zoar an. Letzter Punkt im Bericht war der Themenblock
Berufswahlsiegel. Der bundesweiten Initiative habe sich der Donnersbergkreis (bereits
2007) als einzige Gebietskörperschaft in Rheinland-Pfalz angeschlossen, wurde
mitgeteilt. Das inzwischen bundeseinheitliche Audit werde auf Schulen
angewandt, die vorbildlich aufs Berufsleben vorbereiten. Das Zertifikat. bzw.
die Rezertifizierung haben aktuell sieben Schulen im Landkreis erworben, ließ
Gauer wissen. Sie kündigte an, dass Realschule plus, Rockenhausen und IGS
Eisenberg den Donnersbergkreis im September beim Netzwerktag in Berlin
vertreten werden.
Peter Weißler stellte in der Sitzung das Pilotprojekt
„Lebensbegleitende Berufsberatung“ vor, das derzeit im Agentur-Bezirk
Kaiserslautern erprobt wird. Über dessen Ausführungen wird separat berichtet.