In einer kleinen und sehr persönlichen Feierstunde
im Kreishaus überreichte Landrat Rainer Guth die Ehrennadel des Landes an
Hans-Joachim Sell aus Bolanden – für "eine tolle Lebensleistung, sowohl
politisch als auch menschlich", wie der Kreischef betonte. In Begleitung von
Ehefrau Traudel und Tochter Alexandra nahm der 78-Jährige die Glückwünsche des
Kreises, der Verbandsgemeinde und der Ortsgemeinde entgegen.
Die von Ministerpräsidentin Malu Dreyer
verliehene Auszeichnung würdigt den ehemaligen Ortsbürgermeister für sein ehrenamtliches
Engagement in der Kommunalpolitik, das 1979 seinen Anfang nahm.
Damals wurde er, der nach der Flucht aus
Pommern erst 1950 mit Mutter und Bruder in die Pfalz gekommen war, in den Bolander
Gemeinderat gewählt und übernahm sogleich die Funktion des 1. Beigeordneten.
Knapp zehn Jahre später, 1988, wurde er Ortsbürgermeister. In den elf Jahren
seiner Amtszeit setzte er unter anderem mit dem "Wohnpark Weierhof"
ein Großprojekt um, von dem die Gemeinde noch heute profitiert.
Daneben genoss Hans-Joachim Sell auch auf VG-
und Kreisebene das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler. Sein politisches Engagement,
gleich in welchem Gremium, ist geprägt von Kontinuität und Beständigkeit: Vierzig
Jahre Ortsgemeinderat (1979-2019), dreißig Jahre Verbandsgemeinderat
(1979-2009) und zwanzig Jahre Kreistag (1994-2004) lesen sich beeindruckend.
Es sagt auch etwas über Hans-Joachim Sells Persönlichkeit aus, dass er
es schaffte, nach seiner Zeit als Ortsbürgermeister zurück in die Reihe der
Ratsmitglieder zu treten. Dieses Hintenanstellen der eigenen Person gelingt nur
wenigen.