Wichtig sei demnach eine vorausschauende Vorratspolitik auch für den kurzfristigen Bedarf. "Wir sind ein nachgefragtes Gebiet für Ansiedlungen, deswegen gibt es gute Gründe, sich mit mehr Vorlauf Gedanken zu machen, wo Gewerbeflächen benötigt werden", sagte Bauer. Die Digitalisierung biete zahlreiche Möglichkeiten für ländliche Räume. In Ballungsräumen sei das Flächenangebot nicht selten begrenzt. Eine frühzeitige Auseinandersetzung mit Flächenpotenzialen ermögliche einen proaktiven Umgang mit zukünftigen Entwicklungen. "Mit gemeindeübergreifenden Kooperationen lassen sich Synergien schaffen und neue Verflechtungen bilden", erläuterte der Wirtschaftsförderer.
Die Mindestgröße für ein Gewerbe- oder Industriegebiet solle 2,5 Hektar betragen sowie eine möglichst zentrale Lage und eine günstige Verkehrsanbindung haben. FFH-, Vogelschutz und Naturschutzgebiete seien ebenso Tabukriterien für ein Gewerbe- oder Industriegebiet wie Überschwemmungsgebiete, Wasserschutzgebiete, Vorranggebiete für Windenergienutzung oder eine Hangneigung über 15 Prozent. Kernplan aus lllingen, eine Gesellschaft für Städtebau und Kommunikation, haben bei ihren Untersuchungen 23 Potenzialstandorte festgestellt - insgesamt 416 Hektar Potenzialflächen.
"Ortsgemeinden,
Städte und Verbandsgemeinden können die Studie als Planungshilfe für ihre Bauleitplanung und
Flächennutzungsplanung verwenden", berichtete Bauer. Anfang 2022 soll es nun in einem weiteren Schritt ein Fachsymposium geben. "Ziel ist es, Entwicklungsgrundlagen zu bekommen. Vieles wird über interkommunale Kooperationen laufen müssen. Es fehlt im Kreis an guten Gewerbeflächen. Ein Fachsymposium soll gute Beispiele liefern, wie man sich gewerbe- und industriemäßig weiterentwickeln kann", berichtete der Wirtschaftsförderer.
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