Von „Heimathaus“ bis Investorendatenbank: Neue Wege der Innenentwicklung

    Neue Wege der Innenentwicklung: Unter diesem Titel hatte die Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung der Kreisverwaltung Donnersbergkreis am Mittwoch, 23. Februar, zu einer digitalen Impulsveranstaltung geladen. Rund 30 Personen nutzten die Gelegenheit und informierten sich über ein neues Projekt unter dem Titel „Heimathaus“, die Dorferneuerung, Fördermöglichkeiten der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz, das Thema Klimaschutz, die Investorendatenbank der Zukunftsregion Westpfalz oder die Arbeit der Strukturlotsen.

    Mit Blick auf die Innenentwicklung in den Dörfern und Städten sagte Reiner Bauer, der Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung: „Das ist ein Thema, das schon sehr lange bespielt wird. Wir wollen ein paar neue Impulse setzen, haben einen bunten Strauß an Input.“ Das Thema Innenentwicklung liege allen Kommunen am Herzen, betonte Landrat Rainer Guth. „Keiner möchte, dass Dorfkerne, die schon unter dem Strukturwandel leiden, ausbluten und um die Dörfer herum Satelliten in Form von Baugebieten entstehen. Ein Dorf, das aus der Landwirtschaft entstanden ist, ist heute oftmals zum Wohndorf geworden. Da gilt es, Netzwerke und Ideen zu generieren“, sagte der Landrat. Er freute sich, dass auch einige Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeister die Impulsveranstaltung vor den Bildschirmen verfolgten.

    Das neue Projekt „Heimathaus“

    Reiner Bauer gab zunächst einen Einblick, was es mit dem neuen Projekt „Heimathaus“ auf sich hat. „Es geht um nachhaltige Inwertsetzung von Bausubstanz, um die Beseitigung von Leerständen, auch um Klimaschutz. Wir wollen den Trend aufgreifen, dass immer mehr Menschen Lust aufs Land und gerade auch auf den Donnersbergkreis haben“, berichtete der Wirtschaftsförderer.

    Die Kreisverwaltung hat verschiedene Handlungsansätze gebündelt, um die Innenwicklung weiter zu befördern. Die Initiative „Heimathaus“ richtet sich zunächst an alle Eigentümerinnen und Eigentümer (sowohl privat als auch kommunal), die an ihrem Objekt eine Aufwertung vornehmen wollen. Im besonderen Fokus stehen ungenutzte oder untergenutzte Objekte und Flächen. Auch die Aufwertung genutzter Anwesen wird gerne unterstützt.

    Einfach und digital sollen die Eigentümerinnen und Eigentümer die  wesentlichen Informationen zum Objekt mit eigenen Verwendungsvorstellungen in einem Steckbrief zusammenfassen können. In der Kreisverwaltung wird dann künftig einmal im Monat ein Team aus verschiedenen Experten zusammen kommen, um  Verwendungsvorschläge, Fördertipps oder auch weitere Kontakte für das Objekt zu vermitteln. „Die Chance für Veränderungen ist besser denn je, weil Nachfrage da ist. Ich glaube, dass da sehr viel Potenzial drin steckt und hoffe, dass wir einiges entwickeln können“, sagte Reiner Bauer.

    Die Dorferneuerung

    Welche Fördermöglichkeiten es im Zuge der privaten Dorferneuerung gibt, berichtete Yaren Güngördü von der Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Kreisentwicklung. So stellte sie Ziele der Dorferneuerung vor, wie etwa die Erhaltung des individuellen Charakters des Dorfes mit seinem typischen Ortsbild oder die Stabilisierung und Stärkung der Ortskerne. Auch wurden Fördervoraussetzungen erläutert, wie hoch die Förderungen sind und wie die Antragstellung ausschaut.

