Dass Integration von Geflüchteten durch Arbeit
funktionieren und auch für Arbeitgeber ein Gewinn sein kann, wurde bei einem
Infotag in Eisenberg demonstriert. Kreisverwaltung und Arbeitsagentur hatten
für den 9. März ins Evangelische Gemeindehaus eingeladen, wo das Publikum viel Wissenswertes erfahren konnte. Neun
Infotische, an denen es Auskunft zu Ausländerrecht, Arbeitsrecht und
Förderprogrammen gab, ergänzten Vorträge und Interviews, die von Reiner Bauer und Adeline Henning moderiert wurden.
Erstmals habe man beide Seiten zum großen
öffentlichen Treffen zusammengebracht, verdeutlichte Landrat Rainer Guth. Er
wünschte dem Austausch in lockerer Atmosphäre guten Erfolg sowie Anregungen für
künftiges Tun. In Zeiten mit Personalmangel in etlichen Branchen sollten
Migranten als Chance begriffen werden, hieß es. Die Kreisverwaltung gehe mit
gutem Beispiel voran, habe kürzlich einen Juristen mit Wurzeln in Marokko und
einen Flüchtling aus Syrien als Bacheloranwärter für Sozialwesen eingestellt.
An die rund 30 anwesenden Arbeitnehmer appellierte Guth: „Nur Mut - haben Sie
keine Angst vor Bürokratismen!“
Dass es sich bei Integration durch Arbeit um
Langstreckenlauf und nicht um Sprint handelt, betonte der Leiter der regionalen
Arbeitsagentur, Peter Weißler. Er zeigte sich zuversichtlich, dass Austausch,
Information und Vernetzung auf dem langen Weg dorthin hilfreich sind.
„Migranten werden gebraucht“, bekräftigte er vor dem Hintergrund von rund 800
offenen Stellen und rund 400 unbesetzten Ausbildungsplätzen im Donnersbergkreis.
Vorgestellt wurden dann Beispiele von bereits gelungener
Integration. Neben dem Syrer, der im Kreishaus ein Duales Studium beginnt,
wurde über einen jungen Mann aus Eritrea berichtet, der mit bisher gutem Erfolg
eine Koch-Ausbildung im Parkhotel Schillerhain absolviert. Noch etwas Zeit für
ausreichenden Spracherwerb brauchen Schüler/innen aus sieben Ländern, die das
Publikum beim Infotag kennenlernte. Sie besuchen aktuell das BVJ Sprache an der
Berufsbildenden Schule. Das Spektrum ihrer erklärten Berufswünsche ist breit:
Mechatroniker, Lehrerin, Lokführer, Krankenpfleger, Programmiererin, Anwalt,
Autoverkäufer. Anwesende Arbeitgeber wurden aufgerufen, Praktika anzubieten. Den
jungen Leuten galt die Empfehlung: „Ihr habt das Leben vor euch, macht was
draus!“
Ansprechpartnerin im Kreishaus ist Bildungskoordinatorin Adeline Henning,
an die man sich unter Tel. 06352 / 710-344 wenden kann.