Der "Sachverständigenkreis Afrikanische
Schweinepest" tagte am 14. März zum zweiten Mal. Wie Kreistierärztin Ute
Stauffer-Bescher informierte, wurde in Deutschland bisher kein Fall registriert
– für die Veterinärin ein Zeichen dafür, dass die Biosicherheitsmaßnahmen von
Tierhaltern, Verbänden und Behörden bisher erfolgreich waren. Grund zum Aufatmen
gibt es jedoch nicht, im Gegenteil. Seit ihrem Auftreten im Baltikum im Jahr
2014 hat sich die Afrikanische Schweinepest rasant ausgebreitet und kommt den
deutschen Landesgrenzen immer näher. Boris Rendel, Leiter des Kreisveterinäramts, erwartet im Fall eines
Ausbruchs im Donnersbergkreis einen großen personellen Aufwand, doch die
Strukturen sind geschaffen, man fühlt sich gerüstet. Mit einer Tierseuchenübung
im November 2018 hat man versucht, den Ernstfall abzubilden und mögliche
Schwachstellen zu korrigieren, so Rendel. Dass Rheinland-Pfalz gut aufgestellt
ist, bestätigte auch die EU-Kommission bei einem Besuch in Mainz. Zusätzliche
Ausrüstung wurde auf Landesebene angeschafft, die Kooperation mit den
Nachbarländern ausgebaut. Auch die Einheiten des Katastrophenschutzes haben
Vorbereitungen getroffen, wie Kreisfeuerwehrinspektor Christian Rossel berichtet.
Eine neue Dekontaminationswanne für Großfahrzeuge zum Beispiel steht zur
Verfügung, weitere Anschaffungen sind geplant. Das Hauptaugenmerkt liegt
aktuell auf der Afrikanischen Schweinepest, doch ist das Material ausnahmslos
auch anderweitig einsetzbar.
Gut zu wissen: Für den Menschen stellt das ASP-Virus
keine Gefahr dar, doch Hausschweinebestände und damit die Existenz von landwirtschaftlichen
Betrieben sind massiv bedroht. Nicht verwunderlich, dass sich die Zahl der
Schweinehalter im Donnersbergkreis zunehmend verringert – innerhalb eines
Jahres von 110 auf 97. Größere Betriebe gibt es hier nur wenige. Die meisten
haben zwischen einem und zehn Tieren, und darin liegt eine besondere Schwachstelle.
Denn bei kleineren Haltern werden Biosicherheitsmaßnahmen womöglich weniger
gewissenhaft umgesetzt als bei größeren Betrieben mit bis zu hundert (16
Betriebe im Kreis), bis zu 500 (11 Betriebe) oder mehr als 500 Schweinen (2
Betriebe). Aus diesem Grund wurden die kleinen Halter gezielt angeschrieben,
erklärt Kreistierärztin Ingrid Bernhard. Mit Merkblättern und Warnschildern
will man zusätzlich aufklären, außerdem arbeitet das Veterinäramt mit den
Verbandsgemeinden zusammen, um offizielle und inoffizielle Rast- und Übernachtungsplätze
der LKWs zu erfassen –denn dort achtlos weggeworfene Fleisch- und Wurstwaren
vor allem aus osteuropäischen Ländern, in denen die Tierseuche schon aufgetreten
ist, stellen ein schwer kalkulierbares Risiko dar.