Ukraine-Flüchtlinge in Jugendherberge Steinbach sollen selbst für sich kochen können

    Statt als Durchgangsheim dient die Einrichtung inzwischen für die Geflüchteten als feste Bleibe. Das bringt Änderungen in der Struktur mit sich.

    Für die Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen aus der Ukraine sind dem Donnersbergkreis bislang Kosten in Höhe von etwas mehr als einer Million Euro entstanden. Nach einem Beschluss des Landtags können Kreise und kreisfreie Städte bei diesen Leistungen einmalig mit einer Sonderzahlung unterstützt werden, der Donnersbergkreis hat knapp 369.000 Euro erhalten. Nachdem der Bund die Länder unterstützen will, steht eine weitere Sonderzahlung in Aussicht, die Höhe ist noch nicht bekannt. Jedenfalls müssen die Kosten für den Betrieb der Sammelunterkunft in der Jugendherberge Steinbach dringend gesenkt werden, die Ausgaben für die Geflüchteten die Einnahmen aus den Erstattungen des Landes erheblich übersteigen. 

    Ein erster Schritt könnte sein, dass die untergebrachten Menschen ihr Essen künftig selbst zubereiten, zumal der Wunsch geäußert wurde, ein selbstbestimmteres Leben zu führen. Kosten für die Anschaffung von Kühlschränken könnte der Landkreis übernehmen. Ein Angebot des Roten Kreuzes, das sich bislang um die Menschen in der Unterkunft kümmert, für einen Weiterbetrieb liegt noch nicht vor. Derweil hat der neue Eigentümer der Jugendherberge, die Hanauer Immobilien GmbH & Co. KG, mitgeteilt, sich vorstellen zu können, den Betrieb selbst zu übernehmen. Ein Gespräch dazu steht noch aus. Sobald beide Angebote vorliegen, soll der Landrat den Auftrag an den günstigsten Bieter erteilen. Das hat der Kreisausschuss beschlossen.

    Wer zurück in die Ukraine geht, kommt meist wieder zurück

    Der neue Vertrag soll bis spätestens Ende März laufen. Schließlich gibt es Pläne für einen Umbau der Jugendherberge, die der neue Eigentümer auch umsetzen können soll. Landrat Rainer Guth betonte im Ausschuss, dass man mit dem Roten Kreuz bislang "sehr gut gefahren" sei. Inzwischen mache man die Erfahrung, dass einzelne Geflüchtete zurück in die Ukraine gehen - und die meisten davon zurück nach Deutschland kommen, weil sie erkennen, dass ihre Heimat nicht mehr dieselbe ist wie zuvor. 

    Inzwischen gebe es eine erste Angebotsskizze für ein Holzhaus als Flüchtlingsunterkunft. Mit solchen alternativen Konzepten soll die Jugendherberge Steinbach nach Auslaufen eines neuen Vertrages für diesen Zweck entbehrlich werden. In der Hoffnung, dass sich die Lage nicht verschärft.

    Foto: congerdesign auf Pixabay

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