Für den Donnersbergkreis ist ein aktualisierter Psychiatriebericht
erarbeitet und am 1. Juli im Kreistag vorgestellt worden. Der Bericht soll als
Planungs- und Koordinierungshilfe dienen. Darin enthalten sind Situationsbeschreibungen
zu vielen Aspekten der psychosozialen Versorgung und Betreuung. Formuliert
wurden außerdem zehn Punkte mit Empfehlungen für eine verbesserte
Angebotsstruktur im Landkreis.
Grundsätzlich machte Landrat
Rainer Guth darauf aufmerksam, dass die Zahlen der Menschen, die an psychischen
Krankheiten leiden, insgesamt und auch im Donnersbergkreis ansteigen. „Wir
wollen das Thema aus dem Tabubereich holen und uns den damit verbundenen
Aufgaben stellen,“ betonte er. Die für das Gesundheitsamt zuständige
Abteilungsleiterin, Eva Hoffmann, skizzierte Eckpunkte aus dem 44 Seiten
umfassenden Bericht, den die Kreisverwaltung im Zusammenwirken mit der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft und
dem Psychiatriebeirat erstellt hat. Als Schwerpunktthemen dargestellt sind Behandlung
und Beratung von psychisch Erkrankten, stationäre Unterbringung, Wohnsituation sowie
Tagesstruktur und Freizeit. Dass es im Landkreis an psychotherapeutischen
Angeboten mangelt, wird bedauernd hervorgehoben.
Der
Sozialpsychiatrische Dienst (SPDI) der Verwaltung - aktuell besetzt mit 1,5
Sozialarbeiterinnen-Stellen - habe im Jahr 2019 gut 230 erkrankte Personen
teils sehr intensiv betreut und beraten, wurde informiert. Zur Fortentwicklung des SPDI wird im
Psychiatriebericht empfohlen, die vorhandenen Stellen (auf optimal 3,5)
aufzustocken, einen Facharzt zur Unterstützung zu gewinnen und Räumlichkeiten
für vertrauliche Gespräche zu schaffen. In weiteren Punkten wird u.a. das Ziel
formuliert, die Öffnung weiterer Psychiatrie-Praxen
zu forcieren. Geeigneter Wohnraum
zur Daseinsabsicherung solle ebenso geschaffen werden wie intensiv betreut-behandelnde
Plätze für schwer psychisch Kranke. Weiterhin empfohlen wird die Förderung und
gesicherte Finanzierung bestehender Tagesstätten für psychisch Erkrankte sowie die
Einrichtung einer Jugend- und Drogenberatung und die Ausweitung der Suchtberatung
im Landkreis.