Am vergangenen Wochenende ist sehr zügig eine
Idee der Ortsgemeinde Steinbach und der Verbandsgemeinde Winnweiler konkretisiert
worden, das Gebäude der ehemaligen Jugendherberge als Unterkunft für
ukrainische Kriegsflüchtlinge zu nutzen. Dank der Unterstützung des
Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und auch des Brand- und
Katastrophenschutzes des Donnersbergkreises konnte das Gebäude innerhalb weniger
Tage hergerichtet werden.
„Am vergangenen Samstag hat und Rudolf Jacob,
der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Winnweiler, von der Idee berichtet. Am
nächsten Morgen ging es dann schon los. Wir kennen das ganze Szenario noch aus
der Flüchtlingswelle 2015. Hier haben wir das Glück, ein Gebäude in einem
Idealzustand zu haben“, sagt DRK-Kreisbereitschaftsleiter Björn Becker. Und
zudem das Glück, in Steinbach auf eine äußerst engagierte und hilfsbereite
Dorfgemeinschaft zu treffen: „Was vor Ort zu tun ist, tun wir sehr gerne“,
betont Ortsbürgermeisterin Susanne Röß. Die Ortsgemeinde hatte im Jahr 2020 das
noch möblierte Gebäude erworben. Susanne Röß ist dem künftigen Eigentümer des
Gebäudes, Timothy Hanauer, sehr dankbar. Er unterstützt es, dass hier nun erst
einmal eine erste Anlaufstelle für ukrainische Kriegsflüchtlinge entstehen
wird.
Beeindruckende Leistung
„Alles, was hier läuft, ist von heißer Nadel
gestrickt“, sagt Landrat Rainer Guth – und ergänzt: „Mit der ehemaligen
Jugendherberge haben wir hier eine Art Puffer, um die Menschen, die vor allen
Dingen auf privatem Wege zu uns kommen, dann in Wohnungen im Donnersbergkreis
weiterverteilen zu können. Dass das alles so schnell und unkompliziert geklappt
hat, war wieder einmal beeindruckend. Dafür bin ich allen Beteiligten sehr dankbar,
allen voran dem DRK-Kreisverband und der Ortsgemeinde Steinbach sowie der Verbandsgemeinde Winnweiler.“
Insgesamt rund 35 Personen werden am Samstag
und Sonntag erwartet. „Es ist davon auszugehen, dass es viele Frauen mit
Kindern sein werden, die zu uns kommen. Bereits am Montag und Dienstag werden diese
Personen in Wohnungen beziehungsweise zu Familien in der Verbandsgemeinde
Winnweiler ziehen können“, berichtet Rudolf Jacob, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde.
Jochen Lunk vom DRK-Ortsverein Münchweiler steht in einem engen Austausch mit
dem Sozialamt der Verbandsgemeinde Winnweiler. Er ist zudem Mitglied eines von
Seiten der Kreisverwaltung eingerichteten Krisenstabes.
DRK-Ehrenamtliche im Dauereinsatz
„Es ist immer wieder beeindruckend, was
unsere Ehrenamtlichen hier leisten. Von der Flüchtlingskrise 2015 an über
Corona, die Flutkatastrophe im Ahrtal bis hier sind wir eigentlich im
Dauereinsatz. Es sind immer alle da. Ohne diese Ehrenamtlichen würde es nicht
gehen“, ist Martin Moser, der Präsident des DRK-Kreisverbandes Donnersberg,
sehr dankbar.
Am Donnerstag hatten Steinbacher Bürgerinnen
und Bürger die Jugendherberge nochmals gereinigt, das DRK hat bereits erste
Räume eingerichtet, Rauchmelder werden noch eingebaut und auch Feuerlöscher
ausgetauscht, wie Eberhard Fuhr, der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur
des Donnersbergkreises, mitteilt. „Die Zusammenarbeit mit dem DRK, der
Ortsgemeinde und der Verbandsgemeinde ist großartig. Was hier in kurzer Zeit aufgebaut
worden ist, das ist rekordverdächtig“, hebt Fuhr hervor – und schiebt nach: „Wir
arbeiten hier miteinander, sehr lösungsorientiert.“ Das auch zusammen mit der
Feuerwehr der Verbandsgemeinde Winnweiler um Wehrleiter Christian Füllert.
24 Stunden Personal vor Ort
Wie Björn Becker berichtet, wurde ein
Besprechungsraum in der ehemaligen Jugendherberge zu einem Raum umfunktioniert,
in dem die Aufnahmeformalitäten erledigt werden. Es werden zudem Corona-Schnelltests
vorgenommen, auch ein Arzt wird in der Einrichtung vor Ort sein. „Wir werden 24
Stunden lang Personal im Einsatz haben“, sagt der DRK-Kreisbereitschaftsleiter.
Zum Start werden zehn Personen die Menschen aus der Ukraine empfangen, die über
private Initiativen nach Steinbach kommen. „Später müssen wir dann sehen, wie
sich alles einpendelt“, so Becker. Auch um die Verpflegung wird sich gekümmert.
Da ist es von Vorteil, dass auch noch eine Küche und Speiseraum in dem Gebäude
vorhanden sind.
60 Personen könnten aktuell in dem Gebäude
untergebracht werden. „Wir wollen schauen, dass es nicht zu eng wird. Außerdem
müssen wir auch Corona-Regeln beachten“, erläutert Becker. Grundsätzlich
möglich wäre es, Raum für weitere 40 Personen in der ehemaligen Jugendherberge zu
schaffen, wie Rudolf Jacob berichtet. Dafür müssen unter anderem aber noch Brandschutzarbeiten
erledigt werden.
Ein herzlicher Empfang
Alle Seiten, das betont auch Susanne Röß,
sind bemüht den Menschen, die in Steinbach ankommen und Schreckliches erlebt
haben, eine so angenehme Zeit wie möglich zu bereiten. Zahlreiche Angebote an
Sachspenden sind bereits eingegangen. Aktuell ist der Bedarf gedeckt. Sollten
hier bestimmte Dinge benötigt werden, wird entsprechend informiert. „Wir haben das Bestreben, die Menschen, die bei uns angekommen sind und
in nächster Zeit bei uns ankommen werden, herzlich zu empfangen und ihnen
Unterkunft und Versorgung zu bieten. Ich bin sehr froh und dankbar für die
beeindruckende Hilfsbereitschaft im Donnersbergkreis“, sagt Landrat Rainer
Guth.