Praxistage in Handwerksberufen

    Berufkunde vor Ort. Das erlebten kürzlich zwei Schülergruppen in ganz unterschiedlichen Branchen. Eine Gruppe konnte im Sanitär- und Heizungsbetrieb Kühner in Winnweiler Verfahren zur Rohrverbindung wie Weichlöten, Pressen und Gewindeschneiden ausprobieren. Gruppe 2 erlebte in der Backstube Schmidt in Dreisen, wie man Brezelteig in Lauge badet, Teigzöpfe und Schoko-Osterhasen herstellt.

    Bevor es bei der Kühner GmbH in die Werkstatt ging, stellte Geschäftsführer Thomas Kühner den 1966 gegründeten Familienbetrieb mit aktuell 34 Mitarbeitern vor. Man erfuhr, dass alljährlich Anlagenmechaniker für Sanitär, Heizung, Klima (SHK) ausbildet werden. Die 3,5-jährige Lehrzeit und der spätere Beruf böten ein riesiges Einsatzspektrum im Kontext Badkomfort, Solaranlagen, Wärmepumpen, Klimatechnik, Gebäudemanagement u.v.m. Wegen der großen Verantwortung bezüglich Trinkwasserqualität und Sicherheit müsse man „hellwach“ sein und auch fest zupacken können“, betonte Kühner. Private und gewerbliche Kunden hätten großen Bedarf für Dienstleistungen in Anlagenbau, -reparatur und -wartung.

    Um einen Ausbildungsplatz ab 2018 für den „vielfältigen Beruf mit Zukunft“ könnten sich junge Leute mit Berufsreife oder Mittlerer Reife bewerben; „Hauptsache die Motivation stimmt“ stellte Kühner klar. Beim Praxisteil versuchte sich Enes Ölkü als Erster mit dem zuvor demonstrierten Löten von Kupferrohr, was auf Anhieb gelang. Sein im April startendes Praktikum bei der Kühner GmbH ist also erfolgsversprechend. Dass hier auch Nachwuchs fürs Büromanagement herangezogen wird, erfuhren die Jugendlichen von Azubi Lukas Kühner. Der findet seinen Job spannend, „weil im Handwerk Büro und Baustelle Hand in Hand gehen“.

    Noch für dieses Jahr sucht die Bäckerei Schmidt in Dreisen einen oder sogar zwei Auszubildende für die Backstube. Wolfgang Schmidt, der den Betrieb mit drei Filialen und über 30 Verkaufsstellen in dritter Generation führt, stellte die Berufe Bäcker/in, Konditor/in und Bäckereifachverkäufer/in vor. Die Jugendlichen bekamen einen Einblick in Anzahl und Vielfalt der in Dreisen produzierten Backwaren. An ihrem Besuchstag waren es z. B. 402 Brote (verfügbar in 40 Sorten), 712 Kaffeestückchen (20 Sorten) und 4530 Brötchen (50 Sorten). Sie lernten Mehlarten von Dinkelvollkorn bis Maismehl kennen und Zutaten wie Haferflocken und Sonnenblumenkerne. Auch Besonderheiten über Sauerteig und Holzofenbrot wurden aufgezeigt.

    Die Auszubildenden im 1. Lehrjahr Alina (künftige Konditorin) und Lea (künftige Bäckerin) zeigten sich mit ihrer Berufswahl sehr zufrieden. Beide lobten die Abwechslung im Job und meinten, sie hätten sich an die ungewöhnlichen Arbeitszeiten - von 4 Uhr morgens bis 12 Uhr mittags - gut gewöhnt. Lebensmittelkunde, Ablauf-planung, Technische Steuerung, Umweltschutz und Qualitätssicherung nannte Wolfgang Schmidt als Themen in der Berufsschule. Er ließ wissen, dass er sich auf Bewerbungen von motivierten jungen Leuten freut.

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