Herbert Hofmeister zeigte sich erfreut, dass so viele Gäste zum
Neujahrsempfang des Donnersbergvereins gekommen waren. Der Vorsitzende gab
nicht nur einen Rückblick auf vergangene Aktivitäten, zeigte sich erfreut, dass
es mittlerweile auch viele Verbindungen zu anderen Vereinen in der Region und
darüber hinaus gibt, sondern blickte auch auf das Jahr 2023. Dort haben die
Mitglieder einiges vor – von einem irischen Benefiz-Konzert mit der Band
„Foreign Feathers“ in Weitersweiler am 13. Mai bis zu einem Frühlingsfest am 3.
und 4. Juni am Ludwigsturm auf dem Donnersberg. Zudem stehen Arbeiten am Turm
sowie am Kiosk auf der höchsten Erhebung der Pfalz bevor. Zudem gibt es weitere
Ideen zur Rekonstruktion eines Zangentors auf dem Donnersberg.
Ausstellung zum Donnersberg und zu Carl Wilhelm von Gümbel
Und – nachdem im Obergeschoss bereits eine beeindruckende Ausstellung zur großen keltischen Stadtanlage auf dem Donnersberg eingeweiht worden ist – soll im Untergeschoss eine Ausstellung zur Geschichte, Geologie sowie Flora und Fauna entstehen, wie Herbert Hofmeister bekanntgab. Bereits zu sehen sind im Untergeschoss zahlreiche Informationen zum Leben und Wirken von Carl Wilhelm von Gümbel. Das Leben und Wirken des Begründers der geologischen Landeskartierung und Wegbereiters der heutigen Geologischen Landesämter stand auch im Mittelpunkt des Neujahrsempfangs, bei dem Mitglieder der Familie Gümbel unter den Gästen waren.
In einer von Eberhard Krezdorn moderierten „Disputation“ gaben
Wolfgang Hofmeister und Jost Haneke kurzweilig, äußerst unterhaltsam und sehr
informativ Einblicke, bezeichneten Carl Wilhelm von Gümbel als „Pionier der
geologischen Kartierungen“ und als sehr aktiven Menschen – heute würde man ihn
als „Workaholic“ bezeichnen. Bereits am Beginn seiner Laufbahn
fand die Abhandlung „Geognostische Bemerkungen über den Donnersberg“ große
Beachtung (1846). Zahlreiche Ehrungen wurden Carl Wilhelm von Gümbel, von König
Maximilian II. Joseph in Bayern zum Leiter des ersten Geologischen Dienstes in
Deutschland betraut, zuteil: Ehrenbürger von München für die Arbeit zur
Wasserversorgung der Stadt, Professur an der dortigen Universität, Ehrendoktor
der Universität Jena, Ritter des Maximilianordens, Träger des Verdienstordens
der Bayrischen Krone oder Königlicher Geheimer Rat.
Professor Wolfgang Hofmeister, der frühere Dekan des Fachbereichs Chemie, Pharmazie und Geowissenschaften sowie Vizepräsident der Mainzer Universität, und Jost Haneke, ehemaliger Geologiedirektor des Landesamts für Geologie und Bergbau, würdigten Carl Wilhelm von Gümbel auch mit so manchen Vergleichen zur heutigen Zeit und der Bedeutung seiner Arbeit. Eine Würdigung ist auch von Seiten der Ortsgemeinde vorgesehen, wie Ortsbürgermeister Ernst-Ludwig Huy berichtete. In welcher Form, soll mit dem Ortsgemeinderat besprochen werden.
Der
Donnersberg – ein „Nationaler Geotop“
Landrat
Rainer Guth hob das Engagement des Donnersbergvereins hervor. Zudem überreichte
er Herbert Hofmeister eine ganz besondere Urkunde, die ihren Platz in der neuen
Ausstellung über den Donnersberg erhalten soll. Im Oktober 2021 hatte Prof.
Dr. Georg Wieber, der Leiter des Landesamtes für Geologie und Bergbau, dem
Landrat diese während eines Aktionstages in der BergbauErlebnisWelt Imsbach
verliehen. Die höchste Erhebung der Pfalz hatte damit das Prädikat „Nationaler
Geotop“ erhalten. Im Jahr 2004 hatte die Akademie für Geowissenschaften und
Geotechnologien in Hannover einen Wettbewerb zur Erfassung der bedeutendsten
Geotope Deutschlands gestartet. Aus 180 Vorschlägen wurden 77 Objekte durch
eine Fachkommission zur Auszeichnung vorgeschlagen und erhielten im Mai 2006
das Prädikat „Nationaler Geotop“. In Rheinland-Pfalz wurden damals sechs
Geotope beziehungsweise Landschaften ausgezeichnet, darunter der Teufelstisch
im Pfälzerwald und die Dauner Maare in der Eifel. Zehn Jahre später, im
Zuge einer Reevaluierung, wurde zu neuerlichen Vorschlägen durch die
Staatlichen Geologischen Dienste aufgerufen. Fünf weitere Geotope in
Rheinland-Pfalz erhielten das begehrte Prädikat: der Donnersberg, der Rotenfels
an der Nahe, die Erpeler Ley am Rhein, der Wasserfall Dreimühlen in der Eifel
und die Rheingrabenrandstörung bei Deidesheim sind nunmehr Nationale Geotope.
Eine Verleihung des Zertifikates musste aufgrund der Coronavirus-Pandemie auf
2021 verschoben werden, wie Rainer Guth berichtete.