Am 79. Jahrestag der Reichspogromnacht hat Landrat
Rainer Guth dem früheren Leiter des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde,
Roland Paul, die Friedenstaube des Donnersbergkreises überreicht. Der Mann, der
sich enorme Verdienste um die Erforschung der Schicksale von Ein- und
Auswanderern erworben hat, ist damit der 4. Würdenträger, zu dem die symbolträchtige
Bronzefigur „geflogen“ kam. Die Verleihung im Museum im Stadtpalais wurde von
einem Klezmer-Konzert der Gruppe Dreydele passend und virtuos umrahmt.
Laudator Elmar Funk lobte dabei den engagierten
Geschichtsforscher insbesondere dafür, dass er von den Nationalsozialisten
vertriebenen und verschleppten Juden „Gesicht und Stimme“ gegeben habe. Bei ihm
seien personifiziertes Wissen und moralisches Gewissen in einer Person vereint.
Funk erinnerte auch daran, dass Roland Paul seinerzeit den Kontakt zum einzigen
jüdischen Holocaust-Überlebenden aus Kirchheimbolanden, Carl Hausmann, hergestellt
hat. Landrat Guth richtete ein großes Dankeschön an den „Menschenverbinder“ für
dessen unermüdliches Forschen und das Dokumentieren lange Zeit „ausgesparter“
historischer Fakten. Dem Arbeitskreis Friedenstage dankte er für die Organisation
des denkwürdigen Abends und seinem Amtsvorgänger Winfried Werner für die
Initiative, eine der vom Landshuter Künstler Richard Hillinger geschaffenen
Friedenstauben in den Landkreis geholt zu haben.
Der Ölzweig, den die Tierskulptur im Schnabel hält,
wird nun dauerhaft bei Roland Paul verbleiben, die Taube selbst „fliegt“
nächstes Jahr weiter.