„Hier ist ein multifunktionales Gebäude
entstanden, das dringend notwendig war“, sagte der Landrat vor den geladenen
Gästen. Guth dankte stellvertretend für den am Bau
beteiligten Personen unter anderem dem Kirchheimbolander Architekten Christoph
Groth für die Planung, Bodo Burgey, dem Geschäftsführer der Firma Burgey GmbH
aus Göllheim, die den Auftrag für den Bau der Halle erhalten hatte, Roland Breitenbruch, der den Bau von Seiten
der Kreisverwaltung betreute, Tanja Gaß, die für den Katastrophenschutz
zuständige Abteilungsleiterin der Kreisverwaltung, Eberhard Fuhr, dem Brand-
und Katastrophenschutzinspekteur des Kreises, sowie der Verbandsgemeinde Nordpfälzer
Land. Das Gebäude befindet sich in Rockenhausen in der Straße Im Wörth gegenüber
der Feuerwehr. Die Zufahrt kann mitbenutzt werden. „So konnte hier ein
Kastrophenschutz-Stützpunkt entstehen und es können Synergieeffekte geschaffen
werden. Ich danke allen politischen Kräften im Kreis, die hier an einem Strang
gezogen haben“, sagte der Landrat. Wichtig war es ihm aber auch, allen
ehrenamtlich Engagierten im Brand- und Katastrophenschutz zu danken.
Platz für vier Fahrzeuge, Schulungsraum, Lagermöglichkeiten und mehr
Im Herbst 2020 wurde mit dem Bau des 15 mal
30 Meter großen und 7,24 Meter hohen Gebäudes gestartet. In der dank einer
Lichtkuppel hell wirkenden Halle werden vier Fahrzeuge untergebracht: zwei
Gerätewagen und ein Rettungswagen des Kreises, dazu ein Rettungswagen (RTW) des
Rockenhausener Ortsvereins des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Doch in der Halle
mit einer Nutzfläche von 540 Quadratmetern gibt es nicht nur Stellplätze für
Fahrzeuge. Im Erdgeschoss sind Duschräume für Männer und Frauen, Lagerräume, ein
Desinfektionsraum, eine Werkstatt und Büros vorhanden. Im Obergeschoss gibt es
neben Toiletten auch eine Küche, ein Aufenthaltsbereich, ein Besprechungsraum,
der zudem für Schulungen vorgesehen ist, und Lagerräume für das Katastrophenschutz-Modul
Sanitätsdienst. Die Gebäudehülle wurde in einem Stahlskelett-System errichtet,
die Außenwände haben gedämmte Fassadenpaneele. Die Innenwände wurden in Massivbauweise
hergestellt. Das Dach ist um 15 Grad geneigt. Hinter dem Gebäude sind neun
Parkplätze und Fahrradstellplätze entstanden.
Neue Heimstätte
„Wir erreichen heute einen Meilenstein im Brand-
und Katastrophenschutz im Donnersbergkreis. Wir freuen uns sehr, hier eine neue
Heimstätte zu beziehen. Unsere alte war in die Jahre gekommen. Hier haben wir
nun eine moderne, adäquate Unterkunft, was auch eine Wertschätzung für unsere
Ehrenamtlichen ist. Wenn man ordentliche Fahrzeuge und eine zeitgemäße
Unterkunft hat, motiviert das, macht Spaß und hilft ganz sicher auch bei der
Suche nach weiteren Aktiven“, sagte Martin Moser, der Präsident des
DRK-Kreisverbandes Donnersberg. Die bisher von der Einheit genutzte Halle in
der Breslauer Straße hat die immer weiter wachsenden Anforderungen an den
Katastrophenschutz nicht mehr erfüllen können. Auch Michael Vettermann, der
Rockenhausener Stadtbürgermeister, freut sich über das neue Gebäude, wie er
betonte: „Ich wünsche Ihnen sehr viele gelungene Übungen und sehr wenige Einsätze.“
„Gerade vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse
mit der Flutkatastrophe im Norden von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen,
aber auch den zunehmenden Starkregenereignissen und Vegetationsbränden in
unserer Region ist ein entsprechend aufgestellter Katastrophenschutz von großer
Bedeutung. Der Bau einer neuen SEG-Halle war schon lange ein Thema. Ich bin froh,
dass wir diesen umgesetzt haben“, berichtete der Landrat, der sich bei der
Errichtung des Gebäudes auch finanzielle Unterstützung von Seiten des Landes
gewünscht hätte. „Diese ist leider bis heute ausgeblieben, obwohl es bei
vergleichbaren Projekten an anderen Orten Förderungen gab. So mussten wir als
Kreis das Projekt alleine stemmen.“
Schnell-Einsatz-Gruppen
Schnell-Einsatz-Gruppen bestehen aus
medizinisch und technisch ausgebildeten Einsatzkräften, die bei
außergewöhnlichen Ereignissen – etwa bei Unfällen mit vielen Verletzten – die
Betroffenen versorgen und den Rettungsdienst unterstützen sollen. Der Kreis hat für solche Einsatzbereiche vier
SEG-Einheiten gebildet: Führung, Sanität, Betreuung und Versorgung, dazu gehört
auch die psychosoziale Betreuung. Das Personal hierfür stellt das Deutsche Rote
Kreuz.
Zahlen & Fakten SEG-Halle Rockenhausen
- Baustart: Herbst 2020
- Größe: rund 15 mal 30 Meter, Nutzfläche 540 Quadratmeter
- Gebäudehöhe: 7,24 Meter
- Planung: Groth Architektur Kirchheimbolanden
- Ausführende Baufirma: Burgey GmbH Göllheim
- Kosten: rund 1,5 Millionen Euro, Finanzierung durch den Donnersbergkreis
- Stellplätze in der Halle: 4
- Dazu Büroräume, Lagerräume, Duschen, Toiletten, Aufenthaltsraum, Teeküche, Schulungs- und Besprechungsraum, Desinfektionsraum
- Einweihung: 26. März 2022