Zwei weitere Termine zur Berufsorientierung
hatte Job-Aktiv-Managerin Gerda Gauer kürzlich angesetzt, und zahlreiche
Schülerinnen und Schüler zeigten Interesse:
In Obermoschel öffnete das Weingut Schmidt seine Türen um den
Winzerberuf vorzustellen. Bei einem Rundgang erfuhren die zwölf teilnehmenden
Jugendlichen von Inhaber Andreas Schmidt, dass er dank vollautomatisierter
Abläufe und Digitaltechnik die Vorgänge im Keller auch vom Wingert aus überwachen
kann. Das 1753 gegründete Familienunternehmen bewirtschaftet 25 ha, den großen
Teil davon in Hanglage. Seinen Beruf schilderte Andreas Schmidt als sehr
abwechslungsreich – neben der Arbeit im Weinberg und im Keller spiele auch die
Vermarktung eine wichtige Rolle. Seine Erzeugnisse vertreibe er nicht nur im
ganzen Bundesgebiet, sondern im europäischen Ausland und zunehmend auch in
Asien. In der deutschen Botschaft in Vietnam, beispielsweise, seien schon Weine
aus Obermoschel ausgeschenkt worden.
Im Sommer 2020 soll wieder ein Azubi eingestellt
werden. Zugangsvoraussetzung für die Ausbildung zum Winzer oder zur Winzerin ist
der qualifizierte Sekundarabschluss I, aber auch die Berufsreife mit guten
Noten in Mathematik und der entsprechenden Motivation kann ausreichen. Drei
Jahre dauert die Ausbildung, der Blockunterricht findet in Bad Kreuznach statt.
Bewerbungen sollten nach dem Halbjahreszeugnis eingereicht werden. Ein
Praktikum in den Winter- oder Osterferien sei sehr zu empfehlen. Erfreulich: Drei der anwesenden Jugendlichen
möchten Winzer werden und haben schon Praxiserfahrung gesammelt.
Foto: Teilnehmergruppe im Weingut Schmidt. Drei der Jugendlichen möchten den Winzerberuf erlernen und haben bereits Praktika absolviert.
Auch im Gastgewerbe ebnen Praktika den Weg
zum Ausbildungsplatz. Dies erfuhren 20 Schülerinnen und Schüler beim
Job-Aktiv-Besuch in der "Mühle am
Schlossberg" in Wartenberg-Rohrbach. Hausherrin Anja Scharf und
Alexander Wurster, Kreisvorsitzender des DEHOGA (Deutscher Hotel- und
Gaststättenverband), informierten über die sehr guten Perspektiven und die
breite Palette an Tätigkeiten. Wer Interesse habe, nutze die Ausbildung als
"Sprungbrett in die Welt", so Wurster und erklärte, dass das
Gastgewerbe mit 220.000 Betrieben und 1,3 Millionen Mitarbeitern größter
Arbeitgeber in Deutschland sei. Die Einsatzmöglichkeiten reichten vom kleinen
Landgasthof bis zum großen Tagungshotel – aber auch Kreuzfahrtschiffe oder
Ferienresorts an exotischen Orten könnten Arbeitgeber sein.
Die Mühle am Schlossberg, 2001 zum Hotel mit
Restaurant und Veranstaltungsräumen umgebaut, beschäftigt 35 Angestellte, 9
davon sind Azubis. Zum neuen Schuljahr 2020 will Anja Scharf je einen Lehrling
in folgenden Bereichen ausbilden: Koch/Köchin, Hotelkaufleute, Hotelfach und
Restaurantfach. Die Ausbildung dauert drei Jahre, in der Regel wird der qualifizierte
Sekundarabschluss I verlangt, doch wie im Weingut Schmidt kann auch hier bei entsprechender
Motivation eine gute Berufsreife ausreichen. Lediglich die späteren Hotelkaufleute
müssen Abitur haben. Die Berufsschule ist vorrangig in Kaiserslautern, doch wer
beispielsweise in Alzey wohnt, kann auch in Mainz zur Schule gehen.
Bewerbungen schickt man am besten so früh wie
möglich, und im Idealfall absolviert man vorher ein Praktikum. Anja Scharf riet
dringend dazu, auf diese Weise zu prüfen, ob der ausgewählte Betrieb wirklich
zu einem passe. Alexander Wurster versicherte, alle Häuser, die im
Donnersbergkreis ausbildeten, würden Praktikanten annehmen. Er selbst unterstütze
jeden bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz, der ernsthaft interessiert sei
und alleine noch keinen Erfolgt gehabt habe.
(Foto oben: In der Restaurant-Küche von Küchenchef Michael Krennich in der Mühle am Schlossberg durften die Schülerinnen und Schüler unter der Anleitung von Lukas Krennich Bruschetta zubereiten).