Nach dem Jahresausflug im Juni, der mit einer Wanderung über den „Evolutionsweg“ in Ottersheim startete, eine Weinprobe in Flörsheim-Dalsheim und den Abschluss im Haus der Deutschen Weinstraße in Bockenheim umfasste, dem traditionellen Grillfest im August in Rockenhausen, war im Oktober noch eine Besichtigung des umgebauten Feuerwehrhauses in Alsenz vorgesehen. Da doch einige Mitglieder in der letzten Zeit an Corona erkrankt waren, hatte nur eine kleine Gruppe den Weg nach Alsenz gefunden.
Abteilungsleiter Rüdiger Kragl aus Ottersheim begrüßte die, „die immer dabei sind“, herzlich und dankte der Feuerwehreinheit Alsenz für die Bereitschaft, dieses Treffen zu organisieren. Der stellvertretende Wehrführer, Hauptbrandmeister Stefan Bayer, begrüßte die Besuchergruppe und freute sich, dieser das vor wenigen Jahren erweiterte und umgebaute Feuerwehrhaus und die Fahrzeugausstattung zu präsentieren und die Funktionen zu erläutern. Unterstützt wurde er dabei von Feuerwehrkamerad und Brandmeister Sebastian Specht.
Das Feuerwehrhaus, das früher
nur über eine Fahrzeughalle, einen Aufenthalts- und Schulungsraum, eine FEZ
(Funk- und Fernmeldezentrale) sowie kleinere Lagerräume verfügte, wurde vor zirka fünf Jahren umgestaltet. Neben den sanitären Anlagen
wurden Umkleideräume mit Spinden für Frauen und Männer und ein größerer
Schulungs- und Aufenthaltsraum mit einer Teeküche, in der Speisen und Getränke
bei längeren Einsätzen bereitet werden können, geschaffen.
Raum für Jugendfeuerwehr
In den Richtlinien des Landes für die Ausstattung von Feuerwehrhäusern ist auch ein separater Schulungs- und Arbeitsraum für die Jugendfeuerwehr vorgesehen, der auch besonders finanziell gefördert wird, um die Jugendfeuerwehrarbeit zu unterstützen. Jugendfeuerwehrwartin und Löschmeisterin Melanie Gerhardt-Mosbach erläuterte den Gästen, dass die Jugendfeuerwehr in diesem Raum ihre theoretische Feuerwehrausbildung, Spiele und allgemeine Jugendbeschäftigungen mache, sowie basteln und werken könne. Die erarbeiteten Projekte könnten im Raum verbleiben und müssten nicht immer weggeräumt werden. Für die ordentliche Aufbewahrung und Gestaltung des Raumes sind die Jugendlichen selbst verantwortlich.
Derzeit sind in der
Jugendfeuerwehr Alsenz sechs Jungen und sechs Mädchen zwischen 10 und 16 Jahren
aktiv. Die Kinder der Vorbereitungsgruppe für die Jugendfeuerwehr („Bambinigruppe“), das sind Kinder zwischen 6 und 10 Jahren, sind größtenteils
mit 10 Jahren in die Jugendfeuerwehr gewechselt. Derzeit gibt es keine
Bambinigruppe in der Feuerwehreinheit Alsenz.
Die Feuerwehreinheit Alsenz hat derzeit 18 Männer und 5 Frauen im Einsatzdienst, was für die Größe der Ortsgemeinde zu wenig ist. Die meisten Wehrangehörigen machen zudem Doppeldienst, da sie nicht nur aus Alsenz, sondern den umliegenden Ortschaften kommen.
Daneben gibt es noch eine
Alterskameradschaft („Die alten Spritzer“) und einen Feuerwehrförderverein, die die
Aktiven bei längeren Einsätzen bei der Verpflegung und Logistik unterstützen. So hat sich der Förderverein zusammen mit aktiven Feuerwehrleuten auch beim
Corona-Testzentrum in der Turn- und Festhalle beteiligt. Von dem
erwirtschafteten Geld wurden zwei Defibrillatoren beschafft. Einer davon hängt am
Feuerwehrhaus, der andere in der Oberndorfer Straße, Richtung Sportplatz.
Engagement von Förderverein und Alterskameraden
Der Förderverein und die Alterskameraden engagieren sich auch stark in der Kameradschaftspflege und bei der Beschaffung von zusätzlicher Ausrüstung. So wurde neben dem Feuerwehrhaus ein Grillplatz mit Sitzgelegenheit gebaut, der im Sommer nach den Übungen gern genutzt wird. Nach der Besichtigung der Räumlichkeiten informierten Hauptbrandmeister Bayer und Brandmeister Specht die Besucher über die Fahrzeug- und technische Ausstattung.
Die Feuerwehreinheit Alsenz verfügt über ein Hilfeleistungsfahrzeug-10 (HLF-10) mit einer eingebauten Pumpe, 1600 Liter Wassertank, Schlauchmaterial und Ausrüstung für eine Gruppe (= 9 Fw-Leute), 4 umluftunabhängige Atemschutzgeräte, die während der Fahrt angelegt werden können und eine umfangreiche Ausrüstung für größere Technische Hilfe. Dazu gehören unter anderem ein hydraulischer Rettungssatz (Schere und Spreizer für die Befreiung von eingeklemmten Personen aus Fahrzeugen), Hebekissen, Seilzug, Notstromerzeuger mit Flutlichtstrahlern zur Ausleuchtung der Einsatzstelle.
Dieses Fahrzeug wurde noch von
der ehemaligen VG Alsenz-Obermoschel als Ersatz für ein Tanklöschfahrzeug 16/24
(TLF 16/24), das fast 40 Jahre alt war, beschafft. Als Ersatz für das ehemalige
Ölwehrfahrzeug des Donnersbergkreises hat der Donnersbergkreis zusammen mit
der VG Alsenz-Obermoschel vor zirka 15 Jahren ein Mehrzweckfahrzeug 2 (MZF-2 = LKW
mit Hebebühne) zum Transport der in Rollcontainern verlasteten
Ölwehrausrüstung, aber auch für den Transport von Sandsäcken, Pumpen,
Schläuchen und sonstigem Material beschafft, das sowohl bei örtlichen als auch
bei überörtlichen Einsätzen eingesetzt werden kann.
Hochwasserpumpen und Watboot
Wegen der häufigen Hochwasser im Alsenztal, vor allem aber in Alsenz selbst, sind im Feuerwehrhaus auch spezielle Hochwasserpumpen und ein selbstgebautes Watboot aus Aluminium, das schon für die Evakuierung von Personen im Bereich des überfluteten Rathausplatzes eingesetzt wurde, stationiert.
Weitere Fahrzeuge der Feuerwehreinheit Alsenz sind ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTF), das auch für die Jugendfeuerwehrarbeit genutzt werden kann, und ein Einsatzleitwagen-1 (ELW-1), der für die Koordinierung der Einsatzkräfte bei größeren Einsätzen in der ganzen Verbandsgemeinde eingesetzt wird.
Nach dem Rundgang durch das
Feuerwehrhaus ging es zum gemütlichen Teil in den Aufenthaltsraum, wo die
Jugendfeuerwehrwartin und ihre Tochter Weißwürste mit Brezeln und Getränken für
die Gäste gerichtet hatten. KFI a.D. Werner Schäfer hatte
einen Ordner mit Bildern dabei, der viele Erinnerungen aufleben ließ, von der
Gründung der Alterskameradschaft in Bastenhaus und zahlreichen Veranstaltungen,
z. B. Grillfesten, Geschicklichkeitsfahren, einem Besuch beim ZDF in Mainz und
bei der Mainzer Radiofastnacht im Kurfürstlichen Schloss in Mainz.
Zum Abschluss dankte Referatsleiter Rüdiger Kragl der Feuerwehreinheit Alsenz, vor allem aber dem stv. Wehrführer Stefan Bayer und seinen Helferinnen und Helfern für die Führung, die umfangreichen Informationen und die anschließende Verpflegung der Alterskameraden und -kameradinnen an diesem Abend.
Text und Bild: Werner Schäfer