Bereits zum zweiten Mal war eine Delegation
des Mainzer Wirtschaftsministeriums zu Gast im Donnersbergkreis, um vor Ort im
persönlichen Gespräch Kontakt zu Unternehmen zu pflegen. Landrat Rainer Guth und
Wirtschaftsförderer Reiner Bauer begleiteten Industriereferent Heinz Kolz und
seine Kolleginnen Ute Burghardt und Carmen Grießmann auf der Tagestour zu Betrieben
in drei Verbandsgemeinden. Vertreter der jeweiligen VG oder Stadt ergänzten die
Runde. "Es geht um Vernetzung und die Verbindung zwischen Industrie und
Land", so der Landrat. "Auch im Donnersbergkreis kann dies weiter
vertieft werden, um Synergien optimal nutzen zu können."
Holders Technology GmbH mit Sitz in
Kirchheimbolanden bietet seit den siebziger Jahren ein breites Spektrum an Verbrauchsgütern,
Materialien und Dienstleistungen für die Leiterplattenindustrie. Mit innovativen
Produkten im LED-Bereich hat man sich ein zweites Standbein geschaffen, um
weniger abhängig von der eher fragilen Leiterplattenbranche zu sein, wie
Alexander Groth, Prokurist und stellvertretender Geschäftsführer, erläutert.
Herausfordernd bleibe für mittelständische Betriebe die Suche nach Fachkräften
und geeigneten Auszubildenden. Langfristige Beschäftigung bei guten Löhnen sei
ein wichtiges Firmenziel. Der Fachkräftemangel betreffe alle Branchen,
pflichtete Wirtschaftsförderer Reiner Bauer bei. Es bleibe "eine
gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Menschen Perspektiven zu geben und die Bildungsqualität
zu erhöhen".
Bei Gienanth in Eisenberg schätzt man die
gute Zusammenarbeit mit Stadt, Kreis und Land. "Es tut der Verwaltung gut,
wenn etwas von der Denkweise der Wirtschaft Einzug hält", ist auch
Wirtschaftsförderer Reiner Bauer überzeugt und spricht von "zwei Systemen,
die sich verzahnen müssen".
Hans-Jürgen Brenninger, Vorsitzender der
Geschäftsführung, hob als aktuelles Beispiel die Lehrwerkstatt hervor, die in
einem der denkmalgeschützten Gebäude auf dem Firmengelände installiert werden
durfte. Dass die Auszubildenden immer zu den Besten ihres Jahrgangs gehören,
darauf ist man stolz.
Industriereferent Kolz bezeichnete das Unternehmen
als Vorzeigebetrieb der Generation Industrie 4.0 – "Gienanth ist Metallovation",
wie es auch im Imagefilm heißt. Den Einschnitten in der Eisengussbranche, die
aus Umstellungen im Motorenbereich resultieren, wirkt man durch die Ausrichtung
auf zukunftssichere Bauteile strategisch entgegen.
Nachmittags ging es nach Rockenhausen, und
dort zuerst zu Eheim, einem der weltweit führenden Unternehmen im Bereich
Aquaristik.
Ganz vorne liegt man auch
bei der Kundenzufriedenheit: Erst kürzlich wurde Eheim mit dem
renommierten Innovationspreis "Plus X Award" ausgezeichnet, zuvor
hatte das Unternehmen die "World Branding Award" als "Marke des
Jahres" erhalten.
Beides sieht Werksleiter Sascha Weidisch als
Beleg für die hohe Qualität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und betonte
die gute Zusammenarbeit mit dem Integrationsbetrieb des ev. Diakoniewerks ZOAR
in Rockenhausen.
Mit derzeit über einhundert Azubis ist Adient
eine wichtige Säule für die Ausbildung von Fachkräften in der Region.
Diesem
Bereich soll auch künftig besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. In Rockenhausen
produziert Adient Komponenten für den globalen Markt, die aufgrund ihrer hohen
Qualität bei Automobilherstellern weltweit weiterhin gefragt sind.
"Die Unternehmen im Donnersbergkreis
punkten mit Qualität", ist Landrat Guth überzeugt. Die Herausforderung
liege darin, "diesen Vorsprung zu halten", so der Kreischef. Als
besondere Stärke sieht er "die duale Ausbildung mit sehr guten Studienmöglichkeiten,
dazu die hochqualifizierte Berufsausbildung mit dem Level des Meisters".
Kolz betont, dass das Land Industrieunternehmen
bestmöglich unterstützen möchte. Dies geschehe durch Vernetzung, aber auch mit
Hilfe von Veranstaltungen oder durch fachliche Begleitung. So hielt der Industriereferent
denn auch Tipps für die besuchten Betriebe bereit und bot weitergehende Beratung
und die Vermittlung benötigter Kontakte an.