Abteilungsleiterin
Heike Frey begrüßte die Teilnehmenden und erinnerte zum Auftakt der
Veranstaltung an die dramatischen Einschränkungen gerade für Kinder und
Jugendliche während der Coronazeit. Vor allem die damaligen Kontaktverbote,
Schul- und Kitaschließungen hätten diese
jungen Menschen von ihrem Lebensumfeld abgeschnitten und wirkten heute noch
nach. Vor diesem Hintergrund komme der (Re-)Aktivierung und Stärkung des
Sozialraumes und der sozialräumlichen Arbeit besondere Bedeutung zu.
Was ist Sozialraumorientierung?
Unter „Sozialraumorientierung“ versteht man „ein ganzheitliches Fachkonzept der sozialen Arbeit,“ wie in einem Online Glossar der Caritas nachzulesen ist: „Im Kern geht es darum, die Lebensbedingungen von Menschen in einem Sozialraum (Stadt, Stadtteil, Dorf) zu verbessern. Ihre Interessen und Bedürfnisse stehen dabei im Vordergrund.“ Sozialraumorientierung geht dabei über die herkömmlichen Einzelfallhilfen hinaus und hat zum Ziel, Lebenswelten zu gestalten und Verhältnisse zu schaffen, die es Menschen ermöglichen, in schwierigen Lebenslagen besser und nachhaltiger zurechtzukommen (siehe den Wikipedia Artikel zu „Sozialraumorientierung“)
Stefan Balzer, Kreisjugendpfleger und Koordinator der Schulsozialarbeit beim Kreisjugendamt, führte als Moderator durch den Tag. Er hatte als Gastredner Prof. Dr. Ulrich Deinet von der Fachhochschule Düsseldorf, seines Zeichens ausgewiesener Experte im Bereich Sozialarbeit/Sozialpädagogik, für die Veranstaltung gewinnen können. Prof. Dr. Deinet gelang es mühelos, die Gäste mit einem lebendigen und anschaulichen Vortrag für das Thema einzunehmen. Mit zahlreichen persönlichen Erfahrungen illustriert, berichtete er von Kinderperspektiven und Definitionsansätzen, Partizipation und Netzwerkarbeit, Strukturen und Orientierung, Chancen und Grenzen der Sozialraumorientierung. Mit diesem Referat schaffte er die Basis für die aktiv gestaltete Networking-Mittagspause; es entstand ein Gesprächsklima, welches vielfältige Fachgespräche unter den Teilnehmenden förderte.
Danach boten Lisa Jakob, Teamleitung der Sozialen Dienste im
Team Ost, und Stefan Balzer einen „Ausblick in die sozialräumliche Arbeit im
Donnersbergkreis“. Hier berichteten die beiden über Eindrücke aus dem Besuch der
Sozialen Dienste des hiesigen Kreisjugendamtes bei den Kolleginnen und Kollegen
im hessischen Vogelbergkreis, die im Bereich der Hilfen zur Erziehung das
Fachkonzept Sozialraumorientierung zur Anwendung bringen. Auch für den
Donnersbergkreis wird die Umsetzung zukünftig angestrebt.
In fünf Arbeitsgruppen, aufgeteilt nach Verbandsgemeinden, befassten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anschließend mit den Gegebenheiten in den jeweiligen Sozialräumen. In einem lebhaften Austausch erörterten sie unter anderem, welche Angebote im Umfeld der jungen Menschen und ihrer Familie jeweils zur Verfügung stehen, diskutierten Problemstellungen und identifizierten gemeinsam Bedarfe vor Ort. Auch dieses Format der Zusammenarbeit erschien vielen der Teilnehmenden perspektivisch geeignet, um eine gute Kooperation vor Ort zu fördern.
Zum Abschluss der Veranstaltung gingen Dankesworte an Herrn Prof. Dr. Deinet für den fesselnden Vortrag, an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihre aktive Mitarbeit in den Workshops und an das Team der Abteilung Jugend, Familie und Sport für die tatkräftige, gemeinsame Mithilfe bei der Durchführung der gelungenen Veranstaltung.
Fotos: Kreisverwaltung Donnersbergkreis (Bild 2 zeigt Lisa Jakob, Prof. Dr. Deinet, Heike Frey und Stefan Balzer)