    Die Wohnraumförderung der Investitions- und Strukturbank Rheinland Pfalz

    Bankbetriebswirt Bernd Wilhelm gab einen Einblick in die Wohnraumförderung der Investitions- und Strukturbank Rheinland Pfalz. Angefangen bei dem ISB-Darlehen Wohneigentum, über das ISB-Darlehen Modernisierung von selbst genutztem Wohnraum, das ISB-Darlehen Mietwohnungen bis hin zum ISB-Darlehen Modernisierung Mietwohnungen. „Nehmen Sie uns frühzeitig in die Planung mit rein“, sagte Bernd Wilhelm.

    Der Klimaschutz

    Das beim Thema Innenentwicklung auch der Klimaschutz eine wichtige Rolle spielt, stellte Klimaschutzmanager Klaus-Dieter Jacubasch dar. Das fange bei Fragen an, wo sich Energie sparen lasse, reiche über das Thema energetische Sanierung bis hin zu Eigenstromerzeugung.

    Die Investorendatenbank der Zukunftsregion Westpfalz

    Tobias Zirker, der Strukturlotse des Donnersbergkreises, stellte die Investorendatenbank der Zukunftsregion Westpfalz vor. Für das Themenfeld „Unternehmensansiedlung“ wurde die Idee eingebracht, eine regionale Investorendatenbank zu erstellen, die den Wirtschaftsförderungseinrichtungen in der Westpfalz zur Verfügung gestellt werden soll. Die Zukunftsregion Westpfalz hat bereits eine über 100 Investoren zählende Datenbank aufgebaut.

    Die Strukturlotsen

    Schließlich ging Lena Hoim, die Strukturlotsin des Landkreises Kaiserslautern – Schwerpunkt Innenentwicklung – auf das Strukturlotsen-Projekt ein. Gefördert wird das Modellvorhaben „Interkommunale Zusammenarbeit in den Kreisen – Gemeinsam Innovationsprojekte in den Gemeinden unterstützen“ vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. Neben Lena Hoim im Landkreis Kaiserslautern sowie Tobias Zirker im Donnersbergkreis werden auch die Kreise Bad Kreuznach (Heike Bruckner) und Kusel (Marina Guliev) mit jeweils einer Strukturlotsin unterstützt. Die so genannten Kreis-Strukturlotsen und Kreis-Strukturlotsinnen dienen interessierten Akteuren als zentrale Beratungs- und Kontaktstelle für Fragen rund um die Themen der Regionalentwicklung, insbesondere der Bereiche Tourismus, Gesundheit, Innenentwicklung und Wirtschaft. Ziel ist es damit vor allen Dingen auch die „Alte Welt“ zu stärken, eine interkommunale Initiative. Die Strukturlotsen sollen zudem landkreisübergreifend im Einsatz sein.

    Der Landkreistag Rheinland-Pfalz wird durch Elias Kappner als Strukturlotse unterstützt. Er wird die Vernetzung der Strukturlotsen und Strukturlotsinnen übernehmen und darüber hinaus als Ansprechpartner zu rechtlichen und fachlichen Fragestellungen fungieren.

    „Die Strukturlotsen werden bei unseren Vorhaben eine wichtige Rolle spielen. Es geht darum, wie wir in unseren Dörfern und Städten zukunftsfähige Strukturen hinbekommen“, verdeutlichte Reiner Bauer. Er ermunterte zum Ausklang der Veranstaltung, die von Adeline Weiler technisch koordiniert wurde, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer: „Rufen Sie uns Objekte zu. Ich glaube, dass wir hier ein offenes Feld bedienen und hoffe, dass wir damit mehr Dinge umgesetzt bekommen, als das bislang der Fall ist.“

    Das unterstrich auch Landrat Rainer Guth: „Ich glaube, es ist deutlich geworden, dass wir dabei sind neue Wege zu gehen. Wir können zusehen oder versuchen zu gestalten. Aufgabe der Wirtschaftsförderung ist es zu gestalten.

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    Foto: annawaldl auf Pixabay

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