Zu Besuch in Joxwiller: „Treffpunkt Donnersbergkreis“ nach zwei Jahren Pause wieder gestartet

    Manch einer würde dazu sicherlich sagen: „We call it a Klassiker.“ Und so ist es auch: Der „Treffpunkt Donnersbergkreis“, bei dem die Menschen im Landkreis jedes Mal einen anderen Ort kennenlernen können, hat eine jahrzehntelange Tradition seit 1992. Veranstaltet vom Donnersberg-Touristik-Verband, sind es die Einheimischen, die ihren Mitbürgerinnen und Mitbürgern ihr Heimatdorf näher bringen und nach dem obligatorischen Rundgang mit allerlei Anekdoten und Geschichtchen zur Einkehr einladen. 

    Es hatte schon Treffs mit gut 100 Teilnehmenden gegeben, nach zweijähriger Corona-Pause waren es nun beim Neustart in Jakobsweiler etwas mehr als 30, sicherlich auch der langen Hitzeperiode geschuldet, wenngleich am Tag selbst die Temperaturen angenehm waren. Die Stimmung war jedenfalls so, wie sie sein soll – schließlich geht es beim „Treffpunkt Donnersbergkreis“ auch um das Gesellige. 


    Bürgermeister Helmut Albert Niederauer und seine Stellvertreterin Ute Schlicksupp führten die Teilnehmerinnern und Teilnehmer gut drei Stunden lang durch das knapp 300 Einwohner zählende Örtchen. Sowohl der Donnersberger Touristik-Chef Simon Lauchner als auch der Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden, Armin Juchem, dankten ihnen dafür. Denn es sei heute nicht mehr selbstverständlich, dass eine Gemeinde eine solche Veranstaltung ausrichte. Die Einkehr in die Gaststätte im Ort sei früher immer ein Erlebnis gewesen, sagte Juchem, doch wie inzwischen fast überall hat diese letzte Wirtschaft im Dorfzentrum inzwischen geschlossen. So lockte nun bereits die Aussicht auf das spätere Beisammensein im Bürgerhaus.

    Zunächst aber ging es für einen Teil der Gruppe, für den der Aufstieg kein Problem war, Richtung Donnersbergblick und Neubaugebiet. Dort bimmelte sich ein Eiswagen den Weg frei, ein paar Kinder ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen und kauften sich eine Waffel samt kaltem Inhalt. Und auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Dorfspaziergangs freuten sich, hier eine Abkühlung zu bekommen. In Sichtweite ist der Adlerbogen, die Erweiterung des Baugebiets ist bereits in Planung. Kein Wunder, dass Jakobsweiler begehrt ist, auch ohne Geschäfte und Gaststätte. 

    Mehrere Häuser werden für Ferienwohnungen umgebaut

    Es ist ein pittoreskes Dorf mit einigen wunderschön restaurierten Häusern. Nicht weit vom früheren Gasthaus entfernt, das an der Weitersweiler Straße und damit an der einzigen geraden Straße im Ort lag, auf der die Kinder das Fahrradfahren übten, steht ein solches. Hier ist das Puppenstubenmuseum beheimatet. Und in der Nachbarschaft wurden oder werden noch Gebäude umgebaut, um Ferienwohnungen anbieten zu können.

    Wer nicht wusste, dass die Lyrikerin Susanne Faschon in Jakobsweiler ebenfalls ein Ferienhäuschen hatte und hier schriftstellerisch tätig war, erfährt es auf einer Gedenktafel. Gestorben ist sie 1995 und wurde auf dem Friedhof im Ort bestattet, der später auch noch Teil der Führung sein sollte. Zunächst aber gab es eine Pause am Kneipp-Becken, das wie mehrere Brunnen von der eigenen Quelle des Orts gespeist wird. Wo früher der Lebensmittelladen war und dass manche Einwohner nicht mit ihrem eigentlichen Nachnamen, sondern der Berufsbezeichnung angesprochen wurden, ließ die Vize-Bürgermeisterin die Damen und Herren beim Rundgang wissen. Und dass die Kirche einst an den Wehrturm angebaut wurde. Das Baumaterial nahmen sich die Einwohner von einem aufgelassenen Kloster in der Nähe – und gewissermaßen so die Abgaben zurück, die sie dorthin hatten entrichten müssen.

    Wie auf einer Tafel zu lesen ist, erhielt Jakobsweiler übrigens 1190 seinen Namen, der auf den heiligen Cyriakus zurückgeht. Und dass nicht nur Susanne Faschon, sondern auch der Heimatdichter Hermann Wenz hier agierte. Und wer hätte schon gewusst, dass von 1986 bis 2001 Forschungsbohrungen stattgefunden haben, um die Gesteine des Rotliegend-Zeitalters komplett zu erschließen.

    Im Bürgerhaus, der einstigen Schule, gab es dann noch reichlich Gelegenheit, sich über die vielen interessanten Geschichten des Ortes auszutauschen, bei Getränken und einem Essen, das die Frau des Bürgermeisters zubereitet hatte. Landrat Rainer Guth freute sich ebenso wie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass die „liebgewordene Tradition“ des „Treffpunkts Donnersbergkreis“ endlich fortgesetzt werden konnte, „das wurd‘ jetzt echt Zeit“. Dass wieder einige dabei waren, zeige, dass die Donnersberger zusammenstehen und trotz der Corona-Pandemie wieder zusammenkommen. 

    Ein Joxwiller war nicht auf der Landkarte zu finden

    Jakobsweiler sei ein Kleinod und ein typisches Dorf für die Donnersberger Region, das prosperiere. Mit dem Puppenstubenmuseum gebe es hier auch eines der best besuchten Museen im Landkreis. Er freue sich, mal wieder in Joxwiller zu sein, wie die Einheimischen den Ort nennen. Sein Fahrer, erzählte der Landrat schmunzelnd, habe bei seiner ersten Fahrt hierher vor vielen Jahren verzweifelt das Dorf auf der Landkarte gesucht, denn ein Joxwiller sei einfach nicht zu finden gewesen. Hier sei es einfach schön. Und wer sich hier nicht wohlfühle, werde es wohl nirgendwo tun.

    Dabei sein Der nächste „Treffpunkt Donnersbergkreis“ ist am Freitag, 23. September, ab 14 Uhr in Sippersfeld. Wer dabei sein möchte, kann sich bis Dienstag, 20. September, 16 Uhr, unter Telefon 06352/710-239 oder per Mail an anmelden. Als Unkostenbeitrag für Programm und Bewirtung werden 14 Euro erhoben.










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