Dem „Krisenstab Energie“ gehören neben dem Landrat und dem Ersten Beigeordneten Wolfgang Erfurt die Bürgermeisterin und die Bürgermeister der Verbandsgemeinden, die Büroleitung, die Leitung der Bauabteilung, Vertreter des Brand- und Katastrophenschutzes, die Leitung der Abteilung Recht, Gesundheit und Ausländerbehörde, die Leitung der Abteilung Ordnung und Verkehr, die Leitung der Stabsstelle Wirtschaftsförderung, Standortentwicklung und Klimaschutz sowie die Leitung des Büros des Landrates, zu der auch die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gehört, an.
Landrat Guth betonte, dass es ihm wichtig sei, hier auch die Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeister sowie Stadtbürgermeister auf dem Laufenden zu halten, die letztlich wiederum dann den direkten Draht zu den Bürgerinnen und Bürgern haben. „Wir beschäftigen uns im Krisenstab mit Themen, die wir vorbereiten können, wenn Extremlagen eintreten. Wir tun dies aus dem Vorsichtsprinzip“, sagte der Landrat.
Notstromfähige Tankstellen
Eine der ersten Maßnahmen des Krisenstabes
sei es, zumindest in jeder Verbandsgemeinde eine Tankstelle notstromfähig zu
machen. Dies sei für den Fall eines längeren Stromausfalles wichtig. Zudem
wurde in dem Gremium beschlossen, dass seit Beginn der Sommerferien die Duschen
in den kreiseigenen Sporthallen geschlossen sind. „Wir wissen, dass das gerade
auch für unsere Sportvereine sehr schwierig ist“, berichtete Guth. Zudem seien von
Seiten der Verbandsgemeinden und des Kreises bereits über 50 Satellitentelefone
erworben worden, um hier in einem Katastrophenfall die Kommunikation zwischen
verschiedenen Stellen aufrechtzuerhalten. Ebenso sei auch die Begehung von
kreiseigenen Gebäuden gestartet, um zu eruieren, wo sich Energie einsparen
lasse.
Der Landrat dankte den Verbandsgemeinden für
eine sehr gute Zusammenarbeit. „Den größten Hebel, den wir momentan ansetzen
können, ist die Einsparung der Energie“, sagte Guth. Gerade hier sei es
wichtig, die Bürgerinnen und Bürger mitzunehmen. Selbsthilfe und
Nachbarschaftshilfe seien in einem Krisenfall von großer Bedeutung. Reiner
Bauer, der Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung, Standortentwicklung und
Klimaschutz, erläuterte hierzu: „Das Beste, was wir tun können, ist so viel Energie
zu sparen, dass wir erst gar nicht in eine Gasmangellage kommen.“ Bauer empfahl
den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern in ihren Orten zu schauen, wo welcher
Verbrauch ist. Hier warb er auch für eine Handreichung der Energieagentur Rheinland-Pfalz
zum Thema „Wege aus dem Gasmangel“. Ebenso dafür, das Gespräch mit den Klimaschutzmanagerinnen
und dem Klimaschutzmanager der Kreisverwaltung bei Fragen zu Themen wie Energiesparen
oder Möglichkeiten der Eigenstromerzeugung zu suchen.
Eva Hoffmann, Leitende Staatliche Beamtin und
Leiterin der Abteilung Recht, Gesundheit und Ausländerbehörde sowie auch
Leiterin des Krisenstabes, ging auf rechtliche Themen in einem Krisenfall ein. „Grundsätzlich
ist ein Katastrophenfall durch den Landrat oder das Land festzustellen“, sagte
die Leitende Staatliche Beamtin. „Wir sind aktuell nicht in einer akuten Lage“,
hob Hoffmann hervor. Zu einigen Themen
laufe derzeit eine Abstimmung mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion
(ADD). „Im Krisenfall ist es wichtig, besonnen zu bleiben“, sagte die Leiterin der
Abteilung Recht, Gesundheit und Ausländerbehörde.
Ratgeber für den Not- und Katastrophenfall
Von Seiten des Brand- und
Katastrophenschutzes ging Björn Becker unter anderem auf einen „6-Stufen-Plan“
ein, der derzeit von Seiten des Landes in Vorbereitung ist. Auch er stellte heraus,
dass in einem Krisenfall Selbsthilfe und Nachbarschaftshilfe von großer Bedeutung
sind.
In der Erstellung befindet sich aktuell ein
Ratgeber für den Not- und Katastrophenfall, der voraussichtlich im September an
alle Haushalte im Donnersbergkreis verteilt werden soll. Dabei handelt es sich um eine kleine Broschüre, die den Bürgerinnen und Bürgern Hinweise und
Informationen geben soll, wie sie sich in bestimmten Situationen verhalten sollen
– etwa bei einem Feuer, bei Unwetter, Hochwasser oder einem Stromausfall. Zudem
sind einige wichtige Rufnummern aufgelistet – von Feuerwehr und Polizei über
den ärztlichen Bereitschaftsdienst, die Hotline des Gesundheitsamtes bis hin zu
Notrufnummern der Verbandsgemeinden bei Störungen in der Wasserversorgung.
Darüber hinaus wird aktuell auch eine Homepage erstellt, auf der es weitergehende
Informationen geben wird und über die im Katastrophenfall auch aktuell
informiert werden kann – sie wird unter www.katastrophenfall.donnersberg.de
erreichbar sein.
Guth: „Informieren, aber keine Panik schüren“
Becker berichtete auch, dass es wichtig sei,
in jedem Dorf im Falle eines längeren Stromausfalls Anlaufstellen zu haben, wo
es Informationen gibt und von denen aus auch ein Notruf abgesetzt werden kann.
Das Thema Stromausfall, so teilte der Landrat mit, könne durchaus auch dann ein
ernstes werden, wenn aufgrund der steigenden Gaspreise oder eines Gasmangels
Bürgerinnen und Bürger verstärkt mit Elektroöfen heizen. „Wir wollen unsere
Mitbürgerinnen und Mitbürger abholen, wollen sie über das, was wir vorbereiten informieren, aber
keine Panik schüren. Es ist wichtig, rechtzeitig zu sensibilisieren. Jeder kann
bereits mithelfen, in dem er sich Gedanken darüber macht, wie er Energie sparen
kann. Wir sind eine kommunale Familie und wir müssen diese Themen gemeinschaftlich
angehen – und sollte es tatsächlich zu einem Katastrophenfall kommen, was wir
alle nicht hoffen, müssen wir das auch gemeinschaftlich durchstehen“, sagte
Guth.
Dem Wunsch einiger Bürgermeisterinnen und Bürgermeister nach einer Handreichung,
wie sie sich im Notfall verhalten sollen und was ihre Aufgaben sind, soll
nachgekommen werden, sagte der Landrat.
Info
Die Klimaschutzmanagerinnen und Klimaschutzmanager der Kreisverwaltung Donnersbergkreis stehen für Fragen zu Themen wie Energiesparen gerne zur Verfügung: Katharina Russy, Telefon 06352/710-326, E-Mail ; Klaus-Dieter Jacubasch, Telefon 06352/710-327, E-Mail ; Lena Gilcher, Telefon 06352/710-328, E-Mail ; Lydia Blockhaus, Telefon 06352/710-329, E-Mail