Die Verkehrsbehörde der Kreisverwaltung hat für den
Zeitraum 5. Februar bis 5. März eine testweise Vollsperrung der Landesstraße
402 zwischen Rußmühlerhof und Würzweiler angeordnet. Der Verkehr wird dann über
die Landesstraße 400 zwischen Wittgemark und Würzweiler geleitet. Hintergrund
der Maßnahme ist das Vorhaben des Landesbetriebs Mobilität (LBM), die L 402 zum
1. Januar 2019 einzuziehen. Beim vierwöchigen Feldversuch soll nun getestet
werden, wie sich der Verkehr entwickelt und ob die L 400 die zusätzlichen Fahrzeuge
tatsächlich aufnehmen kann.
Die Sperrung
simuliert eine durch den Rechnungshof Rheinland-Pfalz geforderte Abstufung einer
der parallel verlaufenden Landesstraßen. Dass der Feldversuch im Februar
starten soll, wurde am 26. Januar zwischen LBM-Leiter Bernhard Knoop und Landrat
Rainer Guth sowie den Bürgermeistern Cullmann, Seebald und Ortsbürgermeister
Uwe Pfeiffer (Würzweiler) abgestimmt. Hierbei sind seitens der Kreis- und
(Verbands)gemeinde-Vertreter auch Bedenken gegen die geplante Einziehung der L
402 vorgetragen worden.
Warum seitens
des LBM die Einziehung der L 402 angestrebt
wird, wurde von Bernhard Knoop erläutert: Die Straße mündet in einem spitzen Winkel in die L 386. Ein auch für
den Schwerverkehr geeigneter Umbau dieses Einmündungsbereiches sei samt Anbindung
der Kreisstraße 34 nach Ruppertsecken mit Kosten in Millionenhöhe verbunden.
In der Gesprächsrunde wurden Argumente
gegen die vom LBM favorisierte Lösung vorgetragen. So gab Landrat Rainer Guth
zu bedenken, dass es höhere Umfallrisiken mit sich bringe, wenn der Verkehr nur
noch über die L 400 fließen würde. Bisher werde an der „Wittgemark“, dem Knoten
L 400/L 386, fast nur nach rechts, Richtung Rockenhausen, eingebogen. Insbesondere
bestehe Gefahr bei nach links einbiegenden Lastwagen. Die L 400 könne den zusätzlichen
Verkehr nicht aufnehmen, ohne vorher dafür ertüchtigt zu werden, zeigte sich
der Landrat überzeugt. Problematisch sei das Vorhaben auch für den ÖPNV. Das beauftragte
Busunternehmen habe wissen lassen, dass es bei Schließung der L 402 Busse der
Linie 901 nicht mehr über Würzweiler fahren lassen könne. Gegen den Vorrang zum
Erhalt der L 400 sprächen deren Ausbaubreite von nur fünf Metern, die Doppelkurve,
ein Gefälle und der bauliche Zustand.
Ortsbürgermeister Pfeiffer gab an, er würde am
liebsten beide Straßen erhalten, im Zweifel aber eher die L 402. So ähnlich sahen
es die anderen Gesprächsteilnehmer. Deutlich wurde, dass - egal für welche der
beiden in Rede stehenden Landesstraßen man sich letztlich entscheidet - erhebliche
Ausbaukosten anfallen würden. Deren Höhe vergleichsweise zu ermitteln wurde
angeregt. Landrat Guth stellte auch die Frage in den Raum, ob es trotz des künftigen
Erhaltungsaufwandes für zwei Straßen unterm Strich nicht wirtschaftlicher sei,
alles so zu belassen wie es jetzt ist.