Aus
allen Verbandsgemeinden des Donnersbergkreises waren Vertreter von
Sportvereinen in die Jahnhalle nach Eisenberg gekommen. Mit Asmus Kaufmann war
zudem der stellvertretende Geschäftsführer des Sportbundes Pfalz anwesend. Das
zu einer Premiere: Ziel der Veranstaltung war es, dass der Sportbund Pfalz und
der Donnersbergkreis gemeinsam mit den Sportvereinen ins Gespräch kommen, sich gerade
nach dieser schwierigen Zeit, in der coronabedingt lange kein regulärer
Trainings- und Wettkampfbetrieb möglich war, über die Sorgen der Vereine, aber
auch über neue Ideen und Ansätze austauschen.
Suche nach Übungsleitern
Dabei wurde deutlich, dass nicht nur neue Corona-Bekämpfungsverordnungen die
Vereine und ganz besonders die Übungsleiter immer wieder vor Herausforderungen
stellen. Ein großes Thema war auch die Suche nach Übungsleitern. Auch der
Verlust jugendlicher Sportlerinnen und Sportler wurde angesprochen. „Die Leute
sind lethargisch geworden“, war ebenso zu hören. Das gesellschaftliche Leben –
so, wie es vor Corona bekannt war – fehlt oftmals noch. Vorsitzende Mireille
Giel und
Leichtathletik-Abteilungsleiterin Anne-Kathrin Kuhnhardt gaben einen Einblick
in die Aktivitäten der TSG Eisenberg während der Corona-Zeit. Auch hier
berichtete Giel, dass gerade bei Jugendlichen das Interesse nachlasse. „Der
Großteil unserer Übungsleiter ist sehr motiviert und hat auch neue Konzepte
geschrieben. Die TSG Eisenberg war nie lahmgelegt“, sagte Giel. Dabei wurde
Training, wo möglich, nicht nur ins Freie verlegt, sondern es wurden auch
kreative Ideen entwickelt. Die Leichtathleten haben alle möglichen Bereiche der
Anlage genutzt, um mit Abstand trainieren zu können. „Die freudigen Augen der
Kinder nach dem Lockdown, wieder trainieren zu können, das war das Schönste“,
erzählte Kuhnhardt.
Ein weiteres Problem, das Vereinsvertreter ansprachen, waren fehlende Trainingsstätten – gerade Hallen, vor allen Dingen aber auch Wasserzeiten in Schwimmbädern. Themen, mit denen sich auch der Kreisvorstand befasse, berichtete der Kreisbeigeordnete Jamill Sabbagh. „Gerade beim Thema Schwimmzeiten suchen wir nach vernünftigen Lösungen“, sagte Sabbagh. Um diese zu finden, gab es von Seiten der Teilnehmer der Wunsch nach einer gemeinsamen Runde mit Kreis, Schwimmbadträgern, Schwimmvereinen und DLRG-Ortsgruppen. Auch der Schulsport war ein Thema. Über Sport wurde in Eisenberg nicht nur geredet, Sport war auch zu sehen: Die erfolgreiche Showturngruppe „Crazy Jumpers“ gab zwei Aufführungen – und erhielt hierfür viel Applaus. Trainerin Swetlana Werner zeigte sich dankbar für die Möglichkeit, mit der Gruppe auftreten zu können.
Die Angebote des Sportbundes Pfalz
Tristan Werner gab in einem Impulsvortrag einen Überblick über die Situation im
Sportbund Pfalz, aber auch die Angebote der Unterstützung von Seiten des
Sportbundes. Besonders Vereine über 1000 Mitglieder haben während der
Corona-Pandemie einen überproportional
großen Rückgang an Mitgliedern, berichtete der Sportkreisvorsitzende und
Vizepräsident. Im Donnersbergkreis lag der Mitgliederrückgang von 2020 auf 2021
mit 4,3 Prozent in etwa im pfalzweiten Durchschnitt (4,25 Prozent). Was fehle,
seien vor allen Dingen die Neueintritte in Sportvereine, sagte Werner. Das sei
ohne Angebote in der Lockdownphase allerdings auch schwierig gewesen. Der
Vizepräsident stellte den Beratungsservice des Sportbundes Pfalz vor, gab einen
Einblick in das auch stark auf Online-Angebote umgestellte Aus- und
Fortbildungsprogramm und stellte unter anderem die digitale
Kontaktnachverfolgung „Inscribe“ des Sportbundes vor. Auch der
Versicherungsschutz und die Kampagne „Comeback“ des Deutschen Olympischen
Sportbundes zur Öffnung des Sports und Erhaltung seiner Vereinslandschaft waren
Thema.
Simone Rühl-Pfeiffer und Jennifer Mohr von der Organisationsentwicklung der Kreisverwaltung des Donnersbergkreises hatten zudem drei Workshops vorbereitet – zu den Themen Mitgliedergewinnung, Digitalisierung und Was bleibt von Corona? Hier tauschten sich die Vereinsvertreterinnen und Vereinsvertreter aus, stellten gegenseitig Aktionen und Ideen vor, sprachen aber auch über ihre Sorgen. Da war die Nutzung von sozialen Medien ebenso ein Thema wie das ständige Aktualisieren einer Homepage oder aber die Unterstützung von älteren Vereinsmitgliedern bei digitalen Aktionen. Hier wurde darüber gesprochen, wie sich Vereine attraktiv präsentieren können, wie sich Kinder und Jugendliche – beispielsweise über die Schulen – mehr mit einbinden lassen, wie wichtig die Qualität der Übungsleiter ist. „Wir müssen flexibel sein“, stand unter anderem auf einer Karte zur Frage, was von Corona bleibt.
Bei einem dank der Unterstützung der Sparkasse Donnersberg ermöglichten
gemeinsamen Essen wurde sich weiter ausgetauscht. Die einhellige Meinung: Es
war ein Abend, der allen Beteiligten was gebracht hat und auf den weitere
gemeinsame Aktionen von Sportbund Pfalz, Donnersbergkreis und Sportvereinen
folgen sollen. „Ein Auftakt, keine einmalige Aktion“, wie Tristan Werner in
seinen abschließenden Worten nochmals hervorhob.