Nicht nur, weil sie die Sorgen und Nöte, aber auch die Hoffnungen der Ukrainerinnen und Ukrainer kennt, war es ihr möglich, die Stelle als Beschäftigungspilotin so ideal auszufüllen. Zusätzlich spricht sie die Sprache ihrer Landsleute, dazu neben Deutsch auch noch Russisch und Englisch. So konnten schnellstmöglich Hemmnisse und Hürden abgebaut und eine Vertrauensbasis zu den Menschen aus der Ukraine aufgebaut werden. Das führte schnell dazu, dass sich das Unterstützungsangebot herumgesprochen hat und Frau Vlasiuk täglich Beratungen, telefonisch und persönlich, durchführte.
Die Zielgruppe war vielfältig und breit interessiert
Zur konkreten Zielgruppe der Beschäftigungspilotin gehörten erwerbsfähige Erwachsene aus der Ukraine, die nach einer ersten Orientierungszeit in Deutschland einer Beschäftigung nachgehen wollten. Die Gruppe setzt sich vereinzelt aus hoch qualifizierten Kräften zusammen. Bei der Gruppe der Frauen konnten viele eine pädagogische Ausbildung, beispielsweise als Lehrerin oder Kindererzieherin sowie eine Ausbildung im medizinischen Bereich vorweisen. Bei den Männern waren meist Produktionsberufe, wie Elektriker oder Mechaniker vertreten. Aber auch Anfragen in Richtung Ausbildung und Selbstständigkeit begleiteten die Beratungsgespräche von Frau Vlasiuk. Auffällig war auch, dass die Befragten oftmals eine Tätigkeit unterhalb ihrer Qualifikation anstreben. Hintergrund dieser Entwicklung war der Mangel an Sprachkenntnissen. Gemeinsam mit einer internen Arbeitsgruppe der Kreisverwaltung arbeitete Frau Vlasiuk daran, das Angebot und die Struktur an Sprachkursen zu verbessern und dem tatsächlichen Bedarf anzupassen.
Bestehende Netzwerke wurden genutzt
Die Beschäftigungspilotin nahm an bereits bestehenden Helferkreis-Treffen in allen fünf Verbandsgemeinden des Kreises teil, stellte sie sich vor und bot ihre Unterstützung an. In den Gesprächen wurde neben der Kompetenzerfassung, über mögliche Arbeitsbereiche, basierend auf der familiären Situation, Mobilität, Verfügbarkeit eines Fahrzeugs etc. gesprochen. Häufig aufkommenden Fragen betrafen die Thematik der Sprachkursangebote sowie der Anerkennung von Zeugnissen und Qualifikationen. Hierzu hat Frau Vlasiuk sehr individuell und ausführlich beraten.
Darüber hinaus besuchte sie regelmäßig die Gruppenunterkünfte in Steinbach und Kirchheimbolanden und arbeite eng mit der Gemeinnützigen Beschäftigungs-und Qualifizierungsgesellschaft zusammen.
In ihrer Zeit bei der Kreisverwaltung arbeitete Valentyna Vlasiuk intensiv mit dem Jobcenter Donnerbergkreis, der Ausländerbehörde, dem Jugendamt, dem Sozialamt sowie der Kreisvolkshochschule zusammen. So fanden insgesamt vier Sprechstunden in den Räumlichkeiten des Jobcenters statt. Auch Dolmetscher- oder Übersetzungsarbeiten übernahm Frau Vlasiuk gerne und unterstütze damit die Kolleginnen und Kollegen der anderen Fachabteilung. Darüber hinaus besuchte Frau Vlasiuk regelmäßig die laufenden Integrationskurse, um den Kursteilnehmenden direkt einen Anstoß und einen möglichen Ausblick für die Zeit nach Beendigung des Kurses aufzuzeigen.
Auch bei Arbeitgebern bekannt
Frau Vlasiuk gelang es darüber hinaus, sich in verschiedenen Branchen gute Kontakte zu regionalen Arbeitgebern aufzubauen. Ihre Dienstleistung für die arbeitsuchende Person, aber auch für den Betrieb war vollumfänglich und bedarfsgerecht. Durch Ihre freundliche, offene und direkte Art konnte sie zahlreiche Arbeitsstellen, aber auch Probearbeitstage und Praktika vermitteln. Bei Bedarf begleitete sie den Bewerber sogar, um sicherzustellen, dass es keine Verständigungsprobleme gab.
Vor allem das Projekt „Job-Start“, bei dem es um Einblicke in verschiedene Betriebe und Branchen geht, konnte durch das gute Netzwerk von Frau Vlasiuk bereichert werden. Die Schwerpunkte im Projekt lagen erst auf der Gastronomie, dann auf dem Arbeitsfeld der Produktion und zuletzt auf dem Schwerpunkt Industrie. In allen Terminen konnten Ukrainerinnen und Ukrainer in Ausbildung, feste Beschäftigungsverhältnisse oder Probearbeitstage vermittelt werden.
Das Projekt „Beschäftigungspilot“ und die damit verbundenen Aufgaben und Aktivitäten waren ein idealer Anstoß und weiterer guter Schritt, um den Integrationsprozess im Donnersbergkreis noch reibungsloser auszugestalten. Die letzten Monate haben gezeigt, wie erfolgreich ein etwas angeleiteter Weg hin zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt sein kann. Wir konnten die im Donnersbergkreis lebenden Geflüchteten als großes Potenzial, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, identifizieren. Mit Hilfe von Frau Vlasiuk und ergänzt durch Formate wie den „Donnersberger Beschäftigungsgipfel“ und das Projekt „Job-Start“ konnten ideale Impulse gesetzt werden, die auch nach Beendigung des Projektes fortgeführt werden sollen.
Im Gesamten betrachtet war das Projekt ein sehr großer Erfolg und ein sehr wichtiger Impulsgeber für die Integrationsarbeit im Donnersbergkreis. Vor allem die Menschen aus der Ukraine, die für sich entschieden haben sich eine Zukunft im Donnersbergkreis aufzubauen, waren überaus dankbar für die Unterstützung der Beschäftigungspilotin. Mit ihrem unermüdlichen Einsatz, der überaus freundlichen und hilfsbereiten Art sowie dem nötigen Maß an Empathie und Überzeugungskraft, hat Frau Vlasiuk einen tollen Job gemacht und damit einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Wie geht´s weiter:
Das Projekt hat gezeigt, dass die Migration durchaus Potential zur Gewinnung von Arbeitskräften bietet. Die Nutzung dieses Potenzials soll weiter verbessert werden. Hierzu hat das Projekt interessante Handlungsansätze gezeigt. Die Kreisverwaltung Donnersbergkreis ist hier in einem sehr intensiven Austausch mit den relevanten Akteuren. Ferner soll auch das erfolgreiche gestartete Projekt „Job-Start“ weiter fortgesetzt werden.
Foto: Kreisverwaltung Donnersbergkreis