Der in den bundesweiten Medien mit großer
Aufmerksamkeit bedachte Tag „Gegen Gewalt an Frauen“ fand auch im Donnersbergkreis
seinen Widerhall. Am 25. November wurde in Eisenberg die Fahne „Frei leben -
ohne Gewalt“ von Terre de Femmes gehisst. Die Aktion wird von der Gleichstellungsbeauftragten
des Kreises, Ute Grüner, alljährlich in immer wechselnden Verbandsgemeinden
vorbereitet.
In Eisenberg waren neben Bürgermeister Bernd Frey und
Stadtbürgermeister Peter Funck Mitglieder des Arbeitsbündnisses gegen
Gewalt und die Gleichstellungsbeauftragten Tatjana Fuchs, Ria Baumgärtner, und Sabine
Schanz am Ort des Geschehens. Interessierte Personen gesellten sich hinzu. In
ihrer Ansprache erinnerte Ute Grüner daran, dass der 25. November im Jahr 1999
durch die UN-Generalversammlung zum internationalen Aktionstag bestimmt wurde.
Sie fügte hinzu: „Wir leben im Jahr 2019 und es ist unglaublich, dass nach 20
Jahren, das Ausmaß an Gewalt gegen Frauen und Mädchen nicht geringer wurde.“ Hierzu
nannte die Gleichstellungsbeauftragte erschütternde Zahlen für Deutschland. Im
Durchschnitt würde hier jeden 2. bis 3. Tag eine Frau durch ihren Ehemann,
Lebensgefährten oder Ex-Partner getötet. 122 Frauen waren es 2018. Am häufigsten
spiele sich Gewalt in engen sozialen Beziehungen, hinter verschlossenen Türen,
ab. 2018 seien laut Bundeskriminalamt 144.393 Frauen von Partnerschaftsgewalt
betroffen gewesen. Hingewiesen wurde auf das Phänomen „Femizid“, was bedeutet:
Frauen werden getötet, weil sie Frauen sind.
Das 2006 im Donnersbergkreis
gegründete Arbeitsbündnis gegen Gewalt an Frauen habe sich zum Ziel gesetzt,
das Thema immer wieder in die Öffentlichkeit zu tragen. Aktuell wurde eine
Karte entwickelt, die Personen, die Gewalt vermuten oder in einer Akutsituation
helfen wollen, Handlungsempfehlungen aufzeigt, konnte Ute Grüner berichten. Sie
wies auch auf das bundesweite Hilfetelefon mit der Nummer 0800 116016 hin, das Frauen rund um die
Uhr und in 17 Sprachen anonyme Unterstützung anbietet.
Dass das seit 30 Jahren im
Landkreis bestehende Frauenhaus als Zufluchtsstätte für weibliche Gewaltopfer
so dringend gebraucht würde, habe er nicht für möglich gehalten, betonte
Bürgermeister Frey. Die traurige Wirklichkeit zeige aber, dass es heute noch so
notwendig ist wie damals.