Am Samstag werden erste Flüchtlinge aus der Ukraine in der Jugendherberge Steinbach erwartet

    Es war eine beeindruckende Gemeinschaftsleistung, letzte Arbeiten werden noch erledigt: Am Samstag, 5. März 2022, werden die ersten Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen, in der ehemaligen Jugendherberge in Steinbach erwartet.

    Am vergangenen Wochenende ist sehr zügig eine Idee der Ortsgemeinde Steinbach und der Verbandsgemeinde Winnweiler konkretisiert worden, das Gebäude der ehemaligen Jugendherberge als Unterkunft für ukrainische Kriegsflüchtlinge zu nutzen. Dank der Unterstützung des Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und auch des Brand- und Katastrophenschutzes des Donnersbergkreises konnte das Gebäude innerhalb weniger Tage hergerichtet werden.

    „Am vergangenen Samstag hat und Rudolf Jacob, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Winnweiler, von der Idee berichtet. Am nächsten Morgen ging es dann schon los. Wir kennen das ganze Szenario noch aus der Flüchtlingswelle 2015. Hier haben wir das Glück, ein Gebäude in einem Idealzustand zu haben“, sagt DRK-Kreisbereitschaftsleiter Björn Becker. Und zudem das Glück, in Steinbach auf eine äußerst engagierte und hilfsbereite Dorfgemeinschaft zu treffen: „Was vor Ort zu tun ist, tun wir sehr gerne“, betont Ortsbürgermeisterin Susanne Röß. Die Ortsgemeinde hatte im Jahr 2020 das noch möblierte Gebäude erworben. Susanne Röß ist dem künftigen Eigentümer des Gebäudes, Timothy Hanauer, sehr dankbar. Er unterstützt es, dass hier nun erst einmal eine erste Anlaufstelle für ukrainische Kriegsflüchtlinge entstehen wird.

    Beeindruckende Leistung

    „Alles, was hier läuft, ist von heißer Nadel gestrickt“, sagt Landrat Rainer Guth – und ergänzt: „Mit der ehemaligen Jugendherberge haben wir hier eine Art Puffer, um die Menschen, die vor allen Dingen auf privatem Wege zu uns kommen, dann in Wohnungen im Donnersbergkreis weiterverteilen zu können. Dass das alles so schnell und unkompliziert geklappt hat, war wieder einmal beeindruckend. Dafür bin ich allen Beteiligten sehr dankbar, allen voran dem DRK-Kreisverband und der Ortsgemeinde Steinbach sowie der Verbandsgemeinde Winnweiler.“

    Insgesamt rund 35 Personen werden am Samstag und Sonntag erwartet. „Es ist davon auszugehen, dass es viele Frauen mit Kindern sein werden, die zu uns kommen. Bereits am Montag und Dienstag werden diese Personen in Wohnungen beziehungsweise zu Familien in der Verbandsgemeinde Winnweiler ziehen können“, berichtet Rudolf Jacob, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde. Jochen Lunk vom DRK-Ortsverein Münchweiler steht in einem engen Austausch mit dem Sozialamt der Verbandsgemeinde Winnweiler. Er ist zudem Mitglied eines von Seiten der Kreisverwaltung eingerichteten Krisenstabes.

    DRK-Ehrenamtliche im Dauereinsatz

    „Es ist immer wieder beeindruckend, was unsere Ehrenamtlichen hier leisten. Von der Flüchtlingskrise 2015 an über Corona, die Flutkatastrophe im Ahrtal bis hier sind wir eigentlich im Dauereinsatz. Es sind immer alle da. Ohne diese Ehrenamtlichen würde es nicht gehen“, ist Martin Moser, der Präsident des DRK-Kreisverbandes Donnersberg, sehr dankbar.

    Am Donnerstag hatten Steinbacher Bürgerinnen und Bürger die Jugendherberge nochmals gereinigt, das DRK hat bereits erste Räume eingerichtet, Rauchmelder werden noch eingebaut und auch Feuerlöscher ausgetauscht, wie Eberhard Fuhr, der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Donnersbergkreises, mitteilt. „Die Zusammenarbeit mit dem DRK, der Ortsgemeinde und der Verbandsgemeinde ist großartig. Was hier in kurzer Zeit aufgebaut worden ist, das ist rekordverdächtig“, hebt Fuhr hervor – und schiebt nach: „Wir arbeiten hier miteinander, sehr lösungsorientiert.“ Das auch zusammen mit der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Winnweiler um Wehrleiter Christian Füllert.

    24 Stunden Personal vor Ort

    Wie Björn Becker berichtet, wurde ein Besprechungsraum in der ehemaligen Jugendherberge zu einem Raum umfunktioniert, in dem die Aufnahmeformalitäten erledigt werden. Es werden zudem Corona-Schnelltests vorgenommen, auch ein Arzt wird in der Einrichtung vor Ort sein. „Wir werden 24 Stunden lang Personal im Einsatz haben“, sagt der DRK-Kreisbereitschaftsleiter. Zum Start werden zehn Personen die Menschen aus der Ukraine empfangen, die über private Initiativen nach Steinbach kommen. „Später müssen wir dann sehen, wie sich alles einpendelt“, so Becker. Auch um die Verpflegung wird sich gekümmert. Da ist es von Vorteil, dass auch noch eine Küche und Speiseraum in dem Gebäude vorhanden sind.

    60 Personen könnten aktuell in dem Gebäude untergebracht werden. „Wir wollen schauen, dass es nicht zu eng wird. Außerdem müssen wir auch Corona-Regeln beachten“, erläutert Becker. Grundsätzlich möglich wäre es, Raum für weitere 40 Personen in der ehemaligen Jugendherberge zu schaffen, wie Rudolf Jacob berichtet. Dafür müssen unter anderem aber noch Brandschutzarbeiten erledigt werden.

    Ein herzlicher Empfang

    Alle Seiten, das betont auch Susanne Röß, sind bemüht den Menschen, die in Steinbach ankommen und Schreckliches erlebt haben, eine so angenehme Zeit wie möglich zu bereiten. Zahlreiche Angebote an Sachspenden sind bereits eingegangen. Aktuell ist der Bedarf gedeckt. Sollten hier bestimmte Dinge benötigt werden, wird entsprechend informiert. „Wir haben das Bestreben, die Menschen, die bei uns angekommen sind und in nächster Zeit bei uns ankommen werden, herzlich zu empfangen und ihnen Unterkunft und Versorgung zu bieten. Ich bin sehr froh und dankbar für die beeindruckende Hilfsbereitschaft im Donnersbergkreis“, sagt Landrat Rainer Guth. 

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