Matthias Mieves ist stellvertretender gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag und für die Bereiche Gesundheit und Digitalisierung zuständig. Beim Austausch mit Magdalena Friederichs und Katrin Limbach, den Leiterinnen des Gesundheitsamtes, sowie Eva Hoffman, der Leiterin der Abteilung Recht, Gesundheit und Ausländerbehörde der Kreisverwaltung, und Landrat Rainer Guth war es dem Bundestagsabgeordneten wichtig, aus erster Hand zu erfahren, wo gerade beim Thema Digitalisierung rund um die Arbeit des Gesundheitsamtes noch Handlungsbedarf besteht. Das vor allen Dingen mit Blick auf den Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD), in dem Themen wie Digitalisierung und moderne Strukturen eine besondere Rolle spielen.
"Wir haben sehr motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bereit sind, neue Programme einzuführen. Die Mannschaft möchte digitalisiert werden. Ziel ist es, so schnell wie möglich im Gesundheitsamt papierlos zu werden", berichtete Eva Hoffmann. Deswegen sei man auch weiterhin dabei, digital aufzurüsten. Jüngstes Beispiel ist die Einführung einer Software des Unternehmens CISS – Covid IT Solution. CISS unterstützt das Gesundheitsamt beim Erfassen von Daten. Positiv getestete Personen, deren Mobilfunknummer oder E-Mail-Adresse beim Labor hinterlegt sind, erhalten künftig eine SMS oder E-Mail. Darin werden sie über das positive Testergebnis und die daraus folgenden Verhaltensregeln informiert. Zugleich werden über ein Onlineformular für das Gesundheitsamt relevante Informationen abgefragt. Schließlich wird auch nach engen Kontaktpersonen gefragt, die ebenfalls über das Programm kontaktiert werden können und um Eingabe von relevanten Daten gebeten werden.
Auch außerhalb der Pandemie soll die Digitalisierung im Gesundheitsamt weiter vorangetrieben werden. Magdalena Friederichs und Katrin Limbach wünschen sich so beispielsweise Möglichkeiten, dass bei einer Begehung vor Ort Daten direkt auf einem Tablet in ein Programm eingegeben werden können.
Die beiden Leiterinnen sprachen von einem großen Kraftaufwand, der in Pandemiezeiten betrieben wird. Bis zu 200 Anrufe gehen am Tag in der vom Gesundheitsamt eingerichteten Hotline unter Telefon 06352 / 710-500 (Servicezeiten: Montag bis Mittwoch 8 bis 16 Uhr, Donnerstag 8 bis 18 Uhr, Freitag 8 bis 14 Uhr) ein. Auch erhalten die Bürgerinnen und Bürger unter www.corona.donnersberg.de aktuelle Informationen zum Thema Coronavirus.
"Egal, was passiert, wir sind vor Ort und müssen dann reagieren. Wir sind immer die ersten Ansprechpartner", verdeutlichte es Katrin Limbach. Landrat Rainer Guth lobte das Engagement des Teams des Gesundheitsamtes, zeigte sich zudem dankbar für die Unterstützung von Seiten der Bundeswehr, die aktuell erneut vorhanden ist. "Diese Hilfe ist gut und wichtig. Schön wäre es, wenn man für solche Fälle auch künftig eine spezialisierte Truppe vorhalten könnte", sagte der Landrat. Der Bundestagsabgeordnete sieht dies ähnlich: "Der politische Wille, so denke ich, ist da, um dies zu ermöglichen."
Diskutiert wurde zudem gerade bei dem Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen eine Schaffung von bundeseinheitlichen Standards. "Ich habe den Eindruck, dass viele froh darüber wären", sagte Matthias Mieves.
Als Wunsch äußerten die Leiterinnen des Gesundheitsamtes flexiblere, familienfreundlichere Weiterbildungsmodelle. Auch das Thema Fachkräftemangel wurde angesprochen. "Es würde mich freuen, wenn wir weiter im Austausch bleiben", sagte der Bundestagsabgeordnete - dem stimmten auch die Leiterinnen des Gesundheitsamtes, die Abteilungsleiterin und der Landrat zu, die dankbar für diesen Austausch waren.