Anfang Mai
ist in Kirchheimbolanden ein Integrationskurs für
Flüchtlinge gestartet. Die Kreisvolkshochschule (KVHS) kann ihn jetzt auch in
der Kreisstadt anbieten, weil die ehemalige VHS Eisenberg als Fusionspartner über
die entsprechende Zulassung durch das Bundesministerium "BAMF" verfügt. In der
2. Kurswoche hat Integrationsbeauftragte Jaqueline Rauschkolb im Kurs vorbeigeschaut.
Als Lehrkraft war an dem Tag Christoph Hanselmann im Dienst, der (im Wechsel
mit Annissa Kahla) an zwei Tagen à fünf Stunden unterrichtet.
Integrationskurse
mit insgesamt 700 Stunden bestehen aus einem sprachlichen Teil und dem
nachfolgenden Orientierungskurs. Im Sprachkurs werden Alltagsthemen
wie Wohnen, Arbeit, Kinderbetreuung, Einkaufen, Freizeit und Gesundheit behandelt. Zum Schluss steht die Prüfung "Deutsch-Test
für Zuwanderer" an. Diese schließen die Teilnehmer mit A2 / B1 Sprachniveau ab,
womit eine gute sprachliche Voraussetzung für die Integration in den
Arbeitsmarkt erreicht wird. Auch sind sie dann gut gerüstet für den
Orientierungskurs, der sich mit deutscher Kultur, Geschichte, Rechtsordnung,
Regeln und Werten beschäftigt. Gemeinsam gelernt wird von Montag bis Freitag (außer
Mittwoch) ab 8:15 Uhr im Ne-bengebäude der Karl-Ritter-Schule.
Als Jaqueline Rauschkolb zu Besuch kam, um den 20 Kursteilnehmern
aus sechs Ländern ihre Unterstützung bei
allen möglichen Fragestellungen anzubieten, war man gerade mitten im
Unterricht. Auf die Frage im Lehrbuch: Wen spricht man mit Du und wen mit Sie
an, wussten viele eine Antwort. "Du zum Freund, Sie zum unbekannten
Erwachsenen", war zu hören. Spätestens im März, kurz vor Kursende, will die
Integrationsbeauftragte wiederkommen, wurde zugesagt. Inzwischen wird sie sich
eines bestimmten Problems annehmen: Ein Flüchtling, der die Theorieprüfung für
den Führerschein bestanden hat, fragte nämlich spontan: "Wie kann ich trotz
Integrationskurs Geld für Fahrstunden verdienen?" Für alle anderen wurde die Email-Adresse
an die Tafel geschrieben.