Eva Müller und Tonja Loureiro ist es wichtig, mit den Menschen in Kontakt zu kommen, zuzuhören, sich auszutauschen. Was gerade in Corona-Zeiten alles andere als einfach ist. „Wir wollen vernetzen, wollen schauen, wo sind Defizite und dann entsprechend auch Angebote initiieren“, sagt Tonja Loureiro. Rückmeldungen haben sie erhalten. Beispielsweise, dass es häufig an geselligen Treffen für Seniorinnen und Senioren fehlt. „Wir bräuchten in der Region noch mehr barrierefreie Räume, wo sich die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger treffen können, das im Idealfall mit einer Bewirtung“, berichtet Eva Müller. Der Plausch bei einem Stück Kuchen und einer Tasse Kaffee, gerne auch ein Spielenachmittag sei gefragt. Bei einer Gesprächsrunde in Rockenhausen ist kürzlich beispielsweise die spontane Idee entstanden, ob sich nicht das ehemalige Café Bossong in der Innenstadt sonntagsnachmittags für ein paar Stunden öffnen lässt – mit einer Bewirtung durch Vereine beispielsweise.
Auch
der Wunsch nach bezahlbaren Putzhilfen wurde geäußert. Denn für Senioren ohne
Pflegegrad sei es schwierig, Unterstützung zu bekommen, erläutert Eva Müller. „Öffentliche
Toiletten sind ebenfalls immer wieder ein Thema, gerade auch auf den Friedhöfen“,
berichtet Tonja Loureiro. Auch ist der Wunsch nach mehr Bänken an Fuß- und
Wanderwegen vorhanden, damit sich die älteren Mitmenschen dort ausruhen können.
Filmnachmittage, ein Ausflug, ein Stammtisch, ein Tanzcafé, eine Art Dorfbrief
mit lokal begrenzten Informationen oder gemeinsame Bewegung wie
Seniorengymnastik oder Wassergymnastik stehen ebenfalls auf den Wunschzetteln
der Donnersberger Seniorinnen und Senioren.
„Ein
großes Thema ist auch die Vernetzung unter den älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern.
So dass sich beispielsweise auch mal eine Gruppe zusammenfinden kann, die gemeinsam
ins Theater fährt“, erzählt Tonja Loureiro. Auch die Frage der Mobilität komme
immer wieder. Jemand, der mal schnell eine Seniorin oder einen Senior zum Arzt
fahren kann, oder ein Bürgerbus, der die älteren Mitbürger abholt und
beispielsweise zur Wassergymnastik fährt. Wichtig seien in den Gemeinden
soziale Treffpunkte. Die Gemeindeschwestern nennen es auch Ankerplatz, wo man
sich unterhalten, austauschen kann.
Die
Unterstützung beim Ausfüllen von Formularen wurde ebenso angesprochen. „In Eisenberg
ist hier ein Quartiersmanager im Einsatz, der den älteren Menschen hilft“, sagt
Eva Müller – und ergänzt: „Gerade wenn ein Ehepartner stirbt, fangen oft die
Probleme an. Da ist man dann schnell einmal mit dem Papierkram oder dem
Haushalt überfordert“, berichtet die Gemeindeschwester Plus.
Gymnastik im Schlossgarten
Wichtig ist es den Gemeindeschwestern plus aber auch, auf bestehende Angebote aufmerksam zu machen und dazu anzuregen, sie auch an anderen Orten umzusetzen. In Kirchheimbolanden gibt es beispielsweise jeden Freitag um 10 Uhr eine Seniorengymnastik, im Winter in der Jahnturnhalle, zur wärmeren Jahreszeit im Schlossgarten. Ebenso in Bubenheim, dort jeden Mittwoch um 14 Uhr in der Gemeindehalle. Auch in Rockenhausen ist eine Seniorengymnastik angedacht. In Bubenheim ist ein wunderbarer, rund ein Kilometer langer Bewegungspfad entstanden, der auch mit dem Rollator abgelaufen werden kann. In Ruppertsecken hat sich zudem eine Bewegungsgruppe gegründet. Überall sind neue Mitglieder willkommen, wie die Gemeindeschwestern betonen.
„Wenn
jemand beispielsweise einen Besuchskreis gründen will, dann unterstützen wir
das gerne“, betont Eva Müller. Auch spezielle Rollatortrainings sollen zusammen
mit dem VdK-Kreisverband in weiteren Gemeinden umgesetzt werden. Zudem gibt es
Angebote im Bereich der Digitalisierung. Beispielsweise Test-Tablets. „Diese
verleihen wir an Seniorinnen und Senioren. Diese können sie ausprobieren und
dabei feststellen, ob das was für sie ist“, erläutert Tonja Loureiro. Auch
würden sich die Gemeindeschwestern plus freuen, wenn Partnerschaften zwischen Kindertagesstätten oder
Schulen und Senioren entstehen. Mit den Orts- und Kirchengemeinden sind zudem
weitere Austausche geplant.
Sehr gefreut haben sich die Gemeindeschwestern plus über die vielen kreativen Ideen aus Kindertagesstätten zur Frage, wie es ist, wenn man alt ist.
Info
- Die Gemeindeschwestern plus Eva Müller und Tonja Loureiro, freuen sich über weitere Wünsche und Anregungen, Telefon: 06352/710-323 oder 06352/710-511, E-Mail: , Postadresse: Kreisverwaltung Donnersbergkreis, Uhlandstraße 2, 67292 Kirchheimbolanden.
- Außerdem werden Menschen gesucht, die bereit sind, einen Kurs „Bewegungsbegleiter im öffentlichen Raum“ zu machen. Über die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) werden Ehrenamtliche in einem zweitägigen Programm aus Theorie- und Praxiseinheiten wichtige Informationen zum Thema Bewegung im Alter angeboten.