Donnersbergverein startet Gümbel-Jahr mit besonderen Neujahrsempfang – Landrat überreicht Zertifikat für Ausstellung

    Es war ein ganz besonderer Neujahrsempfang des Donnersbergvereins am Samstag im Donnersberghaus in Dannenfels.  Am 11. Februar 1823 hatte Carl Wilhelm von Gümbel im Forsthaus in „der Hohl“ in Dannenfels das Licht der Welt erblickt. An den größten Sohn des Dorfes soll 2023 zu dessen 200. Geburtstag mit einem „Gümbel-Jahr“ erinnert werden, wie der Vorsitzende Herbert Hofmeister berichtete. Aber auch darüber hinaus hat der so engagierte Verein noch einiges vor. Unter anderem soll im Donnersberghaus auch eine Ausstellung zur höchsten Erhebung der Pfalz entstehen. Und dort wird die Urkunde zur Auszeichnung „Nationaler Geotop“ ihren Platz finden, die Landrat Rainer Guth während des Empfangs dem Vereinsvorsitzenden überreichte.

    Herbert Hofmeister zeigte sich erfreut, dass so viele Gäste zum Neujahrsempfang des Donnersbergvereins gekommen waren. Der Vorsitzende gab nicht nur einen Rückblick auf vergangene Aktivitäten, zeigte sich erfreut, dass es mittlerweile auch viele Verbindungen zu anderen Vereinen in der Region und darüber hinaus gibt, sondern blickte auch auf das Jahr 2023. Dort haben die Mitglieder einiges vor – von einem irischen Benefiz-Konzert mit der Band „Foreign Feathers“ in Weitersweiler am 13. Mai bis zu einem Frühlingsfest am 3. und 4. Juni am Ludwigsturm auf dem Donnersberg. Zudem stehen Arbeiten am Turm sowie am Kiosk auf der höchsten Erhebung der Pfalz bevor. Zudem gibt es weitere Ideen zur Rekonstruktion eines Zangentors auf dem Donnersberg.

    Ausstellung zum Donnersberg und zu Carl Wilhelm von Gümbel

    Und – nachdem im Obergeschoss bereits eine beeindruckende Ausstellung zur großen keltischen Stadtanlage auf dem Donnersberg eingeweiht worden ist – soll im Untergeschoss eine Ausstellung zur Geschichte, Geologie sowie Flora und Fauna entstehen, wie Herbert Hofmeister bekanntgab. Bereits zu sehen sind im Untergeschoss zahlreiche Informationen zum Leben und Wirken von Carl Wilhelm von Gümbel. Das Leben und Wirken des Begründers der geologischen Landeskartierung und Wegbereiters der heutigen Geologischen Landesämter stand auch im Mittelpunkt des Neujahrsempfangs, bei dem Mitglieder der Familie Gümbel unter den Gästen waren.

    In einer von Eberhard Krezdorn moderierten „Disputation“ gaben Wolfgang Hofmeister und Jost Haneke kurzweilig, äußerst unterhaltsam und sehr informativ Einblicke, bezeichneten Carl Wilhelm von Gümbel als „Pionier der geologischen Kartierungen“ und als sehr aktiven Menschen – heute würde man ihn als „Workaholic“ bezeichnen. Bereits am Beginn seiner Laufbahn fand die Abhandlung „Geognostische Bemerkungen über den Donnersberg“ große Beachtung (1846). Zahlreiche Ehrungen wurden Carl Wilhelm von Gümbel, von König Maximilian II. Joseph in Bayern zum Leiter des ersten Geologischen Dienstes in Deutschland betraut, zuteil: Ehrenbürger von München für die Arbeit zur Wasserversorgung der Stadt, Professur an der dortigen Universität, Ehrendoktor der Universität Jena, Ritter des Maximilianordens, Träger des Verdienstordens der Bayrischen Krone oder Königlicher Geheimer Rat.

    Professor Wolfgang Hofmeister, der frühere Dekan des Fachbereichs Chemie, Pharmazie und Geowissenschaften sowie Vizepräsident der Mainzer Universität, und Jost Haneke, ehemaliger Geologiedirektor des Landesamts für Geologie und Bergbau, würdigten Carl Wilhelm von Gümbel auch mit so manchen Vergleichen zur heutigen Zeit und der Bedeutung seiner Arbeit. Eine Würdigung ist auch von Seiten der Ortsgemeinde vorgesehen, wie Ortsbürgermeister Ernst-Ludwig Huy berichtete. In welcher Form, soll mit dem Ortsgemeinderat besprochen werden.

    Der Donnersberg – ein „Nationaler Geotop“

    Landrat Rainer Guth hob das Engagement des Donnersbergvereins hervor. Zudem überreichte er Herbert Hofmeister eine ganz besondere Urkunde, die ihren Platz in der neuen Ausstellung über den Donnersberg erhalten soll. Im Oktober 2021 hatte Prof. Dr. Georg Wieber, der Leiter des Landesamtes für Geologie und Bergbau, dem Landrat diese während eines Aktionstages in der BergbauErlebnisWelt Imsbach verliehen. Die höchste Erhebung der Pfalz hatte damit das Prädikat „Nationaler Geotop“ erhalten. Im Jahr 2004 hatte die Akademie für Geowissenschaften und Geotechnologien in Hannover einen Wettbewerb zur Erfassung der bedeutendsten Geotope Deutschlands gestartet. Aus 180 Vorschlägen wurden 77 Objekte durch eine Fachkommission zur Auszeichnung vorgeschlagen und erhielten im Mai 2006 das Prädikat „Nationaler Geotop“. In Rheinland-Pfalz wurden damals sechs Geotope beziehungsweise Landschaften ausgezeichnet, darunter der Teufelstisch im Pfälzerwald und die Dauner Maare in der Eifel.  Zehn Jahre später, im Zuge einer Reevaluierung, wurde zu neuerlichen Vorschlägen durch die Staatlichen Geologischen Dienste aufgerufen. Fünf weitere Geotope in Rheinland-Pfalz erhielten das begehrte Prädikat: der Donnersberg, der Rotenfels an der Nahe, die Erpeler Ley am Rhein, der Wasserfall Dreimühlen in der Eifel und die Rheingrabenrandstörung bei Deidesheim sind nunmehr Nationale Geotope. Eine Verleihung des Zertifikates musste aufgrund der Coronavirus-Pandemie auf 2021 verschoben werden, wie Rainer Guth berichtete.

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