Ausstellung zu "30 Jahre Frauenhaus"

    Das Frauenhaus im Donnersbergkreis hat - in Verantwortung des Vereins „Frauen helfen Frauen“ - vor 30 Jahren seine Arbeit aufgenommen. Seit der Eröffnung im Januar 1980 haben 935 und 1095 Kinder, die Gewalt in Ehe oder Partnerschaft erlebten, hier eine sichere Zuflucht gefunden. Eine Ausstellung, die in Bildern und Texten Eindrücke von den Anfängen bis zur Jetztzeit vermittelt, ist noch bis 14. Februar im Foyer des Kreishauses in Kirchheimbolanden zu sehen.

    Mit den Gedicht-Zeilen „Liebe, Gewalt und Tränen - fataler Dreiklang im Frauenlaben“ und einem Frauen-Bildnis (Original von Eileen Vogel) hatte der Verein für 24. Januar zur Feierstunde eingeladen. Mit 120 Gästen, darunter Ministerpräsidentin Dreyer, Landrat Guth und viele Unterstützer/innen, feierten die Aktiven des Vereins das denkwürdige Jubiläum. Das Duo Barara Bernt / Jochen Schott bot mit Literaturtexten aus mehreren Jahrhunderten Beispiele für lange geduldete Gewalttätigkeit gegen Frauen und Mädchen.  Trotz des traurigen Hintergrunds könne man stolz sein auf die in drei Jahrzehnten geleistete Arbeit, betonte Vereinsvorsitzende Luise Busch bei der Begrüßung. Im Frauenhaus hätten viele Frauen Schutz gefunden und eine bessere Zukunft planen können. Sie dankte für „lebensnotwendige Zuschüsse“ von Land und Kreis ebenso wie für vielfältige Spenden und ideelle Unterstützung von Institutionen und Privatleuten. Ihre hohe Wertschätzung galt den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen, deren Tätigkeit besondere Qualifikation „zwischen Empathie und Distanz“ erfordere.

    Gewalt in der Partnerschaft sei lange ein Tabuthema gewesen. Dies habe sich zwar geändert, aber das Problem wurde damit nicht beseitigt, stellte Landrat Rainer Guth fest. Dass Frauen gewaltfrei leben können, dafür wolle er sich auch weiterhin politisch einsetzen. „Das ist ein Grundrecht und moralische Verpflichtung zugleich“, bekräftigte der Kreischef. Dass schon vor 30 Jahren die Initiative für ein Frauenhaus im ländlichen Raum ergriffen wurde, nannte Ministerpräsidentin Malu Dreyer „mutig und wegbereitend für ein neues Bewusstsein“. An die Adresse von „Frauen helfen Frauen“ sagte sie: „Ich bin für das Geleistete unglaublich dankbar“, und „Sie können die Landesregierung an ihrer Seite wissen!“ Von erschütternden und berührenden Begegnungen mit Hunderten Frauen und Kindern berichtete Marlies Merz aus der Frauenhaus-Praxis. Trotz gesellschaftlicher Besserungen und einem Netzwerk tätiger Hilfen sei das Thema nach wie vor hochbrisant. Es fehle an Frauenhausplätzen und an bezahlbarem Wohnraum für die Zeit nach der „unfreiwilligen Wohngemeinschaft“.

    Musikalisch passend und gekonnt umrahmt wurde die zweistündige Veranstaltung vom SMS-Ensemble. Beim geselligen Teil des langen Abends mit Sekt, Häppchen und Pianomusik konnte dann noch manches gute Gespräch geführt werden.

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