Fünfunddreißig Jahre im Dienst der Kreisverwaltung,
davon fast zwanzig als Gleichstellungsbeauftragte – kein Zweifel, Ute Grüner
hinterlässt eine Lücke im Kreishaus, seit sie in den passiven Teil der Altersteilzeit
eingetreten ist. Nun wurde sie in einer kleinen Feierstunde von Landrat Rainer
Guth verabschiedet.
Er habe "mit Freude" Resümee
gezogen, so der Landrat und betonte, Ute Grüner sei "immer sachlich und
zielorientiert" vorgegangen. So habe sie Mitarbeiterinnen dafür
sensibilisiert, sich weiterzubilden und innerhalb der Verwaltung aufzusteigen.
Dem konnte sich der Personalrat, vertreten
durch Hado Reimringer, nur anschließen. 75 Prozent betrage der Frauenanteil
unter den Mitarbeitenden heute, und zwar auf allen Ebenen. Ute Grüner habe
wichtige Akzente gesetzt, die bis heute nachwirkten. "Du hast positive
Spuren im Kreishaus hinterlassen", ergänzte Reimringer. "Dafür
gebühren dir Dank und Anerkennung".
Nach dem Biologiestudium war die heute
64-Jährige zunächst im Rahmen einer ABM zur Kreisverwaltung gekommen. Sie
bildete sich zur Abfallberaterin weiter und war ab 1990 als Abfall- und
Umweltberaterin für den Donnersbergkreis tätig. Im Oktober 2001 folgte die
Bestellung zur Gleichstellungsbeauftragten – eine Aufgabe, die ihr eine Herzensangelegenheit
war und ist. Wichtig sei ihr auch immer der Kontakt zu den anderen
Gleichstellungsbeauftragten innerhalb und außerhalb des Kreises gewesen, betont
Ute Grüner. Die gute Zusammenarbeit, auch landesweit, habe entscheidend zum
Erfolg ihrer Arbeit beigetragen.
Ganz unterschiedliche Aktionen und Projekte
hat sie angestoßen oder begleitet, darunter die "Frauenspuren in der
Westpfalz", Kampagnen, Filmabende, Fortbildungsveranstaltungen oder die
Seminarreihe für Frauen in politischen Ämtern. Ein besonderes Anliegen ist ihr
das Thema "Gewalt gegen Frauen", das sich auch in ihrer ehrenamtlichen
Vorstandsarbeit im Verein "Frauen helfen Frauen" widerspiegelt.
Daneben ist sie, die studierte Biologin, aktiv in der Kreisgruppe Donnersberg
des BUND und liebt Radurlaube – noch mehr jedoch die Enkelkinder, für die
künftig mehr Zeit bleiben wird.