Jessica Albert, Sandy Donath, Bettina Fronius und Melina Senger wurden herzlich aufgenommen, wofür sie sehr dankbar sind. Von September an sind sie nach und nach als Kita-Sozialarbeiterinnen bei der Kreisverwaltung Donnersbergkreis gestartet. Möglich wurde dies im Zuge des so genannten „Kita-Zukunftsgesetzes“, wie Susanne Stark, als Kita-Fachberaterin bei der Kreisverwaltung auch zuständig für die Koordination der Kita-Sozialarbeit, erläutert. Dazu dient das neu geschaffene Sozialraumbudget. Dieses darf für die Kosten für zusätzliches Personal in Kitas eingesetzt werden, die sich um Kinder aus besonders belasteten Sozialräumen kümmern. Um diese Kitas herauszufinden, wurden die Wohnorte in den Einzugsgebieten der Kitas auf besonders belastende Sozialfaktoren (z.B. Kinder im Sozialgeldbezug, Dichte der Hilfen zur Erziehung) hin untersucht. In Kitas, deren Einzugsgebiet im Vergleich zum Donnersbergkreis insgesamt eine überdurchschnittlich hohe Belastungsquote aufweisen, werden jetzt die Kita-Sozialarbeiterinnen eingesetzt.
Daneben haben alle Kitas aus dem Sozialraumbudget zusätzliche Personalstunden für Netzwerkarbeit erhalten, um die Verbindung zwischen den Familien, der Kita und dem Sozialraum, also dem Lebensraum vor Ort, zu stärken, zum Beispiel durch das Angebot gemeinsamer Veranstaltungen. Die Personalkosten für Kita Sozialarbeit wie auch die Netzwerkstunden tragen Kreisjugendamt und Landesjugendamt, ein Trägeranteil fällt hierzu nicht an.
„Durch das Sozialraumbudget ist erstmals auch der Einsatz von Sozialarbeit in Tageseinrichtungen möglich“, sagt Susanne Stark. Eine Chance, die der Donnersbergkreis ergriffen hat. Denn dass Bedarf hierfür vorhanden ist, sei aus den Kindertagesstätten immer wieder zurückgemeldet worden. Und diesen Bedarf spüren die Kita-Sozialarbeiterinnen bereits nach wenigen Wochen. „Die Kindertagesstätten sind froh, dass wir da sind“, berichtet Sandy Donath.
Teil der Kita
Nach einer Phase des Hospitierens in der Kreisverwaltung, die „sehr wichtig war, um die Strukturen kennenzulernen und bedarfsorientiert arbeiten zu können“, wie es Melina Senger beschreibt, ging es für die Sozialarbeiterinnen auch direkt in die Kindertagesstätten. „Uns war es wichtig, dass wir uns vorstellen, dass uns die Kinder kennenlernen, das Personal und selbstverständlich auch die Eltern, dass wir ein Vertrauensverhältnis aufbauen. Wir möchten auch als Teil der Kita wahrgenommen werden“, sagt Bettina Fronius. Die 34-Jährige hat die vergangenen acht Jahre als Erzieherin in Kindertagesstätten gearbeitet, hat Erfahrungen als stellvertretende Leiterin und als Leiterin gesammelt, zudem nebenher Bildungs- und Sozialmanagement an der Hochschule Koblenz studiert.
Jessica Albert (35) startete als erste Kita-Sozialarbeiterin. Sie hatte an der Universität Koblenz-Landau Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt frühe Kindheit und Medienpädagogik studiert, hatte unter anderem Erfahrungen in der Jugendhilfe und dem Jugendmigrationsdienst gesammelt. „Wir waren direkt mit in den Kita-Gruppen drin oder – je nach Konzept – bei offenen Einrichtungen in den Bereichen“, erzählt sie. Das wiederum habe sehr geholfen. „Ich hatte bereits am dritten Tag gemerkt, dass Bedarf vorliegt“, sagt die Kita-Sozialarbeiterin.
Soziale Arbeit an der Basis
Ähnlich ging es auch Sandy Donath (42). Die Diplom-Sozialpädagogin hat Erfahrungen im Kita-Bereich, aber auch in der Jugendhilfe und der Beratung. Melina Senger (30) war zuletzt sechs Jahre lang in der stationären Jugendhilfe tätig, hat Erfahrungen in der Behindertenhilfe. „Die Tätigkeit als Kita-Sozialarbeiterin ist Lebensweltorientierung nach Lehrbuch, ist soziale Arbeit an der Basis“, sagt die Sozialpädagogin. Im Januar wird das Team der Kita-Sozialarbeiterinnen für den Donnersbergkreis dann durch Susanne Throm komplettiert.
Zu den Zielen für die Kita-Sozialarbeiterinnen zählen beispielsweise die niedrigschwellige Beratung und Unterstützung von Eltern, die Vernetzung der Familien, um deren Selbsthilfepotenzial zu stärken, und die Vernetzung im Sozialraum. Verbindungen zu Vereinen, den Kirchen oder weiteren Gruppierungen sollen geschaffen werden. Es könnten Maßnahmen für Eltern zur Förderung des Zugangs zum Bildungssystem oder zu Angeboten im Sozialraum gefördert werden. Viele dieser Aufgaben finden in Kooperation mit den Netzwerkbeauftragten in den Kitas statt.
Ideen sind schon einige da bei den Kita-Sozialarbeiterinnen. Wichtig ist
ihnen, eine Vertrauensperson gerade auch für die Eltern zu sein, die man
niederschwellig kontaktieren, mit der man sich austauschen kann. Alles mit dem
Ziel, die Chancengleichheit der Kleinsten zu erhöhen.
Kontakt Kita-Sozialarbeiterinnen
- Jessica Albert, E-Mail (Einsatzorte: prot. Kita Albert Schweitzer Göllheim; Friedrich Fröbel Göllheim und Kita SOS Kinderdorf Eisenberg)
- Sandy Donath, E-Mail (Einsatzorte: Nordpfälzer Glückskinder, Standorte Dielkirchen und Seelen; Kath. Kita „St. Sebastian“ Rockenhausen; Integrative Kita „Regenbogen“ Rockenhausen; prot. Kita „Regenbogen“ Obermoschel; prot. Kita „Arche Noah“ Alsenz)
- Bettina Fronius, E-Mail (Einsatzorte: Kindertagesstätten „Ritten“; „Louhans“; “Villa Kunterbunt“ und die „Frischlinge“ in Kirchheimbolanden
- Melina Senger, E-Mail (Einsatzorte: Komm.
Kita „Pusteblume“ in Winnweiler; Prot. Kita Winnweiler; Kath. Kita „St.
Dominikus“ Winnweiler; Kita „Arche Noah“ Münchweiler; Prot. Kita Rockenhausen)
- Susanne Throm: (Einsatzorte: Kindertagesstätte „Bunte Welt“; „In den Ortswiesen“; „St. Elisabeth“; „Haus für Kinder“; Prot. Kita Eisenberg